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Verhärtung

Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Prostatakrebs | Expertenfrage

20.02.2005 | 03:16 Uhr

Hallo Expertenrat/team

Ist bei einer eventuellen chronischen Prostatitis eine Verhärtung über einen langen Zeitraum (Jahre)möglich oder ist das eher ein sicheres Indiz für PK ?
Bei mir sind PSA und andere Werte laut meines Urologen in Ordnung, bis auf eben diese Verhärtung,die mir Sorgen macht.(Vor fünf Jahren hatte ich schon den gleichen Befund,Verhärtung,bin 45 Jahre alt)
Vor vier Wochen habe ich eine Antibiotika Therapie gemacht,danach seien die Werte wohl auch leicht gesunken.Wie es weitergehen soll,Biopsie oder nicht müsse ich selbst entscheiden,so mein Urologe.
Was würden Sie mir raten?

Viele Grüsse
Max K.

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22.02.2005, 08:17 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Max K.,
vielen Dank für die Anfrage.
Zu Ihren Fragen:
Eine entzündliche Erkrankung der Prostata kann zu Verhärtungen führen.
Ein Verhärtung ist kein sicheres Indiz für ein Prostatakarzinom.
Aber - ein erhöhter PSA-Wert und /oder eine Verhärtung der Prostata beim Tastbefund ist ein Hinweis für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms. Dem betroffenen Mann sollte nach Aufklärung über die Konsequenzen eine Stanzbiopsie empfohlen werden. Leider können wir nicht auf andere Weise zwischen einer gutartigen (z.B. durch Entzündung) und bösartigen Verhärtung unterscheiden.
Meine Empfehlung bei suspekten Tastbefund ist eine Stanzbiopsie nach gründlicher Aufklärung über die Konsequenzen.
Ich wünsche Ihnen Alles Gute.
Michael Lein

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23.02.2005, 12:05 Uhr
Antwort

Herr Dr.Lein,
muss es wirklich gleich eine Biopsie sein? Bei mir z.B. hatte der Urologe auch etwas Unregelmäßiges getastet und im Ultraschall dann eine größere Verkalkung auf Grund einer abgelaufenen Prostatitis festgestellt. Der PSA-Wert war normal.

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23.02.2005, 21:05 Uhr
Antwort

Hallo
Erstmal vielen Dank für die Antworten.
Habe heute nochmal Rücksprache mit meinem Urologen gehabt.
Habe ihm gesagt das ich erstmal abwarten und beobachten wollte.(Er meinte er hätte sich auch so entschieden)Er sagte daraufhin,
ich sollte nach 6 Monaten nochmal vorbeikommen um meinen PSA Wert zu überprüfen und eine Ultraschalluntersuchung vorzunehmen.
Meine Frage:Sind sechs Monate in so einer Situation nicht etwas lang,bzw ist die Aussage eines einzigen gemessenen PSA Wertes nach sechs Monaten so aussagekräftig um Rückschlüsse auf den Krankheitsverlauf zu ziehen?
MFG Max K.

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24.02.2005, 12:00 Uhr
Antwort

Hallo Herr Max,
ist bei Ihnen zur Abklärung der Verhärtung jetzt oder vor 5 Jahren
überhaupt eine rektale Ultraschalluntersuchung gemacht worden?
In einer früheren Leitlinie der Urologischen Gesellschaft stand zur Abklärung bei einem suspekten Tastbefund bei Palpation ausdrücklich eine weitere Untersuchung durch Ultraschall und das Wort Verkalkung mit Fragezeichen in Klammern( Verkalkung ?).

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24.02.2005, 13:47 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Lein,
der Fragesteller hatte mit 40 Jahren bereits einen suspekten Tastbefund, jetzt ist er 45 Jahre alt und hat diese Verhärtung immer noch. Sein PSA-Wert wäre bei einem bösartigen Tumor schon damals deutlich erhöht gewesen und nach 5 Jahren in dem Alter mit Sicherheit bereits stark erhöht. Stichwort:Getastete Verhärtung = Späterkennung.
Dies soll keine Kritik sein,ich bin ja dankbar,dass es die Möglichkeit der Befragung für Männer mit positiver Einstellung zur Vorsorge gibt. Andererseits sollen Sie auch wissen, dass Ihre Antworten bei uns Laien wirken und einen gewissen Lerneffekt auslösen.
Gruß
Walter

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24.02.2005, 20:28 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Max. K.,
vielen Dank für die Rückmeldung.

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms in diesem Alter relativ gering ist, so muss trotzdem ein suspekter Tastbefund ernst genommen werden. Sollte ein Prostatakarzinom in der Stanze gefunden werden, ist es häufig aggressiv und erfordert eine konsequente Therapie.
Daher meine deutliche Empfehlung: bei suspekten Tastbefund Durchführung einer ultraschallgestützten Stanzbiopsie (mind. 6 Stanzen).

Ich wünsche Ihnen Alles Gute.
Michael Lein

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24.02.2005, 20:44 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Max K.
Danke für die Rückmeldung.
PSA nach 6 Monaten (in dieser Situation) halte ich für zu lang. Ist dieser Wert in unauffällig, kann der Abstand vergrößert werden.
Zum Tastbefund und seine Konsquenzen habe ich Ihnen eine Antwort geschickt.
Alles Gute. Michael Lein

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24.02.2005, 20:51 Uhr
Antwort

Diese Anmerkung ist nicht von mir.
Michael Lein

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25.02.2005, 01:30 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Walter,
vielen Dank für den Kommentar. Ich freue mich über jedes Intersesse und jede Diskussion.
Ich habe noch eine kurze Anmerkung:
Können Sie sicher sein, dass die vor 5 Jahren getastete Verhärtung die gleiche ist. Oder hat sich vor kurzem ein Tumor in dieser Region entwickelt? Das ist zwar unwahrscheinlich - aber es ist nur eine Frage der Statistik. Welche Folgen hat ein Fehler?
Leider haben nicht alle Prostatakarzinome erhöhte PSA-Werte solange Sie noch begrenzt und potentiell heilbar sind.
Tastbefund -- oft gleich Späterkennung - stimme ich Ihnen in zu.
Nochmals vielen Dank.
Michael Lein

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