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Steine in der Leber

Kategorie: Haut-Haar-Nägel » Expertenrat Dermatologie | Expertenfrage

02.02.2010 | 03:30 Uhr

Zunächst herzlichen Dank, dass ich in Ihrem Gesundheitsportal eine Frage vorbringen kann.
Ich bin 60 Jahre alt und lebe seit 20 Jahren in Spanien. Mein Bruder starb mit 38 Jahren an Mukoviszidose und auch bei mir wurde diese Krankheit im Alter von 16 Jahren anhand von Schweissproben diagnostiziert.
Vor ein paar Jahren habe ich auf eigene Kosten einen DNA Test machen lassen, der diese Krankheit bestätigte – allerdings die ´gesunde Variante´ wie hier in Spanien von den Ärzten immer betont wird.
1999 unterzog ich mich einer Gallenoperation. Bei dieser Gelegenheit wurde festgestellt, dass meine Leber gesund sei und normale Abmessungen hatte.
Von 1999 bis 2001 wurde ich mit hohen Kortisongaben auf Colitis Ulcerose behandelt. Ich bekam manchmal 60 mg pro Tag über Wochen. Im Juni 2001 wurden mir ca. 25 cm vom Dickarm entfernt. Man schlich das Kortison aus und meine Gesundheit machte Fortschritte.
Leider muss ich jedoch weiterhin Kortison nehmen, da ich eine chronische Bronchitis mit erheblichen Beschwerden habe.
Im vergangenen Jahr wurde ich mit gelber Haut und gelben Augen ins Krankenhaus eingeliefert. Erste Diagnose: Klatskin-Tumor. Operiert wurde ich im Hospital La Fe in Valencia von Dr. Mir – einem Spezialisten auf dem Gebiet der Lebererkrankungen.
Resultat: Kein Tumor. Die Gallenwege, die den Gallsaft aus der Leber in den Zwölffingerdarm abfliessen lassen, waren zu eng um die vielen Steine durchzulassen, die sich in meiner Leber bildeten.
Man entfernte den Gallenweg zwischen Leber und Zwölffingerdarm und ersetze ihn mit hauteigenem Gewebe. Festgestellt wurde dabei auch, dass ich eine sehr grosse Fettleber habe.
Meine Fragen an Sie:
Warum bilden sich immer wieder Steine in der Leber? Ich esse nicht zu fett und trinke höchstens mal ein Glas Rotwein am Abend (welches mir sogar Dr. Mir gestattete).
Kann es sein, dass meine Leber eines Tages daran zugrunde geht, dass sie voller Steine ist oder ist gegeben, dass diese immer über den Zwölffingerdarm abwandern?
Ich habe manchmal stechende (eher pieksende) Schmerzen im Bereich des Gallenweges, die aber nach einigen Minuten abklingen. Kann es sein, dass die Schmerzen daher kommen, dass gerade mal wieder ein Stein abgeht?
Entschuldigen Sie, wenn ich mich mit diesen Fragen an Sie wende. Natürlich spreche ich Spanisch – trotzdem ist und bleibt es eine Fremdsprache und wenn es um medizinische Fragen geht, habe ich so meine liebe Not.
Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Zeit und Ihre Hilfe.
Herzliche Grüße
Ingeborg

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02.02.2010, 04:39 Uhr
Antwort

Hallo Ingeborg
Eine Folge ihrer Erkrankung (Mukovizidose) ob gutartig o. bösartig kann in 10 % die Verklebung der Gallengänge und als Folge eine Leberfibrose sein. Auch im Bereich des Verdauungstraktes sind Probleme möglich (Colitis Ulzerosa). Die Entstehung von Gallensteinen verstärkt das Problem. Da nicht sicher ist ob ihre Erkrankung ausschließlich auf einen Gendefekt zurückzuführen ist, schlage ich eine Immunmodulation über den Darm vor. Ein Therapieplan kann per Mail anngefordert werden.
Gruß Dr. Scholz

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02.02.2010, 04:51 Uhr
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Vielen Dank für Ihre so schnelle Antwort. Ich habe zwar keine Ahnung was eine Immunmodulation ist, wäre Ihnen aber sehr dankbar für den Therapieplan.
Herzliche Grüsse
Ingeborg

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03.02.2010, 07:46 Uhr
Antwort

Der DARM, das wichtigste Organ für ein gesundes Leben.

Der steile Anstieg der Lebenserwartung bei gleich-zeitigem Geburtenrückgang hat zu einer erheblichen Zunahme älterer Menschen in der Gesamtbevölke-rung geführt. Die Probleme des Alterns und der Alterskrankheiten werden dadurch immer aktueller. Bis heute ist es nicht gelungen, die Ursachen des Alterns einheitlich zu erklären. Bei einer wachsen-den Zahl von Menschen treten Alterserscheinungen, wie körperlicher Verfall und Gedächtnisstörungen in den Vordergrund. In der Regel sind diese Er-scheinungen mit einer Vielzahl individueller Krankheiten kombiniert1.

Diese Krankheiten treten jetzt schon in immer frü-heren Lebensabschnitten auf. Immer mehr Men-schen leiden schon in jüngeren Jahren an Herz- und Kreislaufkrankheiten mit hohem Blutdruck oder bekommen schon ihren ersten Infarkt.

Die Hälfte aller Menschen stirbt an ernährungs-abhängigen Krankheiten:


Danach folgt schon in der Häufigkeit der bösartige Tumor, die wichtigste Todesursache im mittleren Alter. Wir stehen inmitten einer lawinenartigen Zunahme dieser Erkrankungen mit bedrohlich wachsender Frühinvalidität. Ursachen sind Zivilisa-tionsschäden durch Fehl- und Überernährung, Ü-bergewicht, hohe Blutfette, Harnsäure und Zucker-krankheit, aber auch durch falsche Essgewohnhei-ten, Bewegungsmangel und geistige Fehlhaltung.

Die überhandnehmenden Darmstörungen, besonders die chr. Verstopfung, schließen den Teufelskreis. Durch Rückstau vom Darm und durch zunehmende Fremdstoffüberlastung (Umwelt, Insektizide, Kon-servierungsmittel, Medikamente) werden Körper-gewebe und Organe noch zusätzlich belastet.







Alles in allem; Der Mensch lebt zwar länger, wird aber gleichzeitig kränker und immer früher in seiner Lebensqualität eingeschränkt.

Bedenken wir, daß das Leben eine ständige regel-, anpassungs-, aber auch „kipp“-bereite Gradwande-rung ist, so kommen wir schnell zum wesentlichen der Gesundheit, die Vorsorge.

Was können wir dazu beitragen, damit Krankhei-ten erst gar nicht entstehen?

Der Amerikaner Deham Harmann stellte 1954 die Hypothese auf, daß freie Radikale, die bei Stoff-wechselstörungen entstehen, die Reparaturfähigkeit der Zellen erheblich beeinflussen. Viele Studien bestätigen die Stichhaltigkeit dieser These, so führ-ten antioxydative Nahrungskomponeten (Radikal-fänger wie z.B. Vitamine, Mineralien und Spuren-elemente) zu einer dramatischen Reduktion der Magenkrebshäufigkeit, steigern die Stoffwechsel-leistung und verbessern die Zellregeneration.

Das heißt, Stoffwechselstörungen sind die häufigste Ursache von gesundheitlichen Störungen. Der gut funktionierende Stoffwechsel ist die Voraussetzung für ein gesundes Leben. Störungen entstehen haupt-sächlich durch eine Überlastung dieses Systems. Nicht nur die normalen lebenserhaltenden Mecha-nismen beeinflussen den Stoffwechsel, sondern alle Dinge, die wir in unseren Körper hineinlassen, müssen verstoffwechselt werden.


Dabei spielen folgende Faktoren die wichtigste Rolle:

1. die Schutzmechanismen des Körpers

- Bakterienschutzmantel der Häute (Darm, Lunge,
Haut), filtert 80 % der schädlichen Substanzen
- Oberflächenabwehrsystem der Häute
(Oberflächenabwehrkörper sIgA)
- Epithelzellen
- inneres Körperabwehrsystem (z.B. weiße Blutkör-
perchen, gewebeständige Fresszellen); befindet
sich zu 80 % im Bereich des Darms

2. die genetische Disposition des Stoffwechselsy-
tem

- Neuste amerikanische Studien zeigen, daß es un-
terschiedliche Stoffwechseltypen gibt, die zeit und
systemabhängig sind. Z.B. arbeiten Einige mehr
mit der oxydativen Komponente während Andere
mehr mit der konjugativen arbeiten.

