Hallo Herr Dr. Stehn,
Ich bin jetzt 34 Jahre alt und arbeite schon seit 11 Jahren in der Altenpflege, wo auch schwer gehoben und gelagert werden muss. Nun hatte ich mich vor paar Wochen in einer Nachtschicht mal sehr verhoben. Vor 2 Wochen bekam ich plötzlich wieder sehr starke Schmerzen im LWS Bereich über dem Steiss und hab ich plötzlich kurzzeitig ein taubes Bein bekommen wobei ich gestürzt war. Bin dann gleich zu meiner HÄ die nach ärztlicher Untersuchung sagte es könnte ein kleiner Bandscheibenvorfall gewesen sein. Muß aber dazu sagen kann kaum laufen durch die starken Rückenschmerzen. Sie hat als Diagnose aber Lumbalgie geschrieben. Habe Physio, Wärmetherapie und Schmerzmittel bekommen. Nun sind 2 Wochen rum und es wird einfach irgendwie nicht besser. Habe am Freitag ein neues Schmerzmittel bekommen heisst Flupirtinmaleat Winthrop 100mg" wo bei bei der einnahme voll mein Kreislauf spinnt. Und ich nur schlafen könnte. Mir is richtig schwindlig und ich denk ich fall gleich um.
Muss ich das der Ärztin melden?
Haben Sie vielleicht noch einen Rat für mich? Wäre ihnen sehr dankbar.
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starke Rückenschmerzen im LWS Bereich
Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage an Experte-Stehn
Antwort von Experte-Stehn
Sehr geehrte Frau Kolar,
selbstverständlich sollten Sie Ihrer Ärztin von der Wirkung des Medikamentes berichten. In Ihrem Fall scheint das Mediakment einfach zu stark zu sein.
Wenn die Beschwerden trotz der genannten Maßnahmen nach 2 Wochen gar keine Besserung erfahren und anfänglich auch eine Schwäche im rechten Bein war, so sollte eine Aufnahme der Wirbelsäule, am besten ein MRT gemacht werden, um einen Bandscheibenvorfall auszuschließen, der auf einen Nerv drückt. Dieser kann dann etwas spezieller, zum Beispiel durch Injektionen direkt an den gedrückten Nerv, behandelt werden.
Sprechen Sie also nochmal mit Ihrer Ärztin über Ihren Zustand.
Ich wünsche Ihnen gute Besserung
Ihr Dr. med. Frank Stehn
Kommentar
Sehr geehrter Dr. Stehn,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Da ich es gestern nicht mehr ausgehalten habe vor Rückenschmerzen war ich bei einem Vertretungsarzt um mir eine Schmerzspritze zu holen, weil meine Hausärztin erst am Freitag wieder in der Praxis ist. Hatte dem Vertretungsarzt von der Unverträglichkeit des Schmerzmedikamentes erzählt, bekam nur zur Antwort, dass wäre für dieses Medikament ganz normal. Nichts wie ich mich nun verhalten soll.
Mit dem MRT werde ich bei meiner Hausärztin nachfragen eine Überweisung dahin zu bekommen.
Da mein Arbeitsplatz im Pflegeberuf als Fachkraft auf dem Spiel steht und ich noch in der Probezeit bin, ich aber schnellstmöglich wieder Arbeiten möchte, habe ich folgende zwei Fragen an Sie:
1. Da es so schlecht MRT Termine gibt, würde es was bringen mir bis zu diesem Zeitpunkt weiter Schmerzspritzen von meiner Ärztin geben zu lassen, bzw.
2. Darf ich überhaupt mit diesem starken Schmerzmittel was ich in Spritzenform verabreicht bekomme im Pflegeberuf arbeiten?
Über eine Zeitnahe Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Kommentar von Experte-Stehn
Sehr geehrte Frau Kolar,
ad 1
Mit "Schmerzspritzen" können Sie sich sicher eine Weile helfen, vorausgesetzt, dass diese bei Ihnen überhaupt wirken und die Nebenwirkungen der Inhaltsstoffe nicht zu stark sind.
ad 2
Es gibt Inhaltsstoffe in "Schmerzspritzen", die z.B. müde, unkonzentriert und schwindelig machen können.
Mit diesen darf man dann z. B. auch nicht Auto fahren. Ob solche Mittel in den "Schmerzspritzen" enthalten sind, die Sie bekommen, sollten Sie den Therapeuten direkt fragen.
Eigentlich hat dieser, wenn solche Mittel verabreicht werden, auch die Pflicht, Sie über diese speziellen möglichen Nebenwirkungen aufzuklären und ggfs. eine Arbeitsunfähigkeit zu attestieren.
Ich wünsche Ihnen gute Besserung
Ihr Dr. med. Frank Stehn