Hallo,
ich leide seit vielen Jahren unter Reizdarmbeschwerden, Ängsten und Depressionen. Habe auch schon zwei stationäre Therapien, eine Verhaltenstherapie gemacht und mache jetzt eine tiefenpsychologische Therapie. Bekomme zur Zeit Rente wegen voller Erwerbsminderung.
Seit ca. einem 3/4 Jahr nehme ich jetzt Johanniskraut (Laif 900) und fühlte mich damit deutlich stabiler. Zwar nicht gut aber auf jeden Fall besser. Chemische Antidepressiva kriege ich vor lauter Medikamentenpanik nicht runter, war schon super stolz darauf, dass ich das Johanniskraut genommen habe.
Nun habe ich vor 10 Tagen mit braunen Flecken im Gesicht reagiert und sollte laut Hautarzt das sofort absetzen. Das habe ich getan aber ich merke seit dem Wochenende, dass es mir psychisch und auch vom Bauch her wieder deutlich schlechter geht.
Gibt es andere pflanzliche Alternativen???? Ich bin z.B. auf Passionsblume gestoßen, wäre das etwas??? Da habe ich im Internet sogar den Reizdarm als Anwendungsgebiet auch gefunden. Große Nebenwirkungen habe ich nicht gefunden.
Mein Hausarzt hat mir jetzt erstmal Dysto-Loges verschrieben, bis ich zur Neurologin komme, dort habe ich aber erst in 14 Tagen einen Termin.
Außerdem bin ich im Internet auf Neurapas Balance gestoßen, da ist auch Johanniskraut drin aber niedriger dosiert?? Allerdings steht dort bei Nebenwirkungen Magen-Darm-Beschwerden. Könnte das gehen? Der Hautarzt sagte, ich soll das Johanniskraut komplett absetzen, der Hausarzt sagte, vielleicht nur die Dosis reduzieren.
Jetzt weiß ich überhaupt nicht, was richtig ist und bin total verwirrt.
Am liebsten würde ich einfach wieder das Johanniskraut nehmen, wenn die Flecken nicht schlimmer werden würden aber der Hautarzt meinte, es könnte noch stärker werden. Oder hilft dann eine gute Sonnencreme??
So, das waren jetzt leider viele Fragen auf einmal aber ich bin gerade echt verzweifelt, denn ich fühlte mich deutlich besser damit.
Vielen Dank
Alternative zu Johanniskraut bei Ängsten und Reizdarm
Kategorie: Sonstige-Medizin » Expertenrat Naturheilverfahren | Expertenfrage
Antwort
Sehr geehrte(r) Unbekannte(r),
wie nach der Einahme der meisten wirkenden Psychopharmaka besteht auch bei Johanniskraut die gefahr einer Photosensibilität. Wenn Sie konsequent die Sonne meiden, können Sie meiner Meinung nach weiter Laif 900° einnehmen. Eine Sonnenschutzcreme mit hohem LIchtschutzfaktor ist zusätzlich angebracht. Im Herbst und Winter hat sich das Problem so wie so erledigt. Ich habe auch schon erlebt, dass sich die Haut mit der Zeit an die Strahlung gewöhnt hat.
Sprechen Sie noch ein mal mit Ihrem Hautarzt.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Westphal
Antwort
Hallo Herr Dr. Westphal,
ich bin auch sehr geneigt, das weiter zu nehmen. Vorher wusste ich ja nicht genau, wie sehr es mir hilft. Ich wundere mich eigentlich nur über die plötzliche Reaktion, denn ich war noch im Dezember auf den Kanaren im Urlaub und hatte keine Probleme. Und da nahm ich das Johanniskraut auch schon seit ca. 3 Monaten. Werde es einfach wieder probieren. Lieber ein paar Flecken als dieses depressive Gefühl. Bin eigentlich sehr glücklich, dass ich ohne die chemischen Antidepressiva auskomme. Die will ich auf keinen Fall nehmen.
Mein Hautarzt war da nicht gesprächsbereit und hat mich gleich an die Neurologin weiter verwiesen. Denke aber sowieso daran mal zu einem anderen Hautarzt zu gehen.
Vielen Dank für Ihre schnelle Hilfe
Katrin
Antwort
Sehr geehrte Katrin,
nur kurz zum Abschluß, die chemischen Antidepressiva können genau wie Johanniskraut die gleichen Hautprobleme verursachen.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Westphal
