Hallo,
ich (M27) litt lange Zeit unter starken Krankheitsängsten und den damit verbundenen somatoformen Störungen.
Durch Therapie, komplett Check und positiven Denken, Sport etc. habe ich alles super in Griff bekommen.Klar weiß ich dass eine latente Sensibilisierung da ist. Manchmal bin ich wieder rückfällig geworden und habe auf kleinere Wehwehchen verstärkt geachtet und diese wieder hochgespielt. Wobei ich ja weiß, dass wenn etwas zu stark beobachtet wird, es auch verstärkt empfunden wird. Meistens war dann die Beobachtung nach einem Tag vorbei und die Gedanken verschwunden.
Nun zu meinem aktuellen Problem:
Ich hatte Anfang August eine kleine unebene Stelle in der Mitte auf der Zunge. Das habe ich am Gaumen gemerkt. War so ein Zungenhärchen was größer und weiß war. Habe dann damit rumgespielt. Irgendwann habe ich es ohne Probleme geschafft dies mit der Zungenspitze selbst zu berühren. Dabei habe ich scheinbar die ganze Zungenoberfläche gereizt, so dass ein paar Papillen sich gerötet haben. Zusätzlich kam ein kurzer Gedanke an Zungenkrebs hoch.
In der Apo und habe ich eine Kamillen-Salbe bekommen. Hat geholfen. Das einzelne überstehende Zungenhärchen war weg und die Zunge sah bis auf die geröteten Papillen prima aus. Konnte es jetzt aber nicht lassen jetzt mit den Papillen zu spielen. Als ich beim Zahnarzt war und von meinem Problem erzählte betrachtete sie meine Zunge und meinte es sieht alles gut aus und fühlt sich auch normal an. Soll nur aufhören damit zu spielen(Habit), dann würde die Beobachtung und die Wahrnehmung sinken. Zur gleichen Zeit begann ich aber beim Schlucken (so meine ich) die Zungenoberfläche im Hals zu spüren (verstärkt rechts). Klar habe ich dazu erstmal 20x geschluckt ohne etwas zu trinken. Denke da spürt jeder seine Zunge im Hals.
Nun ist es so, dass ich die Zunge nicht permanent spüre. Wenn ich tagsüber vor mich hinarbeite oder nicht dran denke, merke ich auch beim Schlucken nichts. Achte ich aber drauf, spüre ich auch was. So verhält es sich auch nachts/morgens. Ich merke die Zunge erst ca. 1h nach dem Aufstehen.
Nun meiner erste Frage hierzu.
1) Wenn es etwas schlimmes wäre, dann würde ich dieses Kratzen bzw. Fremdkörpergefühl doch permanent merken?
Ansonsten kann ich es eben nicht lassen mit meiner Zunge zu spielen, klingt blöd aber es ist so eine Art Drang. Kenne das von früher wenn ich wo anders ein Symptom entdeckte. Habe eben wieder Angst in den Kreislauf der Krangheitsäbgste zurück zu fallen.
Habe gestern einen Tropfen Kamillen Extrakt auf die Stelle die ich denke die kratzt getan und es hat super geholfen, eben aber nur für ein paar Stunden. Dann war ich wieder abgelenkt.
2) Ist das sinnvoll mit der Kamille?
3) Kann es auch mit Sodbrennen (habe dies letzter Zeit öfter) zusammenhängen? Beim Essen an sich spüre ich auch beim Schlucken nichts, nur meistens die Zeit danach, oder ist dann einfach die Zunge gereizt?
4) Können es geschwollene Papillen sein? Wenn ja was mache ich dann?
5) In wie weit reagiert die Zunge auf Stress/Angst?
Ein weiterer Arztbesuch ist ja nur eine kurz anhaltende Rückversicherung und im Sinne meiner damaligen Therapie auch in meinem Fall nicht richtig. Eigentlich weiß ich ja dass da nichts schlimmes ist. Grüble eben und mache mir wieder zu viele Sorgen und Gedanken.
6) Kennen Sie ein natürliches Mittel, dass die Zunge an sich beruhigt?
7) Und haben Sie ein paar beruhigende Worte für mich hinsichtlich meiner unterschwelligen Furcht?
Bitte beim Antworten auf meine Sensibilisierung hinsichtlich der Krankheitsängste achten!!
Vielen Dank
Peter
Bitte um Rat: Kratzen im Hals/Ursache Zunge? Zungenmandeln?
Kategorie: Sonstige-Medizin » Expertenrat Naturheilverfahren | Expertenfrage
Antwort
Sehr heehrter Peter,
zu Frage 1: Die von Ihnen geschilderten Symptome deuten auf ein harmloses Geschehen hin. Die Symptome eines Krebses sind Wucherungen mit nicht heilenden Wunden auf der Zunge.
zu Frage 2: Es ist auf jeden Fall sinnvoll mit Kamillentee zu Gurgeln und den Mund zu spülen. Auch beim Sodbrennen tut Kamillentee getrunken gut.
zu Frage 3: Der Zusammenhang mit dem Sodbrennen ist unbedingt gegeben. Sie leiden offensichtlich an einer Refluxkrankheit. Sie sollten unbedingt mit Ihrem Arzt darüber reden.
zu Frage 4: Geschwollene Papillen hätte Ihr Hausarzt bzw. der Zahnarzt sofort gesehen. Außerdem hätten Sie dann Geschmacksveränderungen bemerkt.
zu Frage 5: Ich könnte mir vorstellen, dass man sich bei Stress und Ängsten öfter mal in die Zunge beißt, was zu harmlosen Schwielen führt.
zu Frage 6: Kaufen Sie sich in der Apotheke die Vitamine B3 (Nicotinamid, Nicobion° täglich 1 Tabl. 200 mg), B6 (Pyridoxin, B6 Asmedic° täglich 2 Tabl. = 66 mg) und C (Ascorbinsäure täglich 100 mg).
zur letzten Frage: Sie sollten auf keinen Fall Rauchen. Reinigen Sie jeden Abend Ihre Zunge mit einem Zungenschaber und geben Sie in Ihr Zahnputzwasser immer 5 Tropfen Japanisches Heilpflanzen Öl. Damit werden sich Ihre Probleme erledigen.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Westphal
Antwort
Sehr geehrter Herr Dr. Westphal,
vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort. Alleine über das Wochenende hat sich meine Zunge und mein Befinden um 50% gebessert. Ein gutes Zeichen für mich.
Sehe jetzt wieder stärker den Zusammenhang mit der Psyche.
Meine Lebensgefährtin hat sich am WE auch mal meine Zunge näher angeschaut und dabei nicht komisch aussehendes entdeckt. Ich kann jetzt auch die Region die mir die Probleme bereitet besser erklären und beschreiben. Es ist sind zwei(!!!) Pilzpapillen die sich bewegen lassen. Ich kann diese mit dem Finger aufstellen wenn ich von der Zungenspitze zum Rachen fahre und dann stehen diese ganz leicht von der Zunge weg, das merke ich dann am Gaumen. Das ist das ganze Phänomen.
Haben Sie von so etwas schon mal gehört?
Noch eine andere Frage, vielleicht dumme Frage. Fühlt sich eine Zunge normalerweise rauh beim drüber fahren gegen den Strich an? Und Glatt von hinten zur Zungenspitze?
Vielen Dank nochmal
Mit freundlichen Grüßen
Peter L.