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2 Bandscheibenvorfälle mit neuroforaminaler Enge, Spinalstenose und ausgeprägte Spondylarthrose

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage

28.10.2009 | 10:10 Uhr

Guten Morgen,
ich befinde mich seit einem Jahr wegen folgender Diagnose in Behandlung:
Radikulopathie L5 un S1 rechts bei nach BSV L4/5 und L5/S1 und neuroforaminaler Enge L5/S1 (M51,1) Relative Spinalstenose L4/5 bei BS Protrusio L4/5 (M48.09).
Eine stätionäre Schmerztherapie, Krankengymnastik und Rehasport wurden bereits therapiert.
Nach dem Krankenhausaufenthalt sind die Beschwerden wieder erneut aufgeflammt. Seitdem befinde ich mich in Schmerztherapie beim Schmerztherapeuthen.
Ich bekomme alle 3 Tage ein Fentanylpflaster 25ng/h und Targintabletten 10/5mg = 2 - 0 - 1.
Ohne Schmerzmittel kann ich mich nicht mehr bewegen, aber sogenannte Lähmungserscheinungen sind keine Vorhanden. Viell. auch wegen den Tabl. da diese ja den Schmerz größtenteils nehmen.
Ich bin mit meinem Latein am Ende und wäre um eine ehrliche Antwort sehr dankbar, was nun passieren soll, damit ich endlich wieder normal und ohne Morphin leben kann. Ich habe einen 7-jährigen Sohn, der auch gar nicht mehr verstehen kann, warum die Mama nicht mehr so fit ist. Ich bin 43 Jahre alt.

Vielen Dank für Ihre Bemühungen

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29.10.2009, 09:53 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Anonyma,

ich danke für Ihre ausführliche Mail vom 28.10.09.

Sie fragen nach einer sehr komplexen Beurteilung. Es ist wichtig, die Prognose Ihres Leides festzustellen. Dazu sollten elektroneurophysiologische Untersuchungen durchgeführt werden, um festzustellen, ob tatsächlich eine Nervenschädigung vorliegt oder lediglich ein Nervreiz bei L5 und S1.Für den Fall, dass tatsächlich eine Nervenschädigung vorliegt und sich bei der Bild gebenden Diagnostik tatsächlich eine Enge in der Umgebung der Wurzel L5/S1 darstellt, ist bei dem schweren Leiden eine operative Therapie zu erwägen. Eine operative Therapie wäre umso erfolgreicher, je mehr die bisherige konservative Behandlung inklusive von mir angenommener Injektionen wenigstens zu einer vorübergehenden Besserung über Tage geführt hat. Die Kombination von Targin und Fentanyl ist ungewöhnlich. Eine Schmerzbehandlung mit Morphin hat eher ein günstiges Risiko-Wirkungs-Profil und sollte Sie bei Ihrem schweren Leiden nicht zu sehr beeindrucken. Bezüglich Ihres Sohnes gehe ich davon aus, dass Sie Erziehungs- und Hausarbeit verrichten müssen. Für diesen Fall ist die Benutzung eines so genannten Lumbalmieders meist von großer Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen und Wünschen zur baldigen Besserung


Dr. A. Pingmann

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Da die medizinische Forschung weltweit laufend neue Erkenntnisse zutage fördert, sind infolgedessen auch praktizierende Ärzte in einen lebenslangen Lernprozess eingebunden. Die Autoren unserer Beiträge haben sich ausdrücklich dieser Idee verschrieben und verwenden die größte Sorgfalt darauf, die medizinischen Inhalte in einer allgemeinverständlichen Sprache darzustellen. Jedoch kann das Informationsangebot an Sie eine persönliche Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt nicht ersetzen. Eine Haftung für Inhalte, die durch uns im Internet bereitgestellt werden, sowie für Beiträge von externen Autoren und Experten wird deshalb ausgeschlossen. Das gleiche gilt für etwaige Schäden oder Verluste, die dem Nutzer aus der Nutzung dieses Online-Dienstes an sich, z. B. aus technischen Gründen entstehen. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) sind besonders gekennzeichnet (®). Ein Fehlen dieser Kennzeichnung bedeutet jedoch nicht, dass es sich um einen freien Warennamen handelt. Die von uns veröffentlichten Arzneimittelinformationen stellen keine Anleitung zur Selbstmedikation dar. Sie sollen Informationen bieten, die das Gespräch zwischen Patient und niedergelassenen Ärzten und Klinikärzten erleichtern sollen. Wenn zu einem Wirkstoff ein Beispiel für Handelsnamen gegeben wird (z.B. um damit auch Nichtmediziner mit der entsprechenden Information zu erreichen, die mit Wirkstoffnamen weniger vertraut sind), dann ist mit diesem Beispiel keinerlei Wertung verbunden.

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31.10.2009, 01:01 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. A. Pingmann,
vielen Dank für Ihre schnelle und ausführliche Antwort.

Wärend meiner stationären Schmerztherapie wurden 5 CT gesteuerte Wurzelinfiltrationen durchgeführt, sowie Infussionen Fellinger/Aspisol, KG und balneophysikalische Anwendungen.
Desweiteren sollte ich nach dem Krankenhausaufenthalt unter Fentanyl 25 und Targin Rehasport und Krankengymnasitik machen, was ich auch jetz schon über 2 Monate machen, aber auch dies leider ohne Erfolg. Im Gegenteil, nach dem Training bin ich total ko und bekomme die Beine nicht mehr vom Boden und bin im ganzen sehr unbeweglich.

Bisher sind keine sogenannte Lähmungserscheinungen aufgetreten.
Aber ich weiß auch, dass ich so nicht mehr weiter machen kann. Ich habe schon 4 Jahre Tilidin Schmerztabl. genommen und nachdem die Schmerzen auch mit diesen Tabl. unerträglich wurden, bin ich jetzt in Schmerzbehandlung mit Morfin.

Ich frage Sie, was soll ich in Angriff nehmen, damit ich wieder normal ohne Tabl. und Schmerzen leben kann.

Da ich alleinerziehend bin, kommt noch das Betreuungsproblem für meinen 7 jährigen Sohn hinzu. Ich habe niemanden, der über längerfristigen Zeitraum auf ihn aufpassen kann.

Wie lange würde ein Krankenhausaufenthalt dauern?
Ehrlich gesagt habe ich auch Angst vor der Narkose, da ich schon so lange starke Schmerzmittel und jetzt Morfin einnehme.

Ich komme aus dem Raum Saarland/Rhein-Land-Pfalz. Können Sie mir eine Klinik bzw. Arzt empfehlen.

Vielen dank für Ihre Bemühungen
herzlichst

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02.11.2009, 11:25 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Anonyma,

ich danke für Ihre erneute Mail vom 31.10.09.

Leider kann ich Ihnen keine Klinik empfehlen. Bezüglich der langjährigen Behandlung mit Opioiden gehe ich davon aus, dass Sie in der Tat ein chronisches Schmerzproblem haben. Das Nutzen- Wirkungs-Verhältnis von Opioiden ist bei chronischen Schmerzen ausgezeichnet. Ihre intensive Krankengymnastik und auch Ihr intensiver Rehasport deuten darauf hin, dass Sie trotz Ihrer Beschwerden eine sehr hohe Funktionsreserve haben.

Sie können nicht davon ausgehen, dass eine operative Behandlung Ihnen kurz- oder mittelfristige Linderung verschaffen wird. Eine große Hilfe erwarte ich von der Benutzung eines so genannten Lumbalmieders für die Stabilisierung der Lendenwirbelsäule.

Mit freundlichen Grüßen


Dr. A. Pingsmann


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