Sehr geehrter Herr Dr. Pingsmann,
ich bin männlich, 37 Jahre, mit einem sitzenden Beruf.
Mir ist vor etwa einem halben Jahr foglendes passiert:
Am Abend saß ich locker und entspannt auf dem Sofa und bekam plötzlich von einer Sekunde auf die andere ein Kribbeln in den Zehenspitzen eines Fußes, was sich schnell auf die gesamten Zehen ausbreitete, und ich spürte eine Art Taubheitsgefühl, als wären die Zehen eingeschlafen. Ich dacht dann Ach, komisch gesessen, Nerv eingeklemmt... und stand auf um etwas herumzulaufen. Jedoch besserte sich das nicht. So war ich der Meinung, am nächsten Morgen sei der Spuk vorbei. War er aber nicht. Dieses Kribbeln und Taubheitsgefühl baute sich in den kommenden Tagen noch in den gesamten Fuß aus und es gab ein leicht ziehendes Ausstrahlen über die Wade bis zum Knie hoch. Sowas hatte ich vorher noch nie. Rückenschmerzen hatte ich während dieser Zeit nicht, jedoch bemerkte ich, wenn ich stand und die LWS / Kreuzbein? anspannte, wie es genau in diesem Moment bis in den Fuß ausstrahlte, wodurch ich das nun in Zusammenhang brachte. Nach 4 Tagen besserte sich dieses Phänomen und nach einer Woche war der Spuk wieder vorbei.
Meine Frau (Physiotherapeutin) meinte, es könne schon von der LWS kommen.
Wie ist Ihre Einschätzung: Sollte ich schnellstmöglich zu einem Orthopäden gehen (was im Osten des Landes nicht so ohne weiteres möglich ist, vor allem bin ich momentan beschwerdefrei) oder sehen Sie das nicht als dringend an?
Gefühlsstörungen im Fuß durch Bandscheibe?
Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage
Antwort
Sehr geehrter Herr Wahl,
ich danke für Ihre Mail vom 21.01.09.
Ihre sehr detaillierte Vorfallschilderung lässt sich am ehesten an einen vorübergehenden Druckschaden des Nervus ischiadicus denken. Bei Ihrer Sitzposition kann der Nerv unter dem Sitzbein einen Druckschaden bekommen haben. Eine Verursachung von der Wirbelsäule ohne Schmerzen ist sehr unwahrscheinlich. Sollten sich die Beschwerden nicht komplett zurückgebildet haben oder wiederkehren, rate ich Ihnen zunächst einen Neurologen aufzusuchen, damit dieser ggf. durch Nervenmessungen zur Ursachenklärung beitragen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. A. Pingsmann
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