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Zweite LWS Operation notwendig?

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage

30.11.2019 | 20:41 Uhr

Guten Tag,

nach einer LWS-TLIF Operation meine alten Schmerzen sind zurück. Die neue MRT scheint mir zu sagen, daß meine LWS Operation vor 3 Monaten vielleicht unvollständig war. Da ich für einen Termin mit einem anderen Chirurgen zwei weitere Wochen warten muß, wäre ich Ihnen sehr dankbar für irgendeine Antwort zu dieser meiner Vermutung .

Gleich nach der Operation für einige Wochen fühlte ich mich ganz wohl und geheilt.
Meine alten Schmerzen im rechten Knöchelbereich sind aber jetzt zurückgekehrt und nun erscheinen von Zeit zu Zeit auch über dem linken Knöchel. Ich kann kaum 100 Meter gehen ohne verstärkende Schmerzen. Weil ich vor der Operation wenigstens im Liegen beinahe schmerzfrei gewesen war, wache ich nun nach 2-3 Stunden in der Nacht mit starken Schmerzen im gleichen Bereich auf.

Mein neuer MRT-Befund ist sehr gründlich und die schriftliche Beurteilung spricht u.a. von

- Muskel isointeses Material in der Neuroforamina L3/4 rechts und L4/5 rechts (ödematoses Bandscheibenmaterial? OP-Material?) Mit konsekutiver intraforamineller Kompression der Nervenwurzel L3 rechts und L4 rechts.

- intraforaminelle Tangierung der Nervenwurzel L5 rechts.

- kurzstreckige intraspinale Tangierung der Nervenwurzel S1 beidseits bei breitbasiger Bandscheibenprotusion.

All diese Tangierung der Nerven sagt mir, daß wahrscheinlich eine zweite Operation benötigt wird. Ist diese Vermutung richtig?
Da es in der ersten Operation leider nicht geschah, könnten vielleicht die komprimierten Neuroforamina auch durch irgendeine minimal-invasive Operation befreit werden?


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Bisherige Antworten
Experte-Stehn
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04.12.2019, 16:52 Uhr
Antwort von Experte-Stehn

Sehr geehrter Joseph99,

das MRT beschreibt, dass v.a. die Nervenlöcher, durch die die rechten Nervenwurzeln L3 und L4 aus der Lendenwirbelsäule kommen, mit Bandscheibe oder anderen Weichteilen verengt sind. Diese Verengung führt zu Druck auf den entsprechenden Nervenwuzeln.

Die Nervenwurzel L4 kann Beschwerden am Innenknöchel übertragen, für den Außenknöchel ist eher die Nervenwurzel S1 zuständig, die lt. MRT aber nur leicht durch eine Bandscheibenvorwölbung berührt wird.

Solange keine neurologischen Ausfallserscheinungen mit Schwäche der betroffenen Bein- und Fußmuskulatur vorliegen, kann man versuchen, mit konservativen Maßnahmen (Medikamente, Injektionen unter CT-Kontrolle, manuelle Therapie) die Situation für die Nervenwurzeln zu verbessern. Sollte ein operativer Eingriff notwendig werden, kann dieser evtl. auch minimalinvasiv erfolgen.

Ich wünsche Ihnen gute Besserung

Ihr Dr. med. Frank Stehn

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05.12.2019, 09:53 Uhr
Kommentar

Danke sehr, Herr Doktor.

Ich lese immer wieder, daß Infiltration eine gute Behandlung für die Schmerzen wäre. Ich habe es schon zweimal auch probiert, noch vor der Operation. Es hat mir schon geholfen aber jedesmal mit einem höchst unangenehmen Reflux in der Nacht für mehrere Tage, das letzte Mal ganz schlimm mit Atmungsschwierigkeiten. Die Infiltration war immer mit Kortison und Xylocain.

Gibt es irgeneine Alternative zu Kortison in dieser Spritze?

 

Experte-Stehn
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05.12.2019, 19:44 Uhr
Antwort von Experte-Stehn

Sehr geehrter Joseph99,

eine wirklich effektive Alternative zu Cortison gibt es bei den Injektionen in die Nähe der Nervenwurzeln leider nicht. Die von Ihnen angegebene Nebenwirkung lässt sich aber ggfs. durch eine kurzfristige Gabe eines "Magensäureblockers" reduzieren. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Behandler über diese Alternative.

Ich wünsche Ihnen gute Besserung 

Ihr Dr. med. Frank Stehn

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