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TIA und die Behandlung danach!

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Schlaganfall | Expertenfrage

09.11.2005 | 02:01 Uhr

Hallo,

ich hatte vor etwa 3 Wochen zum wiederholten Mal eine TIA. Die Symptome, schwere im rechten Arm, kribbeln in Fingern und Gesicht. Beim letzten Mal war ich am Tag danach in der Uni-klinik Homburg Saar, wo mein Vater auf seine Bypass OP wartete. Ich hatte die Symptome am Tag vorher, jedoch war mein Blutdruck noch stark erhöht (210/100). Ich wurde sofort auf die Stroke Unit gebracht und dort gab es dann, CT, Kernspin, Ultraschall vom Nacken. Alles ohne Befund.
Verbrachte 3 Tage auf der Station, wurde dann entlassen. Musste jedoch sofort zum Hausarzt für Blutdruckregulation. Ich nehme jetzt Co-Aprovel 300mg, aspirin und auch einen Beta-blocker. Jetzt bin ich wieder zu hause in Niedersachsen, lebe in einem kleinen Ort. Und mein Arzt verschreibt mir immer mehr Medikamente für den Bluthochdruck. Ich fragte nach ob es nicht gut wäre mich mal beim Cardiologen untersuchen zu lassen. Nee, brauchen sie nicht, der Ultra Schall im kh war ja in Ordnung. Tja, die Aterien meines Vates im Hals waren auch in Ordnung. Erst eine gründliche Untersuchung vom Arzt ergab die Verkalkung der Herzkranzgefäße. Mein Herz ist noch nicht untersucht worden. Angeblich brauche ich das ja nicht. Letzten Samstag hatte ich wieder das Kribbeln im Gesicht und die Schwere im Arm. Rief sofort die Klinik im Saarland an und sprach mit dem Neurologen. Der sagte mir, wenn ein Aspirin hilft, nehmen sie es. Ich fragte wieder nach Herzuntersuchung. Er antwortete, Ihr CT und Kernspin war in Ordnung, Ultra Schall und EKG auf der Überwachungstation auch. Ich sehe keinen Grung dafür. Uhmm, TIA ist TEMPORÄR. Ist ja klar dass man da 2 Tage später auf einem CT nichts mehr sehen kann. Ich weiss einfach nicht mehr wie ich mich noch verhalten soll. Mein Hausarzt verschreibt nur weiter Tabletten ohne zu versuchen den Grund meines Hochdrucks zu erforschen. Nicht wichtig ob das Herz untersucht wird. Ich bin da anderer Meinung. Gerade weil mein Vater die Verkalkungen hatte, sollte man wenigstens versuchen es bei mir auszuschließen. Hier gibt es keine Stroke Unit, die nächste ist 80km entfernt. Wenn ich die Symptome wieder habe, bis ich dort bin, ist es sowieso wieder vorbei. Und wieder wird man nichts sehen. TIA ist eigentlich der Vorbote vom großen Schlag. Jedoch wird der TIA in vielen Regionen nicht ernst genommen. Was soll ich tun? Weiter die Medikamente nehmen und mir keine Sorgen machen? Oder soll ich darauf drängen das Herz zu untersuchen lassen? Ich kann ja nicht einfach diese TIAs ignorieren. Ist ziemlich schwer Information zu bekommen. Und noch schwerer, Hilfe zu bekommen. Ich bin im Moment ganz durcheinander und bitte um Rat wie ich mich verhalten soll.
Vielen Dank!

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09.11.2005, 04:02 Uhr
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Sehr geehrte Frau Sykes,
man kann sowohl Ihre Situation gut verstehen, als auch die Haltung der ärztlichen Kollegen. An Ihrer Stelle würde ich mir auch Sorgen machen, was mit meinem Herz los ist, wenn ich die Vorgeschichte Ihres Vaters höre. Die ärztlichen Kollegen gehen jetzt von dem Regelfall aus: Wenn die üblichen Untersuchungen in Ordnung sind, ist das Risiko, dass andere weitere Herzerkrankungen vorliegen, z.B. Verengung der Koronargefäße, gering. Ich selber würde wahrscheinlich Ihrer Sorge nachgehen und eine weitere kardiologische Abklärung durchführen lassen, ich habe so oft erlebt, dass wir vernünftige medizinische Gründe haben, die Vermutung eines Patienten zurückzuweisen. Nur hatten die Patienten im Nachhinein doch recht.
Bei wiederholten TIA’s ist es wahrscheinlich auch sinnvoll, ein Langzeit-EKG durchzuführen, um Herzrhythmusstörungen auszuschließen.
TIA’s sind sehr ernst zu nehmen, da haben Sie völlig recht. Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Sie eine Klinik aufsuchen, in der Kardiologe und Neurologe eng zusammenarbeiten. Mein Vorschlag wäre, dass Sie sich vielleicht mit dem Regionalbeauftragten der Stiftung Deutsche Schlagfanfall-Hilfe, der für Ihre Region zuständig ist, beraten. Er wird Ihnen auch mit Adressen weiterhelfen können. Die Adresse des zuständigen Regionalbeauftragten erfahren bei der Stiftung: Tel: 01805/093-093.
Noch einmal, ich empfinde Sie nicht als übermäßig besorgt, sondern finde Ihre Fragen völlig in Ordnung.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Peter Frommelt
Asklepios Klinik Schaufling

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09.11.2005, 06:04 Uhr
Antwort

Guten Abend Dr. Frommelt!

Gerade eben bin ich vom Arzt gekommen. Hatte eine 24 Stunden Blutdruckmessung.
Das Ergebnis ist wirklich komisch. Mein Hausarzt wird die Ergebnisse erst am Montag erhalten, ich bestand jedoch darauf meine Ergebnisse zu sehen.
Tagsüber ist der Blutdruck ziemlich normal. Manchmal liegt der diastolische Wert jedoch über 80. Der Neurologie Professor rat mir den diastolischen Wert immer unter 80 zu halten. Der andere Wert unter 130. Soweit ganz gut. Jedoch zeigten meine Ergebnisse etwas komisches. Nachts zwischen 4 und 6 Uhr stieg mein Blutdruck stetig an. Roter Bereich auf der Grafik. Nachts? Dann wenn ich schlafe? Ich habe letzte Nacht eigentlich sehr gut geschlafen. Bin heute morgen erst um 9 Uhr erwacht.Kann mich auch nicht an einen schlechten Traum erinnern.
Trotz Co-Aprovel, Beta-Blocker stieg der Blutdruck an. Ich nehme meine Tabletten jeden Morgen um die selbe Zeit.
Ich werde auf jeden Fall Ihren Rat befolgen und die Nummer anrufen. So kann es einfach nicht weitergehen. Beim Kardiologen bekam ich heute zu hören ich brauch eine andere Überweisung von meinem Hausarzt, zur Mitbehandlung. Diese Überweisung war nur für 24 Stundenmessung. Im Moment bin ich noch krankgeschrieben, wer weiß wie lange noch. Alles ganz schön kompliziert.
Trotzdem vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen,
Carmen Sykes

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