3. aktive oder passive Belastung des Einzelnen.

- Ernährung (Fertigprodukte, Chemikalien,
Schwermetalle, Pilze, Bakterien, Viren)
- Umwelt (Chemikalien, Elektrosmog, Erdstrahlen,
Rauchen, Alkohol, Rauschgift, usw.)
-Medikamente (alle unnötigen Antibiotika, künstli-
che Vitamine, Schmerzmittel, usw.)

Hieraus ergibt sich folgendes:

Das wichtigste Organ für die Gesunderhaltung des Menschen ist der Darm.
In den vergangenen 2 Jahrhunderten wußte man über dieses Organ nicht viel zu sagen, es wurde auch von den Wissenschaften irgendwo in den Be-reich der Intimsphäre abgeschoben. Doch in den letzten Jahren hat sich das Bild gewandelt.


Der Darm wird heute nicht einfach als Ausschei-dungs- und Verdauungssystem betrachtet. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehören neben der Nahrungs-aufnahme und -aufbereitung die Stimulierung des Abwehrsystems und der Schutz des Organismus vor Chemikalien und pathogenen Keimen (Viren, Bak-terien, Pilzen und anderen Parasiten). Damit hat der Darm auch die wichtige Trennung von Körperfrem-dem bzw. Körperschädlichem (Keime, Gifte) von Körpereigenem oder Körpernützlichem (Nährstoffe, Mineralien) vorzunehmen.

Dazu existieren vier Barrieren, deren Differenzie-rung in der Arbeitsweise vom Darmlumen ausgese-hen zunimmt, während ihre Effektivität zum Kör-perinneren hin abnimmt. Beim gesunden Menschen gelingt es so kaum einem Eindringling oder uner-wünschten Stoff, über den Darm ins Körperinnere vorzudringen. Den wesentlichen Beitrag zu Erfolg dieses Konzeptes liefern dabei die physiologischen Darmbakterien (Milchsäurebakterien, E.Coli usw.). Auf jeder Schleimhautzelle sitzen ca. 100 solcher Mikroorganismen, die eine stabile Wohngemein-schaft bilden, in der alle verfügbaren Plätze belegt sind. Gelingt es einem Eindringling nicht, einen freien Platz zu finden oder einen anderen Keim von seinem Platz zu verdrängen, hat er keine Chance und wird ausgespült. Es herrscht also ein Verdrän-gungswettbewerb. Wir sprechen hier von der Kolo-nisationsresistenz. An ihr sind als „Dauermieter“ zum größten Teil anaerobe Bakterien der Gattungen Bacteriodes und Bifidobacterum sowie Lakatobazil-len, aber auch aerobe wie E.Coli und Enterokokken beteiligt, die zum Einen 80% der für den Körper giftigen Stoffe filtern und zum Anderen den größten Teil der Feinde des Organismus verdrängen.

Die hier beschriebene Schleimhautflora hat neben der bewachenden oder eintrittverwehrenden für den Körper noch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen: Warnung und Training der lokalen Körperabwehr am Darm, dem schleimhautassoziierten Immunsys-tem. Über die sogenannten Peyerschen Platten, das sind Ansammlungen von Lymphfollikeln im Dünn-darm, werden ca. 1% DER PASSIERENDEN Kei-me aufgenommen. Sie werden später im Körper vernichtet, versetzen jedoch das Immunsystem in ständige Alarmbereitschaft. Als Ergebnis werden laufend Antikörper gebildet und in Form des sekre-torischen Immunglobulin A ausgeschieden, das die Schleimhaut wie einen Film überkleidet. Fehlt die-ses „Training“, so sind Überbesiedlungen und ge-fährliche Infektionen möglich. Versuche an keim-frei geborenen und aufgezogenen Tieren, die dieses Frühwarnsystem nicht ausbilden konnten, zeigten, daß bei Kontakten mit normalerweise harmlosen Keimen Abwehrmechanismen nicht funktionierten und das folgende Überwuchern von Keimen schnell zu Krankheit und Tod führten. Die heutige Wissen-schaft geht davon aus, das der Anstieg des Diabetes Typ I (Zerstörung der Inselzellen nach Infekten) durch mangelnden Kontakt mit Keimen in der Säug-lingsphase, hervorgerufen wird. D.h., das übertrie-benen Hygiene der Mütter, diesen Trainingseffekt verhindert hat.

Die zweite Barriere ist die humorale. Sie ist die erste körpereigene, weil sie von Körperflüssigkeiten beeinflußt wird, Sie arbeitet differenzierter als die mikrobielle, aber nicht so effektiv wie diese. Der Darmschleim selbst verhindert beim Gesunden zusammen mit antibakteriell wirksamen Substanzen in ihm (Lysosomen, sIgA) das Eindringen von Fremdlingen.

Die dritte Barriere, die anatomische, wird von den Epithelzellen der Schleimhaut gebildet. Ihre Funk-tion beruht auf der innigen Verbindung der Zellen der Darmwand untereinander, die ein Durchdringen von Keimen oder Stoffen zwischen ihnen in gesun-den Zustand verhindern. Die Epithelzellen haben neben der stabilisierenden und schützenden Funkti-on vor allem die Aufgabe, aufbereitete Nähstoffe aufzunehmen und weiterzuleiten, also das eigentli-che Aufsaugen der Nahrung. Sie greifen dabei nicht aktiv in die Auswahl oder Abwehr von Eindringlin-gen ein. Das tun dagegen intraepitheliale Lympho-zyten, die sIgA bilden, und vor allem die bewegli-chen Granoluzyten, die „Fresszellen.


Die immunologische Barriere setzt als letztes Ab-wehraufgebot des Körpers im Blut und in verschie-denen Organen das fort, was bereits im Darmbereich angefangen wurde: Auffangen und unschädlich machen eingedrungener Mikro-organismen und Gifte durch Lymphozyten und Antikörper der Klasse IgG und IgM. Sie ist kapazitätsmäßig schnell überfordert, kann auch ihre langsame aber gewissenhafte Arbeit nur dann verrichten, wenn die drei vorhergehenden Barrieren exakt arbeiten.

Hat also ein unerwünschter Keim die Säureschranke des Magens überstanden, muß er sich in Konkurrenz mit anderen Keimarten an die Schleimhaut anheften. Gelingt ihm dies nicht, so läuft er Gefahr, abgerissen und ausgespült zu werden. Dann wird er von den körpereigenen Abwehrsoldaten (sIgA) angegriffen und eventuell vernichtet. Gelingt es ihm dieser Gefahr auszu-weichen, so muß er sich durch das Epithel hin-durchzwängen. Auch hier sind Wachen aufge-stellt, die ihn auffangen und unschädlich machen. Hat er auch diese Wachen überrumpelt, setzen ihm frei bewegliche Polizisten, die Lymphozyten, hinterher - er hat vermutlich kaum eine Chance zu entkommen.

Welche herausragende Rolle der Darm spielt, läßt sich erahnen, wenn man den jüngsten Ergebnissen der amerikanischen Wissenschaftlern glauben möchte. Sie haben zwischen den Schichten der Darmschleimhaut eine hauchdünne Schicht von Zellen entdeckt, die identisch sind mit den Gehirn-zellen, und das auf einer Fläche von 400 qm.

Also leistet ein gut funktionierender Darm mit einer intakten Darmflora den wesentlichen Anteil an der Gesunderhaltung des Menschen. Aber ebenso ist er das Organ, daß durch viele Faktoren negativ beeinflußt werden kann. Nicht umsonst existiert der uralte Spruch: „Der Tod sitzt im Darm“. Nahrungs-zusammensetzung, Umweltfaktoren, Streß und vieles andere führt zu Veränderungen im Darm und kann so die Darmflora negativ beeinflussen. Sind z.B. die physiologischen Mikroorganismen reduziert, können große Mengen Gifte und Keime in den Körper eindringen und das Abwehr- und Entgiftungssystem überlasten. Dadurch entsteht ein großer Teil unserer bekannten Krankheiten wie z.B. Atopien, Rheuma und Krebs. Durch die Verminde-rung der Enterokokken (Lactobacillen) werden im Dünndarm vor allem weniger antibakterielle Substanz Wasserstoffperoxid) produziert und damit Infektionen begünstigt. Das Fehlen von E.Coli und Lactobacillen deutet auf eine verminderte Stimulie-rung des Abwehrsystems über die Peyerschen Pla-ques hin und führt damit zu einer Abwehrschwäche.

Insbesondere der Nachweis von Pilzen in der Grö-ßenordnung > 10³ pro Gramm Stuhl deutet auf eine verminderte Bildung von sekretorischen IgA und anderen Oberflächenantikörpern hin. Durch den Mangel an Oberflächenantikörper auf der Schleim-haut können Nahrungsmittelbestandteile, Bakterien, Viren, Metalle, Chemikalien usw. in den Körper eindringen. Sie werden im Blut durch Antikörper abgefangen. Diese Antigen-Antikörper-Komplexe werden dann im Gewebe (Haut, Gelenkhaut) durch Makrophagen (Freßzellen) abgebaut und überlasten das Stoffwechselsys-tem4.

Damit ist der Weg frei für die Entwicklung der häufigsten gesundheitlichen Probleme.

Jetzt ist der Zeitpunkt, wo Vorsorge allein nicht mehr ausreicht. Nur durch eine Darmsanierung kann verhindert werden, das gesundheitliche Störungen wie Allergien, Neurodermitis, Schuppenflechte, Rheuma und Krebs entstehen.

Das Sanierungskonzept basiert zunächst auf einer gesunden Vollwerternährung.

Im Sinne von „Nahrung ist die beste Medizin“ sagte z.B. Socrates:

„Trinke - Quellwasser, Esse - Oliven (Fette), Schafskäse und Steinbrot (Sauerteig)“

oder Hippokrates:

„Eure Lebensmittel sollen eure Heilmittel sein und eure Heilmittel sollen eure Lebensmittel sein“.

Erstaunlicherweise heilen die meisten Krankheiten schon, wenn diese allgemeinen Regeln wieder ein-gehalten werden. „Makrobiotik“ nannte Hufeland diese Sicht der Gesundheits- und Heilkunde.

Während der Darmsanierung (ca. 3 Monate) sollte die Kost antientzündlich, immunstimulierend, flora-stärkend und aus biologischem Anbau sein, dabei werden problematische Nahrungsmittel ausge-schlossen.


Problematische Nahrungsmittel:

- histaminreiche Nahrungsmittel (vergorener
Käse, Tomaten, Anchovis, Heringseier, Sauer-
kraut)
- histaminfreisetzende Nahrungsmittel (Fisch,
Erdbeeren, Schokolade, Alkohol, Tomaten
- vasoaktive Amine [Serotonin (Käse), Octopamin
(Zitrusfrüchte), Dopamin (Schokolade)]
- häufige Allergene
(Gleitmittel, Farbstoffe, Bleichmittel, Teflon,
Pestizide, Konservierungsstoffe)
- Nahrungsmittelallergene
(Bohnen, Milchprodukte, Eier, Zitrusfrüchte, To-
maten, Beeren)



Erlaubte Nahrungsmittel

Fleisch: Rind, Kalb, Geflügel, Lamm (KEIN
SCHWEINEFLEISCH)
Fisch: Seefisch, Forelle
Nährmittel: Kartoffeln, Nudeln ohne Ei, Misch
(Sauerteigbrot)- und Weißbrot,
Stärke, Mehl Typ550, Fermentgetreide
(KEINE FERTIGPRODUKTE)
Gemüse: alle Gemüsesorten (außer Tomate,
Sellerie, Fenchel, Bohnen, Erbsen, Mais)
Obst: alle Obstsorten (außer Zitrusfrüchte, Erdbee-
ren, Dörrobst)
Fette: Butter, kalt gepreßtes Öl (Sonnenblumen-,
Oliven-, Weizenkeimöl)
Milch: Frischmilch oder homogenisierte Milch,
Ziegen- und Schafsmilch
Käse: milder Käse (außer Gorgonzola, Bavaria
Blue, Emmenthaler, Chester)
Getränke: dünner Kräutertee, reine Fruchtsäfte,
Brottrunk, Mineralwasser, keine Zitrussäf-
te oder Fanta, Coca-Cola usw.)
Gewürze: alle Gewürze (außer Paprika, Sellerie,
Curry, Fenchel, Cayenne), Hefegemüse-
brühe, Vollmeersalz (keine Fertig-
mischungen)
Süßen: kaltgepresster Rohrzucker, Honig, Obst-
dicksaft, Zuckerrübensirup

