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Heftige Schwindelanfälle

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

22.09.2024 | 19:07 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam,

Vor ca 8 Wochen hatte ich direkt nach dem Aufwachen eine heftige Schwindelattacke. Ich konnte nicht aufstehen und auf dem Handy das ich zur Hand nahm um meinen Mann anzurufen,fiel es mir schwer etwas zu fixieren. Das ganze war sehr beängstigend. Mein Mann hat mich zu unserer Hausärztin gefahren, die Probleme mit der hws vermutet.

Letzten Sonntag in der Nacht  bekam ich wieder so eine extrem heftige schwindelattacke die nicht aufhören wollte. Mein Mann hat mich zur Notaufnahme gefahren. In der Klinik wurde ein CT vom Kopf gemacht-ohne Befund. Desweiteren wurde ein Herzecho, Doppler der Halsschlagadernvund ein Langzeitekg gemacht. Bis auf 300 ves im EKG war alles ohne Befund.

Ich wurde beim Hno vorgestellt, ohne Befund. Der Hno vermutet auch die Hws.

Ein Neurochirurg wurde dazugeholt, der die hws als Ursache ausschließt,da die hws wohl keinen Schwindel auslöst.

Psychosomatischen Schwindel kenn ich seit 30 Jahren,aber diese heftigen Attacken lassen mich verzweifeln.

Haben Sie einen Rar für mich?

MfG

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Lifeline Gesundheitsteam
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03.10.2024, 17:10 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

in der Tat ist Schwindel, der von der HWS kommt, eine sogenannte Ausschlussdiagnose. Das bedeutet, es gibt keinen Test oder Untersuchung, die diese Diagnose bestätigen kann und die Diagnose kann erst nach Ausschluss aller anderen Ursachen vermutet werden. Auch ist die Therapie einfach eine Kräftigung und Lockerung der Nackenmuskulatur durch eigene Übungen. 

Wurden denn weitere Untersuchungen durch den Neurologen vorgenommen oder empfohlen? Darüber hinaus gibt es an vielen Hochschulkliniken Schwindelambulanzen, an die Sie sich wenden können.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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04.10.2024, 18:54 Uhr
Antwort

Guten Abend,

Einen Neurologen gibt es in unserer Klinik vor Ort leider gerade nicht. Aber nach der ersten Attacke war ich ambulant bei einer Neurologin. Dort musste ich auf einer Linie laufen und mir mit geschlossenen Augen an die Nase fassen. Nach diesen Tests schloss sie eine neurologische Ursache aus. Hätte man im CT Ursachen wie MS oder ALS gesehen, bzw wären diese Schwindelattacken überhaupt typisch für diese Erkrankungen ?

 

MfG

 

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04.10.2024, 20:16 Uhr
Antwort

Was ich noch erwähnen wollte, vor 12 Jahren wurde ich an einem Hirnaneurysma operiert  Evtl. Krampfanfälle auf Grund der OP sind nach so langer Zeit doch eher unwahrscheinlich oder?

Lifeline Gesundheitsteam
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06.10.2024, 15:30 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Wir können Ihre Sorgen sehr gut nachvollziehen und möchten versuchen, Ihnen etwas Klarheit zu verschaffen.
Eine Multiple Sklerose (MS) oder Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) lässt sich in der Tat im CT nicht sicher diagnostizieren. MS ist besser im MRT des Gehirns zu erkennen, da sich dort entzündliche Herde (sogenannte Plaques) zeigen können. ALS hingegen betrifft hauptsächlich Nervenzellen außerhalb des Gehirns, was bedeutet, dass ein CT auch hier keine aussagekräftigen Befunde liefern würde. Aufgrund Ihrer geschilderten Symptome halten wir ALS jedoch für unwahrscheinlich, da diese Erkrankung primär Muskelschwäche und Koordinationsprobleme verursacht. Eine MS kann gelegentlich Schwindel hervorrufen, weshalb ein MRT im weiteren Verlauf möglicherweise eine sinnvolle Untersuchung wäre – auch wenn eine MS insgesamt eher unwahrscheinlich scheint.
Was Ihre frühere Operation an einem Hirnaneurysma betrifft, so sind Krampfanfälle oder andere neurologische Komplikationen nach so vielen Jahren unwahrscheinlich, wenn auch nicht vollständig auszuschließen. Hier könnte ebenfalls ein MRT oder ein EEG zur weiteren Abklärung sinnvoll sein, auch wenn derzeit kein dringender Hinweis auf eine solche Ursache besteht.
Dass die Halswirbelsäule (HWS) Schwindel verursachen kann, ist wie oben erwähnt, bekannt, es handelt sich dabei aber wie gesagt um eine Ausschlussdiagnose.
Insgesamt scheint es also keine beunruhigenden Befunde zu geben. Aufgrund der Symptomatik halten wir eine neurologische Ursache für eher unwahrscheinlich, können dies aber nicht endgültig beurteilen. Ein MRT könnte im weiteren Verlauf deshalb eine sinnvolle ergänzende Untersuchung darstellen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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