Liebes Team,
auch ich hätte eine dringende Frage:
Ich habe seit 2-3 Wochen Schmerzen im L5/S1-Bereich. Letzte Woche wurden 4 Röntgenbilder beim Orthopäden erstellt :
Diagnose: Thorakolumbalskoliose, deutliche Osteochondrose L5/S1
Anamnese/Befund: Rezidiv. schmerzen an der WS. Beckengeradstand. Leichte Skoliose. Mangelhafte Entfaltung der LWS. Hartspann. Lasegue negativ. Keine neur. Ausfälle. Bei der aktuellen Röntgendiagnostik insgesamt eher leichte S-förmige Skoliose sowie deutliche Osteochondrose L5/S1.
Die Beschwerden sind nach wie vor vorhanden und wenn ich spazierengehe werden die Beschwerden trotz Lombacross-Bandage immer wieder schlimmer (halbe Stunde mit dem Hund ist schon nicht angenehm). Auch längeres Stehen ist sehr unangenehm und es zieht richtig die Oberschenkel entlang, sitzen geht natürlich auch nicht über längere Zeit.
Bekannt ist eine Skoliose seit Kindesalter, der Arzt meinte nur, die ist nicht schlimm (damals Diagnose Kyphoskoliose und Brustkyphose). Nun bin ich etwas verwirrt.
Ich bekomme jetzt ab Juni endlich KG und soll laufen und liegen. Da ich aber halbtags als Arztsekretärin arbeite und nicht krankgeschrieben wurde, ist das nicht so einfach. Ich mache jetzt aus eigener Tasche schon seit 14 Tage Osteopathie, da ich früher bei akuten Beschwerden immer gut zurecht kam.
Die Bilder habe ich als CD bekommen, kenne mich leider da nicht genug aus.
Über eine Auskunft würde ich mich sehr freuen.
Ich bin weiblich, 38 Jahre alt.
Viele Grüsse
M.A.
Thorakolumbalskoliose, Osteochondrose
Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage
Antwort
Sehr geehrte Anonyma,
ich danke für Ihre ausführliche Mail vom 23.05.2011.
Die bei Ihnen seit Jahren bekannte Skoliose scheint nicht Ihr Hauptproblem zu sein. Deutlicher ist das Problem des Bandscheibenverschleißes zwischen dem letzten Lendenwirbel und dem Kreuzbein. Die von Ihnen genannten Beschwerden mit Ausstrahlung in den Beinen deuten darauf hin, dass es sich hier um eine aktivierte Osteochondrose, d. h. eine leichte Entzündung als Heilreaktion auf den Bandscheibenverschleiß hin handelt. Sie sollen von Ihrem Orthopäden überprüfen lassen, ob die stabilisierende Bandage richtig sitzt und angewendet wird. Der Krankheitsverlauf erstreckt sich normalerweise über ein bis zwei Jahre. Es kommt aber schließlich zu einer beschwerdefreien Ausheilung. Die Art der Therapie hängt sehr von den örtlichen Gegebenheiten ab. Osteopathie als nicht wissenschaftliches Verfahren und Teile der so genannten Manuellen Mefdizin führt häufig zu einem Wohlgefühl. Sie sollten bei der Wirksamkeit der therapeutischen Verfahren genauso vorgehen wie bisher, indem Sie darauf achten, wieweit oder wie lange Sie schmerzfrei oder schmerzarm laufen können.
Zudem sollten Sie eigentätige stabilisierende Übungen des lumbosacralen Überganges durchführen. Hierzu kann Sie der Osteofpath oder der Physiotherapeut anleiten. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen ist sehr viel größer als das die einer mobilisierenden Krankengymnastik. Der Ratschlag des Laufens und Liegens ist aus meiner Sicht eher so gedacht, dass Sie einen Wechsel haben sollten, Sie sollen eben nicht zu lange sitzen, nicht zu lange liegen und auch nicht zu lange laufen.
Mit freundlichen Grüßen und Wünschen zur baldigen Besserung
Dr. A. Pingsmann
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Da die medizinische Forschung weltweit laufend neue Erkenntnisse zutage fördert, sind infolgedessen auch praktizierende Ärzte in einen lebenslangen Lernprozess eingebunden. Die Autoren unserer Beiträge haben sich ausdrücklich dieser Idee verschrieben und verwenden die größte Sorgfalt darauf, die medizinischen Inhalte in einer allgemeinverständlichen Sprache darzustellen. Jedoch kann das Informationsangebot an Sie eine persönliche Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt nicht ersetzen. Eine Haftung für Inhalte, die durch uns im Internet bereitgestellt werden, sowie für Beiträge von externen Autoren und Experten wird deshalb ausgeschlossen. Das gleiche gilt für etwaige Schäden oder Verluste, die dem Nutzer aus der Nutzung dieses Online-Dienstes an sich, z. B. aus technischen Gründen entstehen. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) sind besonders gekennzeichnet (®). Ein Fehlen dieser Kennzeichnung bedeutet jedoch nicht, dass es sich um einen freien Warennamen handelt. Die von uns veröffentlichten Arzneimittelinformationen stellen keine Anleitung zur Selbstmedikation dar. Sie sollen Informationen bieten, die das Gespräch zwischen Patient und niedergelassenen Ärzten und Klinikärzten erleichtern sollen. Wenn zu einem Wirkstoff ein Beispiel für Handelsnamen gegeben wird (z.B. um damit auch Nichtmediziner mit der entsprechenden Information zu erreichen, die mit Wirkstoffnamen weniger vertraut sind), dann ist mit diesem Beispiel keinerlei Wertung verbunden.
Antwort
Sehr geehrter Herr Dr. Pingsmann .
Vielen Dank für Ihre sehr informative und mich positiv stimmende Antwort!!!
Hier in Baden-Württemberg sind gute Orthopäden leider schwer zu finden, mein Orthopäde hat mir leider keine Therapieoptionen genannt oder gar den Röntgenbefund erklärt (trotz dass ich mich ja als MFA etwas auskenne). Ich habe dann beim Hausarzt nachgefragt und nur Schmerzmedi und halt KG weil der Orthopäde nichts verordnet hatte. Meinen Befund bzw. meine Bilder wurden mir zwar als CD mitgegeben aber erklärt hat sie einem keiner.
Die Lomba-Cross Bandage ist angepasst vom Sani-Fachhaus, habe solche schon 5 Jahre wegen Beschwerden und trage sie sonst nur bei schwerer körperlicher Arbeit.
Mein Physiotherapeut wird mir bestimmt stabilisierende Übungen zeigen, er kennt mich auch schon einige Jahre und er war der, der mir eine Röntgenuntersuchung empfahl, er vermutete einen Gleitwirbel. Vom HA ging sie nicht aus, nur auf meinen Wunsch.
Deshalb hatte ich mich auch hier an Sie gewandt, weil man einfach als normaler Patient keine Iinformationen und Möglichkeiten der Selbsthilfe (Gymnastik, Bewegung) erhält.
Spazieren gehe ich jeden Tag 1-2 x (mit meinem Ridgeback) und muss die Strecken halt z. Zt. halbieren und dies kann ich auch nur mit der Lombacross, bei Ansteigungen ist es sonst sehr unangenehm und Sitzen muss ich täglich 4-6 Stunden bei der Arbeit, das lässt sich halt nicht vermeiden und mach die meisten Probleme.
Also nochmals vielen Dank für Ihre Mühe
M.A.
Antwort
Sehr geehrte Anonyma,
sehr geehrter Anonymus,
ich danke Ihnen für Ihre erneute Mail vom 24.05.2011.
Es ist sehr erfreulich zu hören, dass Sie die Sparziergänge mit Ihrem Ridgeback gut überstehen können. Das Problem mit einer Lumbalbandage ist, dass diese beim Sitzen häufig hoch rutscht, ähnlich wie bei einer Frau ein Rock. Ähnlich wie bei einer Frau muss daher auch die Bandage leider immer wieder heruntergezogen werden. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Sie diese Bandage länger als einige Monate tragen müssen. Häufig kommt es zu einer Stabilisierung im Lendenwirbelsäulenbereich und zu einer günstigen Aktivierung der Bauch- und Rückenmuskulatur, so dass Sie allmählich auf diese Bandage verzichten können.
Ich danke für Ihr Kompliment bezüglich meiner Beratungsqualität und wünsche Ihnen für die Zukunft auch weiterhin gute Besserung
Dr. A. Pingsmann
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