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HWS Beschwerden, Schwellung am Schlüsselbein

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage

20.09.2008 | 12:25 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Pingsmann, seit einigen Wochen habe ich starke Verspannungen und eingeschränkte Beweglichkeit im Bereich der HWS (insbesondere rechts) sowie eine tastbare Schwellung zwischen dem rechten Schlüsselbein und dem Schultergürtel. Dies trat kurz nach einer sehr starken elektrotherapeutischen Behandlung auf, bei der der Muskel durch Elektronervenimpulse zu starken Kontraktionen veranlasst wurde (sollte ihn mittelfristig eigentlich entspannnen); bis dahin hatte ich eigentlich keine HWS Beschwerden, sondern eher LWS. Beim MRT kam heraus: mäßige Steilstellung der HWS; geringe linksbetonte Diskusprotrusion in der Etage C 5/6 ohne Hinweis auf Wurzelläsion; knöcherne Enge des rechten Neuroforamens bei C3/4 mit fettiger Degeneration der Wirbelkörpergrund und -deckplatte; leichte Assymetrie im Sternoklavikulargelenk; Klavikula rechts minimal ventralisiert und subkutanes Fettgewebe supraklavikulär rechts minimal breiter. Mein Arzt meint, dies sei alles kein dramatischer Befund und man solle einfach abwarten bzw. Physiotherapie und Osteopathie machen. Wie schätzen Sie dies ein? Muss ich mir ernste Sorgen machen? Was kann ich noch tun an Diagnostik oder Therapie? Werde ich das voraussichtlich wieder los? Vielen Dank, Alex

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23.09.2008, 08:26 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Alex,

ich danke für Ihre Mail vom 20.09.08.

Aufgrund Ihrer Beschreibung sehe ich zwei Problembereiche, die sich im Hinblick auf Ihre Schmerzen und Ihre Funktionsbeeinträchtigung überschneiden.

Die Muskelverspannung führe ich auf verschleißbedingte Veränderungen Ihrer Halswirbelsäule zurück. Etwas ungewöhnlich ist dabei, dass der 3. und der 4. Halswirbelkörper besonders betroffen sind. Hieraus können Muskelverspannungen an Nacken und insbesondere am Hals herrühren gelegentlich auch Störungen Ihrer Atmung, weil der Nerv C4 das Zwerchfell innerviert.

Unabhängig davon haben Sie eine Teilverrenkung im Gelenk zwischen Schlüsselbein und Brustbein. Diese Teilverrenkung tritt häufig ohne äußeren Anlass auf und hat auch keinen Krankheitswert. Sie wird von einer Schwellung der Gelenkkapsel begleitet. Besondere Bedeutung erhält diese Teilverrenkung dadurch, dass Sie bei rheumaähnlichen Erkrankungen auftreten kann. In einem solchen Fall würde ich bei Ihnen Hautveränderungen erwarten, ähnlich wie bei einer Schuppenflechte oder ein Ekzem an Hand- oder Fußsohlen. Die Physiotherapie mit osteopathischer Ausprägung scheint zielgerichtet zu sein. Die bildgebende Diagnose im aufwändigen MRT hat für Ihr Schlüsselbein-Brustbein-Gelenk gezeigt, dass hier weder eine Entzündung noch ein Tumor vorliegt.

Sie müssen davon ausgehen, dass Sie auch mit konsequenter Behandlung mehrere Monate Beschwerden haben werden. Eine gewisse Gefährdung sehe ich in einer Übertherapie, weil dadurch ein nicht gewünschter Kreislauf von Beschwerden- Therapie- verstärkten Beschwerden eintritt.

Mit freundlichen Grüßen und Wünschen zur Genesung


Dr. a: Pingsmann


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