Was bedeutet Vollwerternährung?

Sie hat nichts zu tun mit den Dogmen der Körner- und Rohkosternährung. Sie bedeutet den vollen Wert eines Lebensmittel nutzten! Das heißt so na-turbelassen wie möglich.


Empfehlenswert sind:

- unveränderte Lebensmittel wie Obst, Salat und
frische Milch
- bearbeitete Lebensmittel wie Obstsaft, naturbelas-
senes, kaltgepresstes Öl, Butter, Rohmilchkäse
- fermentativ veränderte Lebensmittel wie Sauer-
milchprodukte, Brottrunk, Fermentgetreide,
Fleisch und Fisch luftgetrocknet
- erhitzte Lebensmittel wie Sauerteigbrot (auch
franz. Baguette), Fruchtmus, Kompott, erhitztes
Fleisch und Fisch, Kartoffeln, und Nudeln
(Vorsicht bei Kurzgebratenem; Krebsgefahr durch veränderte Fette)


Aber nicht nur auf den vollen Wert eines Lebens-mittels ist zu achten, sondern auch auf eine mög-lichst geringe Schadstoffbelastung. Das heißt, ver-wenden Sie möglichst Lebensmittel aus biologi-schem Anbau und halten Sie sich an die jahreszeit-lichen Angebote.

Natürlich sind auch solche Produkte nicht ganz frei von Schadstoffen, denn durch die Umwelteinflüsse gelangen immer noch einige in unsere Nahrung. Vermeiden Sie aber konservierte mit Oxydations-, Dickungsmittel, Farbstoffen und Emulgatoren ver-sehene Lebensmittel.

Noch einige Worte zu Zubereitung:

Vermeiden Sie unnötige Ver- oder Bearbeitungen.
Um Oxydationsprozesse einzuschränken, sollte das Zerkleinern erst unmittelbar vor dem Verzehr erfol-gen.

Bevorzugen Sie wertschonende Garverfahren, wie Dünsten im eigenen Saft und Schmoren. Halten Sie Speisen nicht unnötig lange warm (Vorsicht bei Kurzgebratenem, Bratkartoffeln, Pommes frites).

Gestalten Sie Ihre tägliche Nahrung vielseitig, frisch und abwechslungsreich. Orientieren Sie sich an den jahreszeitlichen Frischangeboten. Machen Sie es wie die Italiener und Franzosen, verwenden Sie zu jeder Mahlzeit Brot (Sauerteichbrot, Ba-guette).

Die Regeln der Vollwerternährung sind also:

- So natürlich wie möglich
- So frisch wie möglich
- So schonend wie möglich zubereitet

Leider reichen auch diese Maßnahmen nicht aus, um in der heutigen Zeit von einer gesunden Ernäh-rung zu sprechen, durch Umwelteinflüsse (Saurer Regen, Pestizide usw.) enthalten Nahrungsmittel heute weniger an wichtigen Spurenelementen, Vi-taminen und Mineralien, deshalb ist eine Substituti-on in Form von natürlichen Mikronährstoffen ein wesentlicher Bestandteil dieser Ernährung4.

Seit Jahren haben sich besonders probiotische (z.B. Probiotik) oder präbiotische (z.B. Aloe Vera , Noni, usw. ) als Nahrungsmittelergänzung bewährt.

Die probiotischen Produkte wirken als Immunstim-mulatoren (siehe Grafik), die präbiotischen Produk-te als Nährstoffe für unsere physiologischen Darm-bakterien.


Einen wesentlichen Beitrag zur Sanierung des Ver-dauungstraktes tragen die Enzyme und Balaststoffe (Feeling Good) bei. Sie bereiten Mikro- und Mak-ronährstoffe zur physiologischen Verwertung auf und entgiften den Darm. Die im Alter nachlassende Enzymsynthese für zu Energieverlusten, Problemen bei der Zellteilung und DNS-Reparatur. Vitalstoff-substitution (Maximol, Orachel, Cascading Revenol usw.) empfiehlt sich nicht nur bei Darmproblemen, sondern auch bei allen chronischen Krankheiten, Immunschwäche, Stress und Leistungssport.

Die Genialität dieses einfachen Selbstbehandlungs-konzeptes zeigen die Ergebnisse einer Langzeitbe-fragung:

Gefragt wurde, warum nehmen sie Produkte aus dem Bereich Nahrungsergänzung. Die Begriffe Vorsorge, allg. Unwohlsein und Verdauung wurden am meisten angegeben. Im weiteren Spektrum zeigt sich die positive Wirkung vor allem bei chronischen Krankheiten und Atopien. Bedenken wir, daß haut-empfindliche Allergien bei etwa 30% der Bevöl-kerung vorliegen, so sind die Aussagen der Teil-nehmer (Allergie 17%, Haut 29%) durchaus re-präsentativ. Ein weiterer Hinweis auf die positive Beeinflussung des Immunsystems ist die deutliche Wirkung bei Krankheiten wie z.B. Abwehrschwä-che und Infektanfälligkeit (17%).
Sollten diese Maßnahmen (gesunde Ernährung plus Nahrungsergänzungsmittel) nicht ausreichen, bzw. eine schwere gesundheitliche Störung wie z.B. Neurodermitis, Schuppenflechte, Allergie, Krebs oder Rheuma aufgetreten sein, ist es sinnvoll ein Zentrum für Darmsanierung zu konsultieren.


Hier kann im Rahmen einer Stuhlprobe der soge-nannte Kyberstatus (siehe Abbildung unten) er-stellt werden. Diese Untersuchung gibt Auskunft über die Darmflora, Verdauungsenzyme und sIgA.




Kyberstatus

Aerobe Indikatorflora Normwert KBE g/Stuhl Bedeutung
Escherichia coli 106-107 Physiologisch
Enterococcus sp. 106-107 Physiologisch
E.coli Biovare <104 Pathologisch
Proteus sp. <104 Pathologisch
Klebsiella sp. <104 Pathologisch
Pseudomonas sp. <104 Pathologisch
Enterobacter sp. <104 Pathologisch
Citrobacter sp. <104 Pathologisch

Anaerobe
Indikatorflora
Bifidobakterium sp. 109-1011 Physiologisch
Bacteriocides sp. 109-1011 Physiologisch
Lactobacillus sp. 105-107 Physiologisch
Clostrium sp. <105 Pathologisch

Pilznachweis
Candida albicans <103 Pathologisch
Schimmelpilze nicht nachweisbar Pathologisch

Eine dauerhafte Verminderung der Escheria coli und Enterokokken führt zu einer unzureichenden Stimulation des Mukosaimmunsystems.

Eine Verminderung von Bididobakterien, Bacteroidesarten und Laktobazillen führt zur Störung der mikrobiellen Barriere und begünstigt eine endogene Infektion durch Bakterien, Pilzen oder Parasiten. Außerdem werden die Filtereigenschaften der Barriere vermindert und das Entgiftungssystem belastet.

Eine Vermehrung path. Keime führt zum Anfall von tox. Substanzen wie Ammoniak, Indol, Skatol oder Schwefelwasserstoff, dadurch wird die Darmschleimhaut geschädigt und das Entgiftungssystem belastet.

Der Nachweis von Pilzen deutet auf eine Schädigung des Körperabwehrsystems mit verminderter Sekretion von sIgA hin und führt zu einer Schädigung der Darmepithel-zellen.

Dr. med. Peter Scholz
Sollingstr. 108A
37603 Holzminden
tel.: 015524237905; Email: [email protected]

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