Liebes Expertenteam,
ich suche hier rat, da sowohl mein Hausarzt, als auch ich, langsam ratlos sind. Ich bin männlich, 38 Jahre alt, nichtraucher und nehme Bisoprolol 2,5 morgens und 1,25mg Abends auf Grund eines posturalen orthostatischen Tachykardisyndrom. Mein Blutdruck ist eher niedrig normal, bei etwa 110 - 70.
Vielleicht etwas zu historie:
04/20 Hatte ich einen vermutlichen Lagerungsschwindel, der mich bei bestimmten Kopfpositionen immer wieder mit Übelkeit, drehschwindel und schweißausbrüchen überrascht hat. Leider konnte dieser beim HNO nicht ausgelöst und bestätigt werden, jedoch brachten Lagerungsmanöver Linderung. Nach 1 Woche war die Übelkeit weg, nach ca 4 Wochen der Schwindel.
05/20 Bekam ich Sehstörungen auf dem rechten Auge, mit deutlichem Sehschärfenverlust, von 100% auf 70% innerhalb eines Tages. Genauso wie es kam, ging es auch am nächsten Tag wieder. Eine Woche später bekam ich neue Sehstörungen in Form von kleinen Lichtpunkten die immer auftauchten und vorallem beim Lesen störten. Der augenarzt konnte keine Ursache finden und tat es als mouche voulant ab, welche jedoch nach 8 wochen von allein verschwanden.
Jetzt zu meinem aktuellen Problem:
Seit 8 Wochen habe ich vorallem im Liegen ein ziehen / pochen, welches vom Hinterkopf aus je nach Liegeposition in verschiedene Richtungeweil meines Kopfs austrahlt und dabei enormen Schwindel verursacht. Das Ganze raubt mir massiv den Schlaf, da ich seitdem nie mehr als 4h am Stück schlafen kann und von den Symptomen wachgehalten werde. Sobald ich mich aufsetze wird es wesentlich besser, teilweise reicht jedoch auch den Kopf anzulehnen, während ich auf der couch liege um dieses Ziehen und Liftschwindel auszulösen. Das fühlt sich an, als würde einem einer den "stecker" ziehen. Wenn man das so nennen kann. Seit gut einer Woche habe ich auch massive Probleme mit Tachykardien und fühle mich wackelig auf den Beinen, bis hin zum Gefühl umzukippen - weshalb wir die Betablockerdosis morgens auf 2.5mg erhöht haben (von zuvor 1.25mg). Das war seit 8 Jahren Betablockertherapie noch nie notwendig. Es fühlt sich an als würde ich mir dort entweder etwas abquetschen oder so.
An Untersuchungen ist bereits einiges gelaufen:
Großes Blutbild inklusive Rheumafaktoren, CRP, Blutsenkung, Borrelien, Nierenwerte. Alle samt unauffällig.
MRT Kopf inklusive Gefäßdarstellung - unaufällig bis auf Pansinusitis, die ich jedoch chronisch schon über jahre habe.
MRT HWS inklusive Gefäßdarstellung - Streckfehlhaltung der oberen HWS als zeichen Muskulärer Verspannung ansonsten unaufällig.
HNO Untersuchung: Kalorische Prüfung unauffällig, Hörprüfungen unaufällig.Ergebnis -> kommt nicht von den Ohren.
Ultraschall der Hirnversorgenden Gefäße: Unauffällig und altersentsprechend. Kein Kalk, keine Stenosen, keine Dissektion oder ähnliches.
Funktionsröntgen der HWS - Da diese Unersuchung erst gestern war, habe ich noch keinen schriftlichen befund, der Orthopäde sagte jedoch, dass hier einiges auffällig wäre und einige Kopfgelenke schief stünden, wohl eher ein funktionelles Problem, kein Anhalt für eine Instabilität. Morgen soll Akkupunktur und Spritzen gesetzt werden.
Ich hatte POTS bedingt schon häufiger im stehen mit kreislaufbedingtem Schwindel zu tun, diese art des Schwindels im Liegen fühlt sich jedoch komplett anders an und begann irgendwann schleichend nach einer Ostheopathischen Behandlung. was auch Zufall sein kann. Ich habe auch keinen Nystagmus während der Schwindel auftritt, wenn ich die Augen öffne wird es sofort besser.
Für jeglichen Rat bin ich dankbar!
Viele Grüße
Andreas