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Sinusvenenthrombose - Behandlung

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

07.06.2020 | 09:05 Uhr

Guten Tag,

bei meiner Freundin (30 Jahre, normalgewichtig, keine relevanten Vorerkrankungen) wurde nach über einer Woche anhaltenden Kopfschmerzen in einem MRT eine Sinusvenenthrombose festgestellt. Sie sollte sich daraufhin direkt in das nächste  Krankenhaus begeben was sie auch getan hat. 

Dort wird sie nun auf der neurologischen Station (normale Station, nicht Stroke Unit) zwei mal täglich mit Clexane 5000 behandelt und bis auf ein EEG war es das bisher (sie ist jetzt 3 Tage im KH).

Da wir wirklich das nächste Krankenhaus genommen haben ist sie nun in einem kleineren Krankenhaus gelandet. Nach etwas Recherche im Internet musste ich aber feststellen, dass eine Sinusvenenthrombose eine eher seltenere Erkrankung ist. Ich frage mich daher, ob die o.g. Behandlung so ausreichend ist oder ob es ggf. Sinn macht auf wunsch möglichst schnell in eine Uni-Klinik zu wechseln. Insbesondere, dass sie nicht auf einer Stroke Unit liegt, erscheint mir nicht angemessen.

Wie sehen Sie das?

Wann sollte sich unter o.g. Behandlung eine Besserung der Kopfschmerzen (pohne Schmerzmittel) einstellen?

Was wären die nächsten Behandlungssschritte? Uns wurden bisher leider nicht wirklich Informationen hierzu gegeben. Soweit wir es richtiv verstandenhaben, soll im KH auch kein weiteres MTR zur Verlaufskontrolle gemacht werden. Ist das korrekt so?

Großen Dank für die Beantwortung unserer Fragen vorab!

 

 

 

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07.06.2020, 09:42 Uhr
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Eine Anmerkung noch: Wir sind uns - aufgrund des Informationsverhaltens des KHs - leider nicht sicher ob es eine Sinusthrombose, Hirnvenenthrombose oder Sinusvenenthrombose ist.

Lifeline Gesundheitsteam
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08.06.2020, 10:26 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Dan04,

das erste Mittel der Wahl bei der Therapie einer aseptischen Sinusvenenthrombose ist die hochdosierte Gabe von Heparin als Bolus. Die Gabe erfolgt täglich so lange, bis die pTT verdoppelt wurde. Dies wird über Gerinnungskontrollen (Blutabnahme) nachgewiesen, ein weiteres MRT ist hierzu nicht notwendig. Anschließend, meist nach 14 Tagen, werden mindestens 6 Monate lang orale Gerinnungshemmer verabreicht, sowie ggf. epileptischen Anfällen medikamentös vorgebeugt.

In ca 85% kommt es im Verlauf (Wochen bis Monate) zu einer vollständigen Genesung. Wie lange der Zeitraum ist, bis Ihre Freundin komplett beschwerdefrei ist, können wir anhand eines Internetforums nicht bestimmen, das ist von Patient zu Patient unterschiedlich.

Bezüglich der Versorgung sprechen Sie am besten mit den behandelnden Ärzten. Empfohlen wird meist die Akutbehandlung unter Monitorbedingungen auf einer neurologischen Stroke Unit oder einer ähnlichen Station, um eine klinische Verschlechterung oder Komplikationen frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können. 

Erläutern Sie Ihre Bedenken und besprechen Sie mit ihnen die Situation. Dennoch gehen wir davon aus, dass falls die Klinik die Erkrankung Ihrer Freundin nicht händeln könnte, sie sie bereits in ein anderes Krankenhaus verlegt hätte.

WIr hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Lifeline Gesundheitsteam
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08.06.2020, 10:28 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Dan04,

bitten Sie einfach um ein Gespräch mit den Ärzten und lassen Sie sich die Diagnose und Therapie genau erklären. Viele Fragen können sonst auch bei der täglichen Visite geklärt werden. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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