Sehr geehrter Herr Dr. Pingsmann,
durch eine MRT wegen entsprechender Beschwerden wurden bei mir als Diagnose zwei BWS-Hämangiomwirbel, nachrangig Morbus Paget, festgestellt. Im Berliner Virchow-Klinikum sagte mir der Oberarzt nach der KM-Feinschicht-CT dazu ergänzend, ich solle keine schweren Lasten zukünftig tragen.
Meine Fragen:
1. Wieviel darf ich überhaupt noch tragen und bin ich jetzt mit diesem Befund Schwerbehinderter ?
2. wäre es sinnvoll, mit rückenstärkender Wirbelsäulengymnastik
die Rücken- und Rumpfmuskulatur zu stärken, um alles zu stabilisieren oder ist das kontraproduktiv?
3. es gibt wenig Informationen zu Hämangiomwirbeln und zum Verlauf von Morbus Paget: Wo kann ich mich informieren?
Vilen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Mit freundlichen Grüßen Arno42
2 BWS-Hämangiomwirbel
Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage
Antwort
Sehr geehrter Anonymus,
ich danke für Ihre ausführliche Mail vom 21.10.09.
Es ist sehr ungewöhnlich, dass neben zwei so genannten Hämangiomwirbeln zusätzlich ein Morbus Paget bei Ihnen vorliegen soll. Der Morbus Paget wird anhand des Röntgenbildes und der MRT-Untersuchung sowie in Verbindung mit einer Blutuntersuchung (AP) diagnostiziert. Normalerweise ist bei Hämangiomwirbel und auch beim Morbus Paget keine besondere Minderung der Körper-beanspruchung notwendig. In Ausnahmefällen kann dies der Fall sein. Der Hinweis, dass ein so genanntes Feinschicht-CT durchgeführt worden ist, deutet für mich darauf hin, dass die Wirbelkörperstabilität erhalten ist. Die Aussage des Oberarztes muss daher aus meiner Sicht dahingehend überprüft werden, weshalb der Oberarzt dies so feststellt. Unter schweren Lasten versteht man normalerweise Lasten über 10 kg, also etwas mehr als ein Kasten Sprudelwasser.
Ob Sie aufgrund dieser Bilder schwerbehindert sind, sollten Sie mit Ihrem Hausarzt oder Orthopäden besprechen, aus meiner Sicht als Fernberater ist dies nicht der Fall.
Unabhängig von Ihren Diagnosen ist eine rückenstärkende Wirbelsäulengymnastik sinnvoll.
Ein so genannter Hämangiomwirbel liegt häufig als harmloser Nebenbefund vor und sollte keine weiteren Maßnahmen veranlassen. Ausnahme sind hier tatsächliche Ausdehnungen des Hämangioms in den Wirbelkanal hinein oder eine allmähnliche Schwächung des Knochens, was aber wie gesagt große Ausnahmen sind. Das Ergebnis einer Beratung hängt von dem Ergebnis der CT- und MRT-Untersuchung ab. Bezüglich des Morbus Paget können Sie sich bei Ihrem Orthopäden informieren. Wie gesagt, notwendig wäre hier zusätzlich die Bestimmung der so genannten AP. Sollte diese in Ihrem Blut erhöht sein, wäre eine medikamentöse Therapie z.B. mit Zoledronsäure zu erwägen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. A. Pingmann
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Da die medizinische Forschung weltweit laufend neue Erkenntnisse zutage fördert, sind infolgedessen auch praktizierende Ärzte in einen lebenslangen Lernprozess eingebunden. Die Autoren unserer Beiträge haben sich ausdrücklich dieser Idee verschrieben und verwenden die größte Sorgfalt darauf, die medizinischen Inhalte in einer allgemeinverständlichen Sprache darzustellen. Jedoch kann das Informationsangebot an Sie eine persönliche Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt nicht ersetzen. Eine Haftung für Inhalte, die durch uns im Internet bereitgestellt werden, sowie für Beiträge von externen Autoren und Experten wird deshalb ausgeschlossen. Das gleiche gilt für etwaige Schäden oder Verluste, die dem Nutzer aus der Nutzung dieses Online-Dienstes an sich, z. B. aus technischen Gründen entstehen. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) sind besonders gekennzeichnet (®). Ein Fehlen dieser Kennzeichnung bedeutet jedoch nicht, dass es sich um einen freien Warennamen handelt. Die von uns veröffentlichten Arzneimittelinformationen stellen keine Anleitung zur Selbstmedikation dar. Sie sollen Informationen bieten, die das Gespräch zwischen Patient und niedergelassenen Ärzten und Klinikärzten erleichtern sollen. Wenn zu einem Wirkstoff ein Beispiel für Handelsnamen gegeben wird (z.B. um damit auch Nichtmediziner mit der entsprechenden Information zu erreichen, die mit Wirkstoffnamen weniger vertraut sind), dann ist mit diesem Beispiel keinerlei Wertung verbunden.
Antwort
Hallo! Ich habe Hämangiomatose das heißt ich habe die wirbelsäule und den schädel davon betroffen.Der LWS 3 war zur gänze durch dieses Hämangiom umgewandelt worden, so dass der Wirbel nicht mehr stabil genug war und zum einbrechen drohte, das ergab sich durch ein CT dieses Wirbel. Wenn Du das besser abklären lassen willst solltest Du ein CT machen lassen um zu sehen in wie weit die Wirbeln stabil sind.Im August wurde mir dieser Wirbel mit Zement aufgefüllt,mehr kann man nicht machen in so einer grössen ordnung.
Antwort
Sehr geehrte Anonyma,
sehr geehrter Anonymus,
ich danke für Ihre Mail vom 13.01.2010.
Der Ratschlag eine Computertomographie mit der Frage einer Zementauffüllung durchzuführen, ist zielführend. Die genaue Beurteilung der Stabilität ist trotzdem schwierig. Die Notwendigkeit, ein risikobeladenen Eingriff durchzuführen, kann sich jedoch aus der Gesamtschau der Untersuchungsbefunde besser beurteilen lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. A. Pingsmann
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