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Schmerzmittel?

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage

30.11.2017 | 11:01 Uhr

Hallo,

Mein Name ist Chris, ich bin 39 Jahre alt und lebe in Berlin. Ich arbeiteite als Schulbusfahrer in Teilzeit. Diese Tätigkeit ist körperlich nicht anspruchsvoll und bietet auch viel Freiraum/Pausen um den Rücken zu entlasten

Ich habe eine minimale linksseitige Skoliose und Plattfüße was zu einer geringen Fehlhaltung führt also stehe ich nicht gerade ;-). Körperliche Krankheiten habe ich sonst keine.

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung sowie eine strickte Enthaltsamkeit von jeglichen berauschenden Substanzen gehört zu meinem Lebensablauf. Natürlich habe ich mal ausprobiert ;-). Einige Zeitabschnitte in meinem Leben habe auch geraucht jedoch nur sehr wenig und seit drei Jahren nicht mehr.

Ich treibe regelmäßig Ausdauer/Kondition allg. Fitness Sport und habe speziell Entspannung und Dehnungsübungen in meinen Trainingsplan integriert.

Auch mein Privatleben ist stabil. Ich habe eine Partnerin mit der ich alles bereden kann und sonst auch alles gut klappt ;-). Sonst gibt es keine Sorgen und Nöte und ich kann sagen das ich glücklich bin.

Jetzt zu meinem Problem, ich habe sehr starke Verspannungsschmerzen im Bereich der BWS zentral zwischen den Schulterblättern. Beschwerden in dieser Hinsicht habe ich schon seit ca. zehn Jahren und momentan habe ich auch ein Ziehen, wenn ich tief einatme.

Röntgen sowie MRT sind unauffällig, Blut ist ok und von den Ärzten bekomme ich „altersbedingte Verschleißerscheinungen“ als Diagnose zu hören. Sämtliche Physiotherapeutischen Maßnahmen waren ohne Erfolg und eine Reha ergab nur mal einen Tapetenwechsel. Schuheinlagen war auch nix.

Nun habe ich trotz gefühlten 1000 Arztbesuchen weiterhin Schmerzen die manchmal unerträglich werden. Als Beispiel, stehe ich morgens total gerädert auf, fühle mich matt, kaputt und kraftlos, weil sich mein Rücken anfühlt als hätte er einen Krampf.

Muskelrelaxanzen sowie diverse Schmerzmittel (bisher noch kein starkes Schmerzmittel/Morphium) haben nicht geholfen.

Ich könnte noch so viel erzählen aber da warte ich auf einzelne Fragen, wenn das möglich ist.

Ich bin am Ende meiner Kraft, weil der Hauptteil meines Lebens Schmerz geworden ist.

Ich benötige dringend Hilfe und wäre sehr dankbar für mögliche Lösungsvorschläge.

MfG

Chris

 

 

 

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Experte-Stehn
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03.12.2017, 21:36 Uhr
Antwort von Experte-Stehn

Sehr geehrter Chris,

was verbessert den Schmerz? Was verschlechtert ihn? Können Sie den Schmerz selbst auslösen? Wenn ja, wodurch? Sind Magen, Herz und Lunge in Ordnung? Wie verhält sich der Schmerz im Tagesverlauf? Wachen Sie nachts wegen der Beschwerden auf? Sind Sie rheumatologisch untersucht worden? Wie groß, wie schwer sind Sie?

Beste Grüße

Ihr Dr. med. Frank Stehn 

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04.12.2017, 22:20 Uhr
Antwort

Hallo Herr Stehn,

ich versuche mal Ihre Fragen zu beantworten.

Dehnungsübungen verbessern/lindern die Schmerzen aber leider hält das nur max. eine Stunde an (sonst hilft leider nichts). Wenn ich mich auf den Rücken lege, die Beine in 90 Grad nach links und den Oberkörper nach rechts drehe, spüre ich die Verspannung/Schmerzen im oberen Rücken besonders und ich kann auch hineinatmen wobei die Verspannung erst zu nimmt und beim Ausatmen eine wohltuende Entspannung entsteht.

Absolutes Gift sind Zwangshaltungen z.B. längeres stehen oder über Kopf arbeiten. Dann fängt es im Rücken an zu kribbeln und dann bekomme ich ein sehr starkes Ziehen das von den Schulterblättern bis in den Nacken strahlt und auch den ganzen Rücken betreffen kann.

Herzkreislauf ist ok und Magen sowie Lunge wurden in letzter Zeit nicht untersucht. Momentan spüre ich die oben genannte Verspannung beim tiefen Einatmen.

Manchmal habe ich Bauchkrämpfe mit Durchfall.

Zwischen 09:00-17:00 Uhr ordne ich den Schmerz auf der Schmerzskala (1=niedrig, 10=hoch) bei 5-7, morgens von 05:00-09:00 Uhr bei 8 und abends von 17-21 Uhr zwischen 8-10 ein.

In der Tat bin ich vor kurzem in zwei Nächten in der Nacht wach geworden, weil ich einen Krampf in der Nackenmuskulatur hatte und das fand ich sehr merkwürdig.

Ich schlafe seit langem nicht mehr gut und erhole mich auch nicht mehr richtig.

Rheuma konnte bei mir ausgeschlossen werden und ich bin 190cm groß und wiege 90 kg .

 

MfG

Chris

Experte-Stehn
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15.12.2017, 09:57 Uhr
Antwort von Experte-Stehn

Sehr geehrter Chris,

da wesentliche organische Ursachen durch die bisherigen Untersuchungen ausgeschlossen sind, handelt es sich bei den von Ihnen angegebenen Beschwerden wahrscheinlich um die Folgen statischer Über- und Fehlbelastungen der Brustwirbelsäule. Wenn noch nicht geschehen, sollten Sie ein gezieltes Kräftigungsprogramm für die Muskulatur der Brustwirbelsäule durchführen. Dies müsste mindestens 3 Monate dauern und ggfs. durch manuelle Therapie ergänzt werden.

Gelegentlich berichten auch Patienten, die mit den Zähnen knirschen oder pressen, oder eine Kiefergelenksfunktionsstörung haben, über ähnliche Probleme. Lassen Sie diese bitte, wenn noch nicht geschehen, bei einem Fachmann für CMD (craniomandibuläre Dysfunktion)  abklären.

Weitere diagnostische Aussagen lassen sich ohne eigene Untersuchung leider nicht treffen.

Ich wünsche Ihnen gute Besserung 

Ihr Dr. med. Frank Stehn

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18.12.2017, 10:16 Uhr
Antwort

Hallo Herr Stehn,

da in vielerlei Hinsicht allg. Schmerzmittel keine Wirkung zeigten, gibt es wirkungsvollere/starke Schmerzmittel die ich mir verschreiben lassen kann um zumindest mal eine Schmerzunterbrechung zu haben?

danke das sie sich Zeit genommen haben. Ich werde ihrer Empfelung nachkommen und verbleibe mit besten Grüßen.

C.Müller

Experte-Stehn
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23.12.2017, 18:02 Uhr
Antwort von Experte-Stehn

Sehr geehrter C. Mueller,

natürlich gibt es eine ganze Reihe unterschiedlich starker Schmerzmittel. Diese werden, wenn nötig, in der Regel nach einem Stufenschema eingesetzt. Begonnen wird dabei meistens mit leichteren Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Diclofenac, Paracetamol u.a. Am oberen Ende des Stufenschemas stehen dann die Schmerzmitttel, die vom Morphium abgeleitet sind. Ob stärkere Schmerzmittel in Ihrem Fall sinnvoll und angezeigt sind, sollten Sie mit Ihren Therapeuten besprechen.

Ich wünsche Ihnen gute Besserung und schmerzfreie Feiertage

Ihr Dr. med. Frank Stehn

 

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