Hallo Herr Dr. Nawroth!
Wir hatten schon einmal geschrieben und ich entschuldige mich gleich mal für die lange Nachricht. Ich muss gleich dazu sagen, dass Kinderwunsch nicht sofort, aber in 2-3 Jahren besteht.
Ich hatte Ihnen damals meine Hormonwerte gegeben. Ich habe ein erhöhtes DEHAS, verschobenen LH-FSH-Quotienten und zu hohes Prolaktin. Meine Frauenärztin meinte, das wäre ein beginnendes PCO-Syndrom, Sie meinte, das sei es nicht. Deshalb bin ich dann zu einem anderen Frauenarzt gegangen um nocheinmal persönlich mit jemandem darüber zu reden. Er hat einige Werte noch einmal gemessen, wieder mit demselben Ergebnis. Im Ultraschall hat er polycystische Ovarien gesehen und meinte heute deshalb, es wäre schon ein PCO-Syndrom, allerdings ein leichtes (auch ohne Insulinresistenz). Deshalb soll ich jetzt 3 Monate im Langzeitzyklus die Jennifer 35 nehmen, dann wieder eine Blutung auslösen und dann kann ich wieder im Langzeitzyklus weitermachen.
Jetzt wollte ich wegen 2 Dingen noch einmal Ihre Meinung hören:
1. Prolaktin lag dieses Mal bei 61,7 ng/ml (Wert vom 08.04.13), das letzte Mal wie gesagt bei 66,0 ng/ml (Wert vom 04.03.13). Referenzwerte des Labors gehen von 5,18 bis 26,5.
Mein Frauenarzt meinte, er wäre also offensichtlich recht konstant geblieben und so im Grenzbereich/der Grauzone, ab wann man ein NMR durchführt. Ich habe ihn gar nicht darauf angesprochen, er hat gleich von selbst was dazu gesagt und auch angesprochen, dass so etwas auf den Sehnerv drücken kann aber eben nicht muss. Da ich Studentin bin, meinte er auch, Prolaktin sei ja auch das "Stresshormon", also auch das wäre möglich (wobei ich zu beiden Messzeitpunkten Semesterferien hatte und wenig gestresst war). Sein Vorschlag ist jetzt, dass ich im Juli noch einmal kommen soll zum Nachmessen. Er möchte dann auch noch einmal einen Ultraschall der Eierstöcke machen und sehen, ob die Zystchen durch die Jennifer 35 weniger geworden sind. Er meint auch, dass eben auch 40% der PCO-Patientinnen sowieso erhöhtes Prolaktin haben, es also auch einfach daher kommen kann. Ich soll also Anfang Juli noch einmal kommen und wenn er dann wieder so hoch ist, ist er für ein NMR. Was meinen Sie dazu? Kann und soll ich so lange warten? Bitte nicht falsch verstehen, ich bin sicher nicht scharf darauf, dem weiter nachzugehen, möchte aber trotzdem Ihre ehrliche Meinung.
2. Ich habe auch öfters depressive Verstimmung und Stimmungsschwankungen. Meine alte Frauenärztin meinte, das hätte mit dem PCO-Syndrom nichts zu tun, mein jetziger Frauenarzt meint, es wird vermutet, dass eine Störung des Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Systems, die beim PCOS zu beobachten ist, als ein Risikofaktor für die Entstehung depressiver Störungen gilt. Was stimmt denn jetzt???
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Freundliche Grüße!
Prolaktinwert zu hoch!!!
Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Kinderwunsch | Expertenfrage an Experte-Nawroth
Antwort von Experte-Nawroth
Zu diesen beschriebenen Dingen müsste man ausführlich und kritisch reden. Da geht einiges durcheinander und man müsste sprechen, einige Zusammenhänge (die hier in den Fragen schon falsch dargestellt und/oder verstanden wurden) ausführlich erklären, sonst geht es mit den Mißverständnissen immer so weiter.
Ein so komplexes Thema kann man nicht mehr in einem solchen Forum schriftlich abhandeln.
Tut mir leid!
Kommentar
Hmm... dann geben Sie mir doch wenigstens einen Tipp, was ich jetzt machen soll?! Für beide Frauenärzte ist der Fall jetzt "abgeschlossen", wie gesagt, ich soll im Juli wieder kommen. Oder halten Sie das jetzt trotzdem nicht für nötig? Ihre Antwort klingt ein bisschen so, als wäre da auch von Seiten meiner Ärzte was durcheinander gelaufen???!!! Ich verstehe schon, dass Sie das hier nicht so ausführlich erklären können, nur frage ich mich, ob dann denn wenigstens die "Therapie" mit der Pille jetzt sinnvoll ist. Das klingt jetzt alles so, als wäre da so ziemlich alles schief gelaufen?!
Kommentar von Experte-Nawroth
Mehr kann ich dazu nicht beurteilen und schreiben, ohne die schon mitgeteilten ausführlicheren Erklärungen zu diesen Fragen.