Hallo Dr. med. Andreas Pingsmann,
habe schon seit vielen Jahre Probleme mit der Bewegungsfreiheit meines Halses und auch ab und zu mal einen geklemmten Nerv, die ich aber mit Massagen, da die Muskulatur oft verhärtet ist, wieder in den Griff bekommen habe. Vor ca. 4 Wochen hat es mich dann aber etwas mehr erwischt, so dass ich Schmerzen in der rechten Schulter/Arm habe und in bestimmten Konstellationen meine Hand/Arm einschläft. Sobald die Stellung verändert wird ist dies wieder weg. Habe nun bereits mehrere Quellgasspritzen(?) bekommen und der Zustand hat sich auch erheblich verbessert. Bin teilweise Schmerzfrei und auch das einschlafen tritt seltener auf.
Da ich nun meinen Befund vom CT bekommen habe bin ich natürlich erheblich beunruhigt, da mir gesagt wurde, dass es letzendlich auf eine OP hinaus läuft. Da ich nun aber gar keine Ahnung von dem ganzen Thema habe würde ich gern mal meinen Befund hier ein stellen. Eventuell können Sie mir das eine oder andere erklären oder eventuell auch einen Rat geben. Soll ich wirklich gleich eine OP machen oder gibt es Alternativen? Es hat sich ja inzwischen schon erheblich verbessert...
C4-5: Höhergradige bilaterale neuroforaminale Einengung, rechts ausgeprägter als links.
C5-6: Hochgradige bilaterale neuroforaminale Einengung, rechts ausgeprägter als links.
Verdacht auf Zustand nach partieller Verknöcherung an der präforaminal rechts lokalisierten Protrusion der Bandscheibe.
C6-7: Hochgradige neuroforaminale Einengung links. Höhergradige neuroforaminale Einengung rechts. Leichte linksbetonte Protrusion der Bandscheibe sowie kleiner medialer NPP.
C7-Th1: Leichte Uncarthrosen beiderseitig sowie mäßiggradige neuroforaminale Einengung beiderseits, rechts deutlicher als links.
In der gesamten Region keine ossären Destruktionen. Unauffällige Darstellung der paraspinalen Weichteile. Insgesamt jedoch polysegmentale Osteochondrosen.
Besten Dank für Ihr Bemühen,
Liebe Grüsse
Sabine
CT Befund der HWS, OP nötwendig
Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage
Antwort
Sehr geehrte Sabine,
ich danke für Ihre ausführliche Mail vom 17.09.09.
Zunächst ist es sehr erfreulich, dass sich Ihre Beschwerden durch eine nicht operative Behandlung haben deutlich bessern lassen.
Auch im Hinblick auf die deutlichen Verschleißveränderungen Ihrer Halswirbelsäule ist nicht unbedingt von einer Operation als nächste Maßnahme auszugehen. Im Gegenteil sind ja an Ihrer Wirbelsäule mehrere Höhen (Segmente) betroffen, wobei ich davon ausgehe, dass sicherlich nicht alle Segmente der Wirbelsäule operiert werden sollen. Insofern ist es erforderlich, die genaue Höhe zu lokalisieren. Dazu sind nervenärztliche Untersuchungen mit Vermessung der Nervenfunktion hilfreich.
Die von Ihnen genannten Injektionen sind mir nicht bekannt und nicht Bestandteil der natürlichen Therapie. Massagen im eigentlichen Sinne, insbesondere wenn Sie fest ausgeübt werden, sind in meinen Augen nicht sinnvoll, weil sie die Muskelverspannungen nach ein bis zwei Tagen erheblich verstärken können.
Alternativen bestehen in einer so genannten manuellen Therapie mit vorsichtigem Zug am Kopf zur Entlastung der Bandscheiben, der Wirbelgelenke und der Nerven. Als Maß für die Notwendigkeit einer Operation sehe ich Lähmungen und Einschlafgefühl sowie eine erhebliche Bewegungseinschränkung an der Halswirbelsäule. All diese Umstände scheinen bei Ihnen nicht in so starkem Maß vorzuliegen, dass eine Operation durchgeführt werden muss. Im Gegenteil sehe ich trotz der Beschwerden, Ihrer Vorgeschichte und des CT-Befundes eine gute Aussicht auf langfristige Besserung ohne Operation.
Mit freundlichen Grüßen und Wünschen zur baldigen Genesung
Dr. A. Pingsmann
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Antwort
Sehr geehrter Herr Dr. A. Pingsmann,
besten Dank für Ihre ausführlichen Informationen, welche mir wieder Hoffnung geben.
Die von Ihnen vorgeschlagenen nervenärztlichen Untersuchungen werde ich umgehend durchführen lassen.
Liebe Grüsse Sabine