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Wiederkehrender Schwindel Angst!

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

15.04.2025 | 08:35 Uhr

Guten Morgen liebes Lifelineteam,

ich mache mir in den letzten 2 Wochen ziemlich große Sorgen bezüglich Schwindelattaken.

Irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob diese Psychogen sind oder von organischer Ursache.

Große Angst hätte ich von einem Gehirntumor. :-(

Im Oktober 2024 hatte ich dieses Problem auch schon mal.Dann war 6 Monate Ruhe.

Der Schwindel tritt in Ruhe auf, kurz 1 Sekunde leichten Drehschwindel, dann die Angst, dass ich ohnmächtig werde. Ich reisse mich dann zusammen und es geht wieder. Manchmal habe ich dann auch eine leichte Gangunsicherheit, aber jeder sagt mir ich laufe grade.

Ich habe an mir neurologische Tests ausprobiert: Rombergerstehtest, auf einem Bein Hüpfen, stehen und auch mit geschlossenden Augen jeweils 5 Sekunden. Knie-Hackeversuch, Fingernasetest, ( Finger mit geschlossen Augen zur Nase)

Auf Zehenspitzen sowie auf der Hacke stehen. wenn ich mich um die eigene Achse drehe, sind meine Augenbewegungen normal und finden schnell 1-2 Sekunden einen Punkt den ich fixiere.

Empfindungsstörungen habe ich auch keine. Augen-Fingertest, Zunge, Pausbacken sind auch in Ordnung.

Der Gehtest ( einen Fuß vor dem anderen) war auch okay.

Ich war am Montag letzte Woche bei meinem Hausarzt, wegen einem Anderem Problem.

Mein Blutdruck war 180/ 111/ 95. Er hat dann noch ein Blutbild angefertigt-- da war alles okay.

Viele Grüße

Sonja

 

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15.04.2025, 08:40 Uhr
Antwort

P.s

vor 2,5 jahren war ich im MRT mit Kontrastmittelgabe wegen ener anderen Geschichte. da wurde alles untersucht, venen, Augen ect- War alles in Ordnung.

Was man festgestellt hat, dass meine Sinusvene links, etwas kleiner war als die Rechte. Aber das habe ich dann schon mein Lebenlang.

HWS habe ich auch. Mein Rücken ist total verspannt.

Kann das auch davon kommen?

Viele Grüße

Sonja

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15.04.2025, 08:43 Uhr
Antwort

P.s 

der Schwindel ist nicht täglich und auch nicht kontinuirlich.

Ist jetzt das zweite mal in 14 Tagen aufgetreten.

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15.04.2025, 09:20 Uhr
Antwort

P.s 

ich habe keine Kopfschmerzen, keine Übelkeit und keine Lähmungserscheinungen. 

Nachts wenn ich im Bett liege oder schlafe, habe ich auch keine Schwierigkeiten.

Nur mein Rücken/ Nacken ist sehr verspannt. Das kommt von der ständigen Angst.

Lifeline Gesundheitsteam
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gestern, 09:44 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Guten Morgen,

vielen Dank, dass Sie sich mit Ihrer Sorge so offen an uns wenden. Wir können sehr gut nachvollziehen, wie belastend diese Schwindelattacken für Sie sind – besonders, wenn sie mit so viel Unsicherheit verbunden sind. Ihre Beobachtungen sind sehr differenziert und zeigen, dass Sie sich sehr intensiv mit der Situation auseinandersetzen. Das ist verständlich und zeugt auch von großer Achtsamkeit sich selbst gegenüber.

Die Art, wie Sie den Schwindel beschreiben – plötzlich auftretend, kurz andauernd, ohne Begleitsymptome wie Übelkeit, Sehstörungen, Kopfschmerzen oder neurologische Ausfälle – spricht nicht für eine ernsthafte organische Ursache, sondern eher für einen funktionellen oder psychogenen Schwindel. Besonders typisch sind:

– das plötzliche Auftreten in Ruhe, – das Gefühl, gleich ohnmächtig zu werden (ohne tatsächlichen Bewusstseinsverlust), – die Angstreaktion im Anschluss, – die leichte Gangunsicherheit bei gleichzeitig objektiv stabilem Gang, – das völlige Fehlen von Symptomen im Liegen und während des Schlafs.

Der sogenannte phobische Schwankschwindel oder funktionelle Schwindel tritt häufig in Verbindung mit Anspannung, chronischem Stress oder innerer Unruhe auf – oft auch im Rahmen einer Angststörung oder anhaltender Überforderung. Dass Sie aktuell unter starker Verspannung der HWS und Rückenmuskulatur leiden, passt ebenfalls sehr gut ins Bild. Diese Verspannungen können zusätzlich Schwindel oder ein Benommenheitsgefühl verstärken – insbesondere, wenn sie die Durchblutung oder die Muskelrezeptoren im Nackenbereich beeinträchtigen.

Dass Ihr Blutdruck bei einem Arztbesuch deutlich erhöht war (180/111) kann ebenfalls ein Hinweis auf eine akute Stress- oder Angstreaktion sein. Es wäre dennoch sinnvoll, Ihren Blutdruck in den nächsten Wochen regelmäßig zu kontrollieren – z. B. mit einem häuslichen Blutdruckmessgerät oder durch Messungen in der Apotheke –, um festzustellen, ob es sich um ein einmaliges Ereignis oder eine dauerhafte Erhöhung handelt.

Auch Ihre ausführlich selbst durchgeführten neurologischen Tests sind sehr beruhigend: Sie haben die wichtigsten Funktionen kontrolliert, die bei einem zentralen neurologischen Geschehen wie einem Hirntumor fast immer auffällig wären. Dass alle Ihre Tests unauffällig waren, dass keine neurologischen Defizite bestehen und dass auch das MRT vor 2,5 Jahren völlig in Ordnung war, spricht ganz klar gegen eine ernsthafte organische Ursache.

Die leicht unterschiedlich ausgeprägten Sinusvenen sind übrigens ein völlig normaler, individueller Befund – so wie bei den meisten Menschen z. B. auch ein Arm oder eine Niere etwas größer oder kleiner ist als die andere.

Was wir Ihnen empfehlen möchten:
Als erste Maßnahme ein Gespräch mit Ihrem Hausarzt zur weiteren Einordnung wäre sinnvoll – eventuell ist auch ein Gespräch mit einer psychologischen Fachkraft hilfreich, um die Angstspirale zu durchbrechen. – Bei wiederkehrendem Schwindel kann auch ein neurologischer oder HNO-ärztlicher Abklärungstermin sinnvoll sein, um das Gleichgewichtssystem im Innenohr einmal gezielt zu prüfen.– Beobachten Sie den Schwindel weiterhin achtsam, aber versuchen Sie, die Angst davor zu reduzieren, da sie selbst ein Verstärker sein kann. – Bauen Sie gezielt kleine Ruhe- und Entspannungsinseln in Ihren Alltag ein: Atemübungen, progressive Muskelentspannung, leichte Bewegung wie Spaziergänge oder Yoga können helfen, das Nervensystem zu beruhigen. 

 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen und ein Stück Beruhigung schenken – Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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