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indirekte Tollwutübertragung durch

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

25.04.2017 | 10:16 Uhr

Sehr geehrter Hr. Dr. Leidel,

mich beunruhigt eine Situation vom Sonntag sehr, so sehr, dass ich nicht mehr schlafen kann und überlege, mich postexpositionell impfen lasse. 

Ich saß im Zug und habe leider lange nicht bemerkt, dass unter mir ein großer, weißlicher (leicht angetrockneter) Fleck (wie Speichel) war. Es waren eigentlich mehrere Flecken über den ganzen Boden verteilt.  Es sah leider nicht aus wie ein verschüttetes Getränk, und ich hatte sowohl meine Schuhe als auch meinen Koffer lange Zeit in dem Fleck stehen.  Habe gelesen, dass das Virus bei Raumtemperatur einige Stunden überlebt, auch weiß ich, dass es in Ö keine Tollwut mehr gibt. Der Zug kam aber vom Flughafen, vielleicht hat ja jemand einen tollwütigen Hund eingeschleppt, der ziemlich gespeichelt hat. 

Auch überlege ich, ob vielleicht Speichel an den Sitzen war, oder am Fenster (wo ich mich leider dagegen lehnte). Ich hab natürlich alles normal angegriffen, bin mir leider auch ins Auge gefahren und hab etwas gegessen. 

Wie schätzen Sie mein Risiko ein?
Ich habe wirklich große Angst :SORRY:

 

Liebe Grüße,
Verena

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Experte-Leidel
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25.04.2017, 21:34 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend Verena,

Ihr Risiko ist Null. Es gibt in Österreich - wie Sie richtig sagen - keine Tollwut bei landlebenden Tieren. Illegale Importe von Hunden oder anderen Haustieren sind außerordentlich schwierig. Es ist also sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich, dass die "weißen Flecken", die Sie ängstigen, irgendetwas mit Tollwut zu tun haben könnten.

Aber selbst wenn (was ich für praktisch ausgeschlossen halte) dies doch der Speichel eine tollwütigen Hundes sein sollte (der Speichel ist erst wenige Tage vor dem Tod des Tieres infektiös, und dann fahren die todkranken Tiere kaum noch mit der Bahn), würde von dieser Art des Kontakts keinerlei Gefaht ausgehen.

Sie haben eine irrationale Angst vor Tollwut, einem Risiko, das deutlich geringer ist als Tod durch Blitzschlