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Beinschwäche u. Krämpfe, psych. o. physisch? + Arzt phobie

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

03.10.2020 | 08:53 Uhr

Hallo, ich poste das erste Mal, sowohl in diesem Forum, als auch zu dem Thema allgemein. 

 

Ich (25/w) brauche dringend Rat, da meine Symptome schon seit Monaten präsent sind. Diese wären:

  • Empfindungsstörungen von den Knien abwärts. Meine Beine fühlen sich nicht unbedingt taub an, aber wenn ich z.B. mit dem Finger von oben eine Linie ziehe, fühlt es sich an, als hätte ich über meiner Haut nochmal eine Schicht, wie eine strumpfhose oder socken, auf jeden Fall fühlen sich Berührungen sowohl in der Intensität, als auch Temperaturempfinden, irgendwie gedämpft.
  • Meine Muskelkraft und Koordination haben beide deutlich nachgelassen, obwohl ich mich nicht signifikant weniger bewege.
  • Muskelkrämpfe im ganzen Bein, nachts oder beim Einschlafen sind sie stärker.
  • Instabilität in den Knien und Knöcheln, je länger ich auf den Beinen bin, desto schlimmer wird es.
  • Mein Gang wird immer instabiler und meine Beine zittern oft
  • Nach längerer Anstrengung, die in meinem Alltag eigentlich bisher Routine war, oder Stress, geben meine Beine komplett auf und ich bin nicht mehr in der Lage zu laufen, mich auf den Beinen zu halten oder meine Beine ohne Hilfe zu heben. Dieser Zustand kann von ein paar Stunden bis Wochen andauern. Das längste waren 4,5 Wochen, in denen ich einen Rollstuhl mieten musste, da ich ansonsten alleine nicht zurechtgekommen wäre.

 

Ich sollte dazu sagen, dass ich bereits eine ziemlich lange Geschichte mit psychischen Erkrankungen habe und auch schon stationär behandelt wurde, jedoch war das bevor diese ganzen Symptome aufgetreten sind. 

 

Ich habe unter anderem, nach einer sehr schlechten Erfahrung in der Notaufnahme, panische Angst davor, zum Arzt zu gehen, obwohl das sehr irrational ist. Da ich jedoch am Anfang angenommen habe, dass das eh was psychisches sein muss, da ich psychische Probleme am laufenden Band habe, habe ich versucht , mithilfe von Skills, welche ich in vorherigen Therapien gelernt habe, Umfeldwechsel, Stressminimierung, etc. das Problem zu lösen, aber dies scheint keine große Auswirkung zu haben.

 

An Medikamenten nehme ich regelmäßig Venlafaxin 150mg, Ein Eisen- und Magnesiumpräperat und Vitamin B Komplex.

 

Ich habe mir einen Termin bei meinem Psychiater/Neurologen genommen, um abzuchecken, ob, zumindest ein Teil davon, eine Nebenwirkung von meiner langjährigen Venlafaxin Einnahme sein könnte, aber ich habe jetzt schon Panik davor. Normalerweise bekomme ich das Rezept an der Rezeption und war lange nicht mehr in der Sprechstunde.

Ich wäre sehr dankbar, wenn ich einen Rat bekommen könnte, wonach sich das eventuell anhört, aber auch, was ich vielleicht bei meinem Psychiatererwähnen sollte, da ich in Panik Zuständen oft Black Outs bekomme und nicht mehr richtig kommunizieren kann. Oder allgemein alles, was irgendwie hilfreich sein könnte. Ich habe unter anderem auch die Erfahrung gemacht, als jemand mit offensichtlichen Psychischen Problemen, nicht ernst genommen zu werden oder aufgrund von meinem Alter unterstellt zu bekommen, ich würde übertreiben.

Vielen Dank im Voraus!!!

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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05.10.2020, 00:15 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Miyuu,

das, was Sie gerade zuletzt beschreiben, ist leider eine häufige Erfahrung von psychiatrischen Patienten, viele Ärzte nehmen diese Patienten nicht mehr ernst. Dabei kann es sich aber auch um eine Art Unsicherheit handeln, da es für Ärzte oft schwierig ist, psychiatrische Diagnosen richtig einzuordnen.
Letztlich ist es natürlich sinnvoll, nochmal den Psychiater aufzusuchen. Zwar ist das keine typische Nebenwirkung von Venlafaxin, das es aber "nichts gibt, was es nicht gibt", könnte das Medikament durchaus die Ursache sein. Ohne eigene Untersuchung können wir das aber leider nicht beurteilen.
Es sollte aber unbedingt auch an eine körperliche Ursache gedacht werden, auch wenn diese eher unwahrscheinlich ist. Dazu sollte auch ein Neurologe aufgesucht werden (wenn Ihr Arzt tatsächlich Psychiater und Neurologe ist, sind Sie dort sicherlich in sehr guten Händen). Falls sich daraus nichts ergibt, könnte es sich auch um eine Durchblutungsstörung handeln, das wäre aber insofern sehr ungewöhnlich, dass Durchblutungsstörungen nicht schwanken, also kommen und wieder gehen.
Neurologisch sollte eventuell auch an eine zentrale Ursache gedacht werden. Aber auch hier gilt wieder: Das ist nicht der typische Verlauf dazu. Trotzdem können Sie mit Ihrem Arzt auch über eine Bildgebung sprechen.
Sollten sich im Verlauf noch weitere Fragen ergeben, sind wir natürlich gerne wieder für Sie da, für das Gespräch mit Ihrem Arzt sollten Sie aber vorbereitet sein bezüglich weiterer Ideen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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