Guten Tag,
ich bin 33 Jahre alt und habe bereits, seit ich 16 bin, ständig Angst vor einem Schlaganfall. Ich messe jeden Abend und manchmal morgens meinen Blutdruck: meist ca 90 zu 50, Puls bei 50, gehe zweimal wöchentlich zum Aerobic, fahre Rad, meine Blutwerte, Zucker etc sind sehr gut, nur rauche ich leider zwischen 0 bis 10 Zigaretten am Tag und trinke gern abends ein bis zei Gläser Wein. Ich habe bei einer Größe von 175,5, ein Gewicht von 78 Kg.
ich weiß, dass ich an einer Angststörung leide und bin auch in Behandlung, trotzdem ist mir aufgefallen, dass meine Hirnschlagangst u.a. damit zu tun hat, dass ich gar nicht genau weiß, ob ich gefährdet bin oder nicht etc.
Ich schätze, dass meine Ärzte mich nicht mehr ganz ernst nehmen, da ich zur Hypochondrie neige. In einem anderen zusammenhang musste ich vor 5 Jahren eine Kernspin machen lassen, hätte man dabei theoretisch ein angeborenes Aneyrysma gesehen?
Ich habe mit dieser Angst große Probleme und mein Freund leidet ganz schön unter meine zuteils nächtlichen Angstanfällen.
Ich wäre Ihnen dankbarfür eine Antwort. Was raten Sie mir?
Mit besten Grüßen,
Judith P.
Ständige Angst vor Schlaganfall
Kategorie: Neurologie » Expertenrat Schlaganfall | Expertenfrage
Antwort
liebe Judit!
Ich habe in diesem Jahr mehre SA gehabt und bin damit fertig geworden. Vorm SA bin ich jeden Tag 20 km gelaufen.Esse gesund, Blutwerte sind gut. Und jetzt laufe ich wieder jeden Tag und geniese mein Leben jeden Tag aufs Neue ohne Angst, denn wenn es kommen soll, dann kann man nichts dagegen tun! Geniese dein Leben in vollen Zügen und lege dein Angst einfach zur Seite wie ich es gemacht habe. Mein Trotzkopf hat gesiegt und ich weiß beim nächsten SA werde ich auch dagegen kämpfen.
Also Kopf hoch geniese dein Leben mit deim Freund!
Mit besten Grüßen
B.M
Antwort
Grüß Gott Judith,
so wie Sie Ihren Gesundheitszustand schildern, gehören Sie zu der Gruppe von Menschen, bei der wir als Ärzte einen Schlaganfall befürchten. So wie Sie Ihren Körper schildern, so versuchen Sie ihn ständig unter Kontrolle halten, es klingt aber nicht so, als ob Sie wirklich in Einlang mit Ihrem Körper stehen, sozusagen eine innere Harmonie spüren.
Es gibt eine Reihe sehr schöner Angebote körperbezogener Therapien, in denen Menschen geholfen wird, ein etwas entspannteres Verhältnis zu ihrem eigenen Körper zu gewinnen. Zu der Entspannung gehört auch, dass wir uns klar machen müssen, dass der Körper auch über uns herrschen kann. Er kann plötzlich ein Aneurysma zeigen, er kann einen Tumor zeigen, er ist eben ein Teil der Natur, die wir nicht immer kontrollieren und berechnen können. Mein Vorschlag wäre, dass Sie sich eine nette Psychologin oder eine Psychotherapeutin suchen, die vielleicht auch eine körperbezogene Therapie einbezieht.
Mit besten Grüßen
Dr. Peter Frommelt
Antwort
Guten Tag, Herr Dr. Frommelt,
vielen Dank für Ihre Antwort, die mich etwas stark verunsichert hat.
Warum gehöre ich zu der Gruppe Menschen, bei der Sie einen Schlaganfall befürchten?
Danke und viele Grüße,
Judith
Antwort
Liebe Judith,
leider ist mir da ein Schreibfehler unterlaufen. Es soll natürlich heißen, dass Sie nicht zu der Gruppe von Menschen gehören, bei denen wir einen Schlaganfall befürchten.
Entschuldigen Sie bitte vielmals, dass ich Sie verunsichert habe.
Mit besten Grüßen
Dr. Peter Frommelt
Antwort
Lieber Herr Prof. Frommelt,
haben Sie vielen herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort. Um ehrlich zu sein, bin ich schon fast durchgedreht vor Angst, bin ja leider Hypochonderin. Ich dachte, Sie wollten mir sagen, wenn ich so mit der Lupe auf allen Körperfunktionen bin, dass dann ein Schlaganfall durch die psychische Verkrampfung wahrscheinlicher wird.
Vielen lieben Dank und beste Grüße,
Judith