Hallo,
meine FÄ hat heute bei der Vorsorgeuntersuchung festgestellt, dass meine Gebärmutter nach rechts verschoben ist. Sie meinte, dass es evt. zu Problemen beim Schwangerwerden kommen könnte. Ich hatte vor neun Jahren einen Darmverschluss - hervorgerufen durch Verwachsungen an der Blinddarmnarbe. Könnte dies die Ursache für die verschobene Gebärmutter sein? Und wenn ja, wieso war sie dann vor einem halben Jahr bei der letzten Untersuchung noch nicht verschoben? Meine FÄ meinte in diesem Zusammenhang etwas von einem möglicherweise gefüllten Dickdarm. Nach der Untersuchung musste ich auch tatsächlich auf die Toilette. Aber wenn keine Verwachsungen vorliegen, verschiebt sich doch die Gebärmutter sicherlich auch nicht wegen eines gefüllten Dickdarms?
Vielen Dank im Voraus.
Mfg
Verschobene Gebärmutter
Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Kinderwunsch | Expertenfrage
Antwort
Hallo Marie,
es scheint ja manchen Ärzten Spaß zu machen, ihren Patientinnen irgendwas zu erzählen.
Die Gebärmutter ist von Natur aus sehr beweglich und wird von der gefüllten Blase nach hinten, vom luftgefüllten Dünndarm nach links und vom gefüllten Dickdarm nach rechts verschoben.
Man sollte och zunächst an normale Dinge denken, die Patientin schnell zur Toilette schicken und die Ultraschalluntersuchung wiederholen, bevor man so etwas vor sich hin faselt dass es evt. zu Problemen beim Schwangerwerden kommen könnte - sorry, ein anderes Wort fällt mir jetzt gerade nicht ein - und einen Patienten mit Kinderwunsch derart verunsichert.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Meine FÄ fragte mich zunächst, ob ich mal eine Entzündung im Bauchraum gehabt hätte - was ich verneinte. Als ich ihr erzählte, dass ich vor neun Jahren einen Darmverschluss aufgrund von Verwachsungen hatte, meinte sie, dass mir die verschobene Gebärmutter bzw. mögliche Verwachsungen (was mir ja auch klar ist) Probleme bereiten könnten. Was mich nur irritierte ist, dass die Gebärmutter bei sonst keiner Untersuchung verschoben war. Daraufhin meinte meine FÄ, dass die Verschiebung auch mit dem Dickdarm zusammenhängen könnte.
Auf jeden Fall - so meinte sie - solle ich das im Hinterkopf behalten und - falls meine Tage ausbleiben sollten - lieber einen Tacken früher zum Arzt gehen sollte (wegen Gefahr einer Eileiterschwangerschaft).
Immerhin sei der Eierstock nicht mit der Gebärmutter verpappt.
Also würden Sie sagen, dass die Reaktion auf die Verschiebung etwas übertrieben war?
Mfg Marie
Antwort
Hallo Marie,
also es ist auch meine Ansicht, inder Schwangerschaft lieber einmal zu früh als einmal zu spät zum FA zu gehen.
Es ist möglich, dass sich nach einem Darmverschluß im Bauch Verklebungen als Zeichen der inneren Wundheilung damals nach der OP eingestellt haben. Nur, die spielen meist überhaupt keine Rolle (wenn Sie bisher keine Beschwerden gehabt haben) und in der Schwangerschaft vergrößert sich die Gebärmutter so langsam und allmählich, dass sich manche Verwachsung sogar wieder von alleine und unmerklich löst.
Aber es ist ganz richtig, ein bisschen mehr aufzupassen in der Frühschwangerschaft bis man den Lütten in der Gebärmutter erkennt. Und das ist schon etwa nach 3 Wochen nach der Zeugung möglich.
Zu der Verschiebung habe ich alles Nötige gesagt und auch, wie man das normalerweise hätte sehr schnell und einfach und beruhigend abklären können, indem man Sie mal schnell zur Toilette hätte schicken können und dann den Ultraschall wiederholen.
Achten Sie einfach bei der nächsten Ultraschalluntersuchung darauf, dass der Darm möglichst entleert ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc