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liquorunterdrucksyndrom

Kategorie: Sonstige-Medizin » Expertenrat Rehabilitation | Expertenfrage

11.03.2006 | 11:45 Uhr

lieber experte,

ich leide seit dezember 2005 an einem spontanem liquorunterdrucksyndrom. passiert ist es -ich bin flugbegleiterin- auf einem langstreckenflug und ich frage mich noch immer, ob da nicht ein zusammenhang bzgl. des kabinendrucks besteht. nachdem ich über einen monat mit kortisongabe 100mg täglich therapiert wurde, jedoch die kopfschmerzen zurückkamen, habe ich die charité in berlin aufgesucht, um ein blutpatch im lendenwirbelbereich machen zu lassen. dies ist jetzt 2 wochen her. das leck befindet sich jedoch weit oben am ersten hws, so dass die erfolgschancen gerieng sind. wäre es sinnvoll diesen eingriff am hws durchführen zu lassen? wie sieht es mit den risiken aus? meine nächste mrt-untersuchung steht erst in 2 monaten aus. wie ist die heilung dieser krankheit zu beschleunigen? auch die tatsache, dass ich schon zu lange krankgeschrieben und die kleinhirntonsillen sich nach unten gelagert haben, ängstigt mich. vielen dank für ihre antwort im voraus.

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13.03.2006, 01:41 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Nicki,
es ist schwierig für mich auf Grund der von Ihnen gemachten Angaben eine verlässliche Aussage zu treffen. Die spontanen Liquorunterdrucksyndrome sind in der Regel gutartig und heilen im Verlauf spontan aus. Das kann machmal 4 Wochen, manchmal aber auch bis zu 6 Monaten dauern.

Ob bei Ihnen ein Blutpatch im HWS Bereich sinnvoll wäre, kann ich Ihnen garnicht sagen, da zum Einen die Erfolgsaussichten nach Blutpatch ohnehin sehr unterschiedlich sind und im HWS Bereich der Eingriff schwieriger ist als lumbal. Im Bereich der HWS kann der Eingriff aber zur größeren Sicherheit CT-gesteuert durchgeführt werden.

Bitte wenden Sie sich mit all Ihren Fragen daher unbedingt an Ihren behandelnden Neurologen, da dieser alle Befunde zur Verfügung hat, auch sind Sie mit der Charité sicher in kompetenter Behandlung.

Das Problem der sich verlagernden Kleinhirntonsillen kann man nur nach Kenntnis der Bilder bewerten.

Sie selbst können den Verlauf nicht beschleunigen sondern nur darauf achten eine Ausgewogenheit zwischen Belastungs- und Ruhephasen herzustellen, d.h. Sie sollten sich regelmäßig wenn der Kopfschmerz zunimmt für eine halbe Stunde flach hinlegen.
Im Liegen dürfte der Kopfschmerz eigentlich sehr schnell verschwinden.

Ich hoffe dennoch Ihnen ein wenig geholfen zu haben und verbleibe mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit
Ihr

Dr. med. Jürgen Bonnert
Chefarzt Reha-Zentrum Reichshof
FA für Neurologie und Psychiatrie,
Psychotherapie,Sozialmedizin

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27.06.2008, 03:48 Uhr
Antwort

Liebe Nicki!

Als ebenfalls Betroffene bin ich sehr gespannt, welchen Verlauf Deine Genesung genommen hat. Wurde nochmals ein Blutpatch gesetzt? Auf welcher Höhe?
Ich habe eine fast zehnmonatige Abklärungs- und Leidenszeit hinter mir und habe endlich einen Anästhesisten gefunden, der mit der Behandlung des spontanen Liquorverlustsyndrom Erfahrung zu haben scheint. Da sich meine Symptomatik aber langsam spontan bessert, ist ein Blutpatch vermutlich nicht mehr von Nöten. Mein Leck befindet sich vermutlich ebenfalls in der HWS. Mein Anästhesist würde mir deshalb in der oberen Brustwirbelsäule* ein Patch setzten, damit das Blut überhaupt das Leck erreicht. Laut seinen Auskünften reicht ein lumbaler Blutpatch nie bis zur HWS!
Ich wäre so froh gewesen, ich hätte zur rechten Zeit die richtige Behandlung erhalten. Die letzten Monate waren die Hölle!


Bin sehr gespannt auf Deine Antwort!

*An einer Stelle, wo der Epiduralraum gut punktierbar ist. Die Anästhesisten haben Routine bei dieser Punktion: Oft wird nach Lungenoperationen an jener Stelle ein Periduralkatheter zur postoperativen Schmerzbekämpfung gelegt.

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