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Jahrelanger Kinderwunsch

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Kinderwunsch | Expertenfrage

01.09.2021 | 08:24 Uhr

Sehr geehrtes Experten-Team

ich bin 39 Jahre alt und wurde auf natürliche Weise bereits 4x schwanger (2008,2013,2015,2016) Allerdings endeten diese  zwischen der 6. und 10.SSW in Aborte und ich wurde ausgeschabt. 2015 wurde eine Trisomie 15 festgestellt darauf wurden mein Mann und ich genetisch untersucht. Dabei wurde nichts auffälliges festgestellt. 2012 hatte ich eine Laparoskopie in der ein Uterus Unicornis sowie Endometriose diagnostiziert wurden. Aufgrund von Zysten hatte ich zudem 2014 und 2017 eine weitere Laparoskopie und wurde immer wieder mit visanne behandelt. Zudem wurden die Immunologie, SD-Werte überprüft. Es erfolgte 2019 eine Hysteroskopie. 2018 und 2021 hatte ich jeweils eine IVF. Die Medikation waren ASS 100, Folsäure, Estradiol 2x2 mg, Utrogest 3x200 mg und Prednisolon 5mg. Es wurden jeweils 2 Blasozysten transferiert, (keine Kryo möglich, AMH bei 0,61) allerdings war die Gebärmutterschleimhaut bei ca.6mm. Meine Ärztin meinte, dass dies auf die Ausschabungen zurück zu führen ist und evtl.die 6 monatige Behandlung mit Visanne 2 mg täglich. Bei beiden Versuchen kam es nicht zur Einnistung. 

Meinen Sie, dass eine Einnistungsstörung vorliegt?

Was halten Sie von Erst-Test, Scratching und Killerzellen zu bestimmen?

Ich bedanke mich im voraus.

MfG

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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05.09.2021, 14:55 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Nicole1982,

Verzeihen Sie bitte unsere späte Antwort.
Ob eine Einrichtung Störung vorliegt, lässt sich tatsächlich nicht einfach beantworten. Insgesamt ist der wissenschaftliche Hintergrund hierzu sehr gemischt. Ob eine Abklärung bereits Sinn macht oder nicht lässt sich wahrscheinlich einfach noch nicht sagen. Eindeutige Kriterien dazu gibt es nicht, der Verdacht taucht erst auf, wenn mehrere Versuche einer künstlichen Befruchtung und Implantation scheitern. Natürlich könnte das schon als erster Hinweis gelten, dass bereits 2 Versuche gescheitert sind, aus rein statistischer Sicht ist das aber einfach noch zu wenig. Es ist deswegen völlig unklar, ob ob etwas und wenn ja was abgeklärt werden sollte.
Wir gehen davon aus, dass Sie den ERA-Test meinen. Prinzipiell ist der Test sinnvoll und auch indiziert. Über einen genaues Ausmaß des Nutzens wird wissenschaftlich zwar noch diskutiert, insgesamt kann aber eher davon ausgegangen werden, dass der Test sinnvoll ist.
Für das Scratching ist die Datenlage schwieriger zu beurteilen. Kurz gesagt, ein direkter Nutzen konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden. Auch Metaanalysen, also große Untersuchungen, kommen nicht klar zu einem Schluss, ob das Verfahren hilfreich ist, und falls ja, bei welchen Patientengruppen. Insofern sollte das nicht routinemäßig durchgeführt werden.
Ähnlich verhält es sich für die Killerzellen: Auch hier gibt es aus wissenschaftlicher Sicht keine klare Indikation dafür, diese zu bestimmen bzw. auf ein auffälliges Ergebnis zu reagieren.
Prinzipiell können wir aber nur darauf verweisen, dass auch mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt zu besprechen. Teilweise mögen die Behandler über eigene Erfahrungen verfügen, die die Behandlung doch sinnvoll werden lassen. Warum das dann bei dem jeweiligen Behandler so ist, lässt sich nicht sagen. Das Problem ist einfach, dass die Datenlage, trotz intensiven Bemühens, immer noch zu dünn ist, um hier Entscheidungen zu treffen.
Falls sich weitere Fragen ergeben, sind wir natürlich gerne wieder für Sie da. Bis dahin alles Gute.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam



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07.09.2021, 09:27 Uhr
Antwort

Sehr geehrtes Lifeline Gesundheitsteam,

 

vielen Dank für Ihre Antwort. 

Ich hatte bereits im Vorfeld mit meiner Ärztin über diese Untersuchungen gesprochen und sie äußerte sich aufgrund der nicht aussagekräftigen Statistiken kritisch gegenüber. 

Können Sie mir bitte bzgl. der geringen Gebärmutterschleimhaut noch einen Rat geben? Gibt es noch eine Möglichkeit Sie optimal für den Transfer vorzubereiten?

Mit freundlichen Grüßen

Nicole

 

Lifeline Gesundheitsteam
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09.09.2021, 17:48 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Nicole,

Wenn selbst Ihre Ärztin von den Maßnahmen er nicht überzeugt ist, ist es eher nicht sinnvoll, diese zu verfolgen. Hin und wieder haben Teams bestimmte Erfahrungen mit bestimmten Maßnahmen, die sie trotz wissenschaftlicher Unklarheit deswegen erfolgt dringend einsetzen. In diesem Fall scheint das aber dann nicht gegeben zu sein.
Wegen der „dünnen Gebärmutterschleimhaut" ist es ein bisschen schwierig. Zwar wurden etliche Behandlungsmethoden bereits ausprobiert, ein wissenschaftlicher Nutzen konnte jedoch im besten Fall kaum nachgewiesen werden.
Maßnahmen wie hormonelle Behandlungen, das Verabreichen von Vitaminen, auch Medikamente wie Aspirin oder Nahrungsergänzungsmittel wie Arginin wurden bereits ausprobiert. Im Großen und Ganzen ließ sich aber wie gesagt kein nachweisbarer Effekt statistisch nachweisen. Das heißt im Einzelfall kann es sehr wohl eine Nutzen geben, was jedoch gute Voraussetzungen dafür sind, bleibt unklar.
So gesehen können wir auch hier nur auf ihre Ärztin verweisen und Ihnen raten, sich mit ihr auszutauschen, welche Maßnahmen speziell für sie sinnvoll sein könnten. Es spricht nichts dagegen, etwas auszuprobieren, solange keine Nebenwirkungen auftreten. Welche Maßnahmen allerdings indiziert wären, sollten Sie eben mit Ihrer Ärztin besprechen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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09.09.2021, 23:04 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre Antwort.

 

Lifeline Gesundheitsteam
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12.09.2021, 22:31 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Sehr gerne. Sollten sich weitere Fragen ergeben, sind wir natürlich gerne wieder für Sie da.

Bis dahin alles Gute und viel Erfolg! - Ihr Lifeline Gesundheitsteam 

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