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Dauer Sehnerventzüdnung

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

15.11.2021 | 12:22 Uhr

Hallo liebes Expertenteam,

ich hatte mich zuletzt schon ein paar Mal wegen der Thematik mit meiner einseitig unscharfen Sicht gemeldet.

Wie schon einmal geschrieben, habe ich vor 2,5 Wochen über drei Tage je 1000mg Coritson-Infusion bekommen. Die Sicht besserte sich auch direkt.

Seitdem hatte ich aber vereinzelte Tage, an denen ich wieder etwas schlechter gesehen habe, vor allem nach langem Tragen von Kontaktlinsen.

Am vergangenen Wochenende habe ich zwar ausschließlich Brille getragen, hatte aber dafür relativ viel Stress. Nun hat sich meine Sicht über Nacht wieder verschlechtert und ist gefühlt wieder nahe an dem Niveau vor der Cortison-Therapie.

Ist ein solcher Verlauf für eine Sehnverentzündung normal oder muss hier eine erneute Cortison-Therapie erfolgen?

Danke und LG

 

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Lifeline Gesundheitsteam
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17.11.2021, 23:16 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

bei einem so baldigen Rezidiv, also einem Wiederauftreten, sollte auch in Richtung einer atypischen Sehnerventzündung gedacht werden. Diese Verlaufen oftmals schwerer und die Behandlung muss mit mehr Nachdruck durchgeführt werden.
Insofern ist es sicherlich sinnvoll, nochmal bei ihrem Arzt vorstellig zu werden und das nochmal abzuklären. Es ist aber gut möglich, dass eine weitere Behandlung notwendig wird.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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26.11.2021, 10:56 Uhr
Antwort

Hallo nochmal,

ich möchte noch einmal ein Update hierzu geben.

Ich war noch einmal bei den Neurologen. Wie bereits beschrieben, sind alle neurologischen Untersuchungen ohne Auffälligkeit geblieben. Auch bei der Blutuntersuchung wurden keine Anzeichen hinsichtlich Borelliose, Röterln, Syphillis, Herpes oder dergleichen gefunden.

Da ich darüber hinaus berichtet habe, dass mein Auge häufig brennt und juckt, wollte man mir nicht noch einmal eine Kortison Stoßtherapie verabreichen, da Kortison ja auch nicht immer gut für den Körper ist. Daher wurde ich zunächst noch einmal zu einem Augenarzt verwiesen.

Dort war ich inzwischen auch. Wie bereits die erste Augenärztin, hat auch dieser ein trockenes Auge diagnostiziert und mir Tropfen verschrieben. Darüber hinaus hat er einen Sehtest gemacht und mit verschiedenen Gläsern geprüft, ob sich das Sehen verbessert. Durch die Erhöhung um 1 Dioptrien auf dem linken Auge, konnte er für eine Sehschärfe von 100% auf dem linken Auge sorgen. Wir waren dann erstmal so verblieben, dass ich erst einmal abwarte und das trockene Auge behandele. Falls sich keine Veränderung einstellt, würde ich dann meine Brille anpassen lassen. 

Soweit so gut.

Nun kommen mir dennoch einige Sachen komisch vor, zu denen ich gerne eine Einschätzung aus nerologischer Sicht hätte.

Durch die Kortison-Stoßtherapie hat sich seinerzeits ja eine Verbesserung der Sehschärfe eingestellt, sodass ich wieder bei schätzungsweise 80-90% Sehschärfe war. Danach hat es sich ja zwei Wochen später wieder etwas verschlechtert. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass die Sehstärke im Tagesverlauf tendenziell schwankend ist, morgens sehe ich z.B. verschwommener als abends. Tropfen bringen auch kurzzeitig für wenige Sekunden bis Minuten eine Verbesserung, auf 100% Schärfe komme ich aber nie.

Dazu nun folgende Fragen:

1. Kann im Falle einer Sehnerventzündung durch die Anpassung der Brille eine Sehstärke von 100% erreicht werden oder ist eine Sehnerventzündung durch diesen Aspekt und die obigen Erläuterungen quasi ausgeschlossen? In Nahdistanz habe ich übrigens immer scharf gesehen, daher würde mich auch interessieren, ob dies bei einer Sehnerventzündung ebenfalls sein kann oder ob da die Sicht eher generell eingeschränkt ist, unabhänhig von Distanz und Tagesverlauf

Diesbezüglich bin ich vor allem verwundert, weil ich ers im Februar diesen Jahres eine neue Brille erhalten habe und mir nicht so richtig vorstellen kann, dass sich die Sehstärke in der kurzen Zeit im Alter von über 30 Jahren nochmal um 1 Dioptrien verändert.

2. Wie oben beschrieben, hat das Cortison ja eine Verbesserung herbeigeführt. Ist dann ggf. davon auszugehen, dass die Verbesserung daher rührte, dass durch mein trockenes Auge eine dauerhafte, leichte Entzündung im Auge besteht, die dann vorrübergehend beseitigt wurde und nach Absetzen des Cortisons wieder aufgeflammt ist?

3. Einziger leicht auffälliger Befund war ja die VEP-Untersuchung. Hier war es jedoch auch bei der Wiederholung der Untersuchung so, dass beide Seiten leicht verzöhert bei 112 bis 113ms waren. Müsste im Falle einer Sehnerventzündung nicht eigentlich die linke Seite etwas abfallen? Und da ich zweimal diese Ergebnisse hatte, kann es sein, dass das einfach in meinem Fall die Normalwerte sind?

 

Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen. Ist leider etwas länger geworden, aber es ist etwas frustrierend, dass ich immer noch nicht wirklich weiß, woran die Sehverschlechterung liegt,

LG

Lifeline Gesundheitsteam
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29.11.2021, 23:42 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

ja, genau, der Verlauf und die Befunde werfen tatsächlich Fragen auf. Einziges Indiz dafür, dass vielleicht eine Entzündung vorgelegen haben könnte, ist die Verbesserung, die nach dem Cortison eingetreten ist. Das bestätigt die Diagnose aber noch nicht.
Möglich ist schon auch, dass die Entzündung nicht im Sehnerven sondern eher am Auge lag. Dann hätte das Cortison eben auch geholfen. Gleichzeitig ist dann fraglich, warum dem Augenarzt nichts aufgefallen ist. Außerdem ist es eher unwahrscheinlich, dass eine solche lokale Entzündung auf beiden Augen gleichzeitig auftritt, wenngleich auch nicht ausgeschlossen.
Es ist schon möglich, dass das bei Ihnen einfach die "Normalwerte" sind, oder es gab früher einmal eine Schädigung.
Letztlich lässt sich nicht richtig mehr rekonstruieren, was genau vorlag. Die gute Nachricht ist sicherlich, dass es keine MS ist. Was aber sonst dahintersteckte, weiß wohl im Moment niemand.
Solange es sich nicht regelmäßig wiederholt, sollte kein Grund mehr zur Sorge bestehen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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