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Belastungsabhängige Muskelschwäche

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

04.01.2023 | 12:12 Uhr

Hallo! Symptome:

Seit ca März 2021 (ca 1 Woche nach der 1.Coronaimpfung, falls das eine Rolle spielt) leichte belastungsabhängige muskelschwäche in den Beinen, Oberschenkel mehr als Unterschenkel, rechts mehr als links. Nicht weiter beachtet, da es nicht einschränkend war. Aber, Daraus folgte ein Treppensturz, mit mehrfacher Wirbelfraktur - auskuriert, Muskelschwäche wieder "vergessen"

Coronaerkrankung Ende April 2022 mit Kopf-, Nerven-, Glieder-, Gelenkschmerzen, rez retinalen TIAs, Geruch/Geschmackstörungen, Schwindel, orthost.Dysregulation dazu später Fatigue. Parästhesien in Armen, Beinen, untere Gesichtshälfte. Ct unauffällig

Ab Juli massiv belsstungsabhängige Muskelschwäche in den Beinen (wie gehabt, aber verstärkt), Gleichgewichtsstörungen mit Stolpern, Umfallen aus dem Sitzen, Koordinationsstörungen, Gangunsicherheit. Aufstehen aus tiefer Hocke nicht mehr möglich (hochklettern am eigenen Bein geht). Gehstrecke reduziert auf etwa 20 Schritte, dann gefühlt "festkleben" der Füße am Boden. Völlig schmerzfrei! Vergeht nach ein zwei Minuten. Abends massiv RestlessLegs. Rechtes Bein "sinkt" beim Gehen ein (Knie beugt sich und Hüfte sinkt ab/rutscht seitlich weg)

Mit Sinken der Temperaturen Richtung Herbst klingen Ameisenlaufen und "Taubheit" ab

November Schwindel weg, Fatigue weg, Kreislauf stabil, selten Kopfschmerzen. Nerven stechen ab und zu in Armen und Beinen. Muskelschwäche breitet sich auf Oberkörper aus. Oberarme mehr als Unterarme betroffen. Erholung nach kurzer Ruhephase, schmerzfrei.

Dezember Muskelschwäche betrifft auch Kaumuskeln und Zunge. Keine festen Speisen mehr, Zunge kann normal große Bissen nicht hin und her schieben (auch Artikulation wird unverständlich). Beim Trinken bleibt Schluck Wasser in Speiseröhre "stecken", rutscht weiter, wenn ich fester aufs Brustbein klopfe. Acetycholirez AK <0,4, mehr steht beim Blutbefund nicht drin.

Januar: Erholungsphasen werden länger, dabei dumpfer Schmerz in den betroffenen Muskeln, ähnlich denen nach einer Injektion. Kein Druckschmerz und in den Oberschenkeln zucken einzelne Muskelfasern. 

MRT Schädel altersentsprechend unauffällig

MRT HWS geringgradig skoliotische Achsenabweichung und cervikale Streckstellung mit angedeuteten flachbogiger paradoxe kyphosierung c2-c7. Disci intervertebralis multisegmentql nach kaudal zunehmend geringgradig höhenreduziert und t2 gewichtet hypointens signalalteriert. Dorsolateral links lokalisiert, endplattennahe, t2 gerichtete hypwrintense knochenmakssignalalteration im Segment c6/7. Incip Retrospidylophytenbildung c5-7. Geringgradige Neuroforameneinengungen c5-7. Melone reguläre Breite und Signalgebung.

MRT LWS (alte Frakturen) geringgradige Rotationsskoliose mit multisegmentalen nach kaudal zunehmenden geringgradigen Spondylarthrosen. Geringgradige Osteochondrose L4/5 mit incip breitbasiger Discusprotrusion, ohne eindeutige Affektion der neurogenen Strukturen. 

Erklärt das MRT meine Beschwerden? Ich werde hier von Arzt zu Arzt gereicht, jeder hat seine eigene Theorie... PNP im NLG ausgeschlossen. Hat noch jemand Ideen? Ich möchte nur nicht, dass die Beschwerden erst noch weiter zunehmen müssen, um bei der Diagnose zu "helfen" und dass dann vielleicht irgendetwas nicht mehr reversibel ist...

 

Vielen Dank für die Geduld beim Lesen! ...und fürs Antworten.

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Lifeline Gesundheitsteam
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04.01.2023, 16:14 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo MBS7,

bei welchen Ärzten waren Sie denn schon? An sich lässt gerade diese Ermüdung mit notwendigen Pausen schon auch eine bestimmte Autoimmunerkrankung schließen, allerdings wurde das im Labor untersucht und der Acetylcholinrezeptor-Anitkörper Wert war wohl im Normbereich. Es ist sehr gut, dass das so untersucht wurde und sich der erste Verdacht so wohl nicht bestätigt hat.  
Gleichzeitig wurde wohl auch eine Nervenleitgeschwindigkeitsmessung durchgeführt, in der hoffentlich angemessen auch eine Myasthenie untersucht wurde. Falls nicht, sollte das nochmal gezielt durchgeführt werden. 
Das MRT kann aus unserer Sicht den Befund nicht richtig erklären. 
Abhängig davon, bei welchen Fachärzten Sie schon waren, kann es jetzt sinnvoll sein, wenn Sie vielleicht ein Zentrum für seltene Erkrankungen aufsuchen. Dahin kann Ihr Hausarzt Sie vielleicht überweisen. Letztlich liegt ja auf jeden Fall etwas vor, was wohl auch im Moment langsam fortschreitet. Das sollte deswegen gut abgeklärt werden. In einem solchen Zentrum wird multidisziplinär gearbeitet, das heißt, verschiedene Fachrichtungen arbeiten zusammen. Ansonten könnte auch noch ein Besuch bei einem Rheumatologen sinnvoll sein, wobei eigentlich an erster Stelle ein Neurologe stehen sollte. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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05.01.2023, 15:49 Uhr
Antwort

Vielen Dank! Momentan bereite ich zwei Neurologen Kopfzerbrechen... Ausgeschlossen wurde bisher PNP, Schlaganfall. Geplant ist DAT-Scan (ein Neurologe tippt auf atypisches Parkinson wegen meiner Ganghaltung und Verlangsamung) und ein orientierendes NLG/EMG, das der andere Neurologe wünscht. Myasthenie glauben beide eher nein, weil meine Augen nicht betroffen sind. (Doppelbilder bei Müdigkeit habe ich seitv2020, sonst kein Schielen oder Hängelid). Ich werde eventuell nochmal darum bitten, Myasthenie gezielt zu prüfen.

Wegen Expertisezentrum habe ich eben gegoogelt, ich wohne in Wien und das Zentrum ist in Innspruck, also ganz am anderen Ende des Landes : (

Trotzdem herzlichen Dank für Ihre Einschätzung!

Lifeline Gesundheitsteam
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06.01.2023, 11:37 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

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