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2 Fehlgeburten, MTHFR-Mutation, wieder Kinderwunsch - Vorsorge?

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Kinderwunsch | Expertenfrage

01.02.2011 | 02:03 Uhr

Schönen guten Tag,

ich (27 J.) hatte im letzten Jahr zwei Fehlgeburten (Abortus Completus 5.SSW im April, Missed Abortion 9.SSW im Juli).

Beide Schwangerschaften sind durch Clomifenbehandlung entstanden.

In der Abort-Diagnostik wurde festgestellt, dass ich eine MTHFR-Mutation habe, was ein Risikofaktor sei.

Ich möchte Anfang März, sieben Monate nach der letzten Fehlgeburt, die Anti-Baby-Pille absetzen und wieder versuchen mit Hilfe von Clomifen schwanger zu werden.

Ich soll aufgrund der MTHFR-Mutation ab Kinderwunsch 5 mg Folsäure und ein Vitamin B Präparat (z.B. Medyn) einnehmen, ab einem positiven Test dann zusätzlich ASS.

Folsäure und Vitamin B nehme ich bereits seit 2 Monaten ein.

Was halten Sie von ASS? Ich wundere mich, dass mir ASS empfohlen wurde und nicht Heparin.

Was ist effektiver? Ist ASS bei einer MTHFR-Mutation besser?

Kann ich sonst noch etwas tun, um das Risiko für eine weitere Fehlgeburt zu mindern?

Ich habe gelesen, dass man nach zwei Fehlgeburten mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 30 - 35 % eine weitere erleidet. Ist das korrekt? Oder gilt das nur, wenn keine Diagnostik betrieben und keine (mögliche) Ursache festgestellt wurde?

Danke.

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01.02.2011, 05:14 Uhr
Antwort

Hallo Marcella,
es gibt verschiedene MTHFR-Mutationen: welche liegt bei Ihnen vor??
Hierbei handelt es sich um eine Verwertungsstörung der Folsäure und es entstehen unter Umständen sehr hohe Homocystein-Werte im Blut, wodurch das Thrombose- und allgemeine Gefäßrisiko massiv ansteigt.
Aus diesem Grund wird die so hohe Dosis von 5 mg Folsäure verordnet
Die normale Folsäureprophylaxe, die alle Frauen mit KiWu machen, beträgt nur 0,5 mg.
Sie sollten schon jetzt mit der höheren Menge beginnen, denn die Störung besteht ja bereits jetzt und nicht erst in einer Schwangerschaft und auch später Folsäure weiter einnehmen, da die Störung nicht spontan verschwindet.
Es gibt wie immer in der Medizin unterschiedliche Auffassungen zu ASS, das in niedriger Dosierung als Abortprophylaxe dienen soll.
Es wird meist sogar kombiniert mit dem Heparin gegeben; so habe ich das auch gehandhabt.
Am besten müsste sich damit das KiWu-Zentrum auskennen, bei dem Sie in Behandlung sind; denn die sind immer auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand der Dinge!
Egal, welche Statistiken Sie gelesen haben: die MTHFR-Mutation ist der wahrscheinlichste Grund für Ihr bisheriges Missgeschick - das ist jetzt erkannt und wird richtig therapiert - also: da sollten Sie guten Mutes in die Zukunft schauen!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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01.02.2011, 07:27 Uhr
Antwort

Hallo TomDoc,

vielen Dank für Ihre Antwort. Bei mir liegt die heterozygote Variante vor.

In der Abort-Sprechstunde sagte man mir nichts von erhöhten Homocystinwerten. Vitamin B und hochdosierte Folsäure müsse ich auch erst nehmen, wenn eine Schwangerschaft geplant ist. Habe aber trotzdem schon damit angefangen, obwohl wir noch mit der Pille verhüten.

Für meine Gesundheit bestehe durch die MTHFR-Mutation kein Risiko.

Was jetzt noch aussteht, sind die Ergebnisse der immunologischen und der humangenetischen Untersuchung.

Ich habe Angst, dass bei der humangenetischen Untersuchung bei mir oder meinem Partner etwas Auffälliges gefunden wird, da man da ja nicht therapien, nur Pränataldiagnostik betreiben kann.

Ist das sehr wahrscheinlich?

In unseren Familien gibt es weder Erbkrankheiten noch kamen behinderte Kinder zur Welt noch wissen wir von gehäuft aufgetretenen Fehlgeburten.

Mein Partner ist übrigens schon 42. Sein Spermiogramm war normal. Ist sein höheres Alter dennoch ein Risiko in Bezug auf (weitere Fehlgeburten)? Ich selbst bin 27 Jahre alt.

Danke nochmal im Voraus.

Gruss.

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01.02.2011, 09:20 Uhr
Antwort

Hallo,
also die heterozygote Form der MTHFR-Mutation bedeutet sicher kein eigenes Risiko für Sie. Darauf bezog sich auch meine Frage.
Und daher ist die Bestimmung des Homocystein für Sie auch nicht entscheidend wichtig.
Für Ihre Schwangerschaft aber ist die Behandlung mit Folsäure in der Ihnen verordneten Größenordnung enorm wichtig. Und ich finde es richtig, dass Sie jetzt schon damit begonnen haben.
Das väterliche Alter spielt keine wirkliche Rolle für Ihr Wunschkind!
Und was die humangenetische Untersuchung ergeben wird, kann ich Ihnen leider nicht vorher erklären; aber nachher ganz sicher, wenn dann noch Fragen sein sollten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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