Sehr geehrter Herr Dr. Frommelt,
ich wurde vor kurzem mit dem Begriff Grenzzoneninfarkt konfrontiert. Ich habe mich ein wenig mit Schlaganfällen beschäftigt und auch ein wenig mit neuropsychologie. Ich kann jedoch mit Grenzzoneninfarkt nicht viel anfangen. Mein Interesse geht sehr in die anatomische Richtung. Was geschieht dabei anatomisch gesehen im Gehirn und vor allem wo liegt der Unterschied zu Endstrominfarkten?
Ich bin Ihnen schon mal in voraus sehr dankbar und würde mich über eine baldige Antwort sehr freuen.
Daniel
Grenzzoneninfarkt
Kategorie: Neurologie » Expertenrat Schlaganfall | Expertenfrage
Antwort
Grüß Gott Daniel,
dem Begriff des Grenzzoneninfarktes liegt folgende Vorstellung zugrunde: In der Grenze zwischen den Versorgungsgebieten von zwei großen Hirnarterien liegen Gebiete, die vom Hauptstamm recht weit entfernt sind und dann, wenn z.B. der Blutdruck in den zuführenden Arterien absinkt, zu einer Minderdurchblutung in diesen entfernten Hirnarealen führen kann. Typische Grenzzoneninfarkte gibt es zwischen der A. cerebri media und der A. cerebri posterior, oder zwischen der A. cerebri media und der A. cerebri anterior. Ursachen sind beispielsweise hochgradige Stenosen der großen Hirnarterien der A. carotis. Der Druck hinter der Stenose ist so gering, dass die Grenzzonenareale zu wenig durchströmt werden und dann in einen Sauerstoffmangel geraten.
Ich hoffe, Ihre Frage beantwortet zu haben.
Mit besten Grüßen
Dr. Peter Frommelt
Asklepios Klinik Schaufling
Antwort
Vielen Dank Dr. Frommelt! Das ist eine Antwort wie ich sie gesucht habe. Und besonders auch vielen Dank dafür, dass die Antwort so schnell kam.
Danke
Daniel