Sehr geehrte Experten,
da ich in letzter Zeit ein Kältegefühl im linken Bein hatte wurde ich beim Neurologen vorstellig. Ich brachte ihm ein aktuelles MRT der Lendenwirbelsäule mit. Er veranlasste außerdem ein Schädel MRT um MS auszuschließen, dieses war, genau wie das MRT der Lendenwirbelsäule völlig unauffällig. Seit 1 Woche habe ich nun das Problem, dass ich ständigen Harndrang habe, eine Blasenentzündung liegt laut Gynäkologin nicht vor. Das Problem mit dem Harndrang hatte ich vor einem Jahr schon einmal für 2 Wochen, dann war es weg. Meine konkrete Frage an Sie ist nun: Hätte der Neurologe anhand des Schädel MRTs und des MRTs der Lendenwirbelsäule erkannt, wenn die Blasenproblematik vor einem Jahr von MS ausgelöst worden wäre oder wäre dazu eine andere Untersuchung nötig? Herzliche Dank für ihre Antwort.
MS
Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo,
Das wesentliche Merkmal der Erkrankung Multiple Sklerose sind im Gehirn und teilweise auch im Rückenmark verstreut auftretende Entzündungen, die durch den Angriff körpereigener Abwehrzellen auf die Myelinscheiden der Nerven verursacht werden.
Diese können im MRT dargestellt werden.
Um eine Diagnose zu sichern, sind jedoch noch andere Untersuchungen notwendig (Neurologische Untersuchungen wie Status, evozierte Potentiale, EEG, Liquoruntersuchungen, Laboruntersuchungen).
Die Multiple Sklerose weist einen weit gefassten Symptomkomplex auf, Sensibilitätsstörungen, sind nur ein kleiner Teil davon.
Es gibt jedoch eine Vielzahl anderer Erkrankungen, die mit dem Symptom "vermehrter Harndrang" einhergehen.
Wir raten Ihnen, sich bei Ihrem Hausarzt vorzustellen, dieser kann ggf. schon eine erste Diagnostik einleiten und sie dann an die richtige Fachabteilung überweisen.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam