Sehr geehrtes Expertenteam, ich bin w und 40. Vor einigen Wochen hatte ich morgens einen heftigen Schwindelanfall (denke es war ein Lagerungsschwindel), den ich aber durch Übungen wieder beseitigen konnte. Danach war ich aber sehr unsicher und auch ängstlich, weil ich mich sehr erschrocken habe. Seitdem ist Ruhe. Allerdings habe ich seitdem Angstzustände, Panikattacken (Blutdruck und Puls sind aber selbst gemessen meist "normal"). Nun ist mir seit kurzem aufgefallen, dass ich diese Angstzustände bekomme, wenn ich z.b. einschlafen will, oder die Augen zu mache beim Dösen. Auch wenn ich im Bett liege, fühlt es sich manchmal kurz an wie auf einem schwankenden Schiff zb. Ich schrecke dann beim Einschlafen oder wenn ich z.b. versuche zu meditieren plötzlich hoch, was eine Art Panikattacke auslöst. Es fühlt sich an als würde mein Gehirn Impulse, Wellen oä. abgeben. Ein bisschen wie der Moment, in dem man im Karussel sitzt und das Karussel bremst ab. Es hält mich dadurch vom Schlafen ab und bekomme sehr Angst. Heute Nacht konnte ich deshalb erst einmal nicht einschlafen. Ebenso sollte ich vielleicht erwähnen, dass seit ca. 1 Jahr meine Oberlippe regelmäßig zuckt, davor war es kurzzeitig das Augenlid. Begleiterscheinungen habe ich aber keine (z.b. Übelkeit). Ich nehme keine Medikamente. Ich stand allerdings letztes Jahr kurz vor dem Burnout und hatte einige lebensweisende Veränderung (nun zum Guten und ich habe eigentlich Ruhe seit einigen wochen). Ich bin mir nun unsicher, ob und was zu tun ist. Muss ich mir Sorgen machen? Ich habe natürlich nun Angst, dass es etwas "ernstes" sein könnte. Vielen Dank im Voraus.
Gehirn "spinnt" beim Ruhen
Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo,
der Schwindel sollte auf jeden Fall somatisch abgeklärt werden, da nur mit einer entsprechenden Diagnose auch die passende Behandlung veranlasst werden kann. Dazu empfehlen wir Ihnen, einene HNO-Arzt aufzusuchen, bzw. auch einen Neurologen. Es könnte sich um einen Lagerungsschwindel handeln. Wir können aber ohne eigene Untersuchung keine Diagnose stellen, andere Ursachen kommen deswegen natürlich auch in Betracht, "schwerere" Ursachen sind aber deshalb unwahrscheinlich, da die Symptome nicht durchgehend vorliegen.
Grundsätzlich sollte untersucht werden, ob der Schwindel im Gleichgewichtsorgan selbst oder erst "später", also im Gehirn, entsteht. Und zu guter Letzt sollte bei unauffälligem körperlichen Befund bei Schwindel auch immer an eine psychische Ursache gedacht werden.
Eine möglichst zeitnahe Behandlung ist vor allem deswegen wichtig, damit die Folgen des Schwindels, wie z.B. die Angst davor, nicht chronifiziert, also, dass sich die Angst vor dem Einschlafen nicht verfestigt. Deshalb sollte auch daran gedacht werden, bei Bedarf rechtzeigit einen Psychotherapeuten in die Behandlung miteinzubeziehen.
Am wahrscheinlichsten scheinen aus unserer Sicht psychische Ursachen, wir können aber wie schon gesagt ohne Untersuchung keine Diagnose stellen.
Die beschriebenen Zuckungen deuten am ehesten auf eine Elektrolytstörung, wie Magnesiummangel oder Calciumüberschuss hin.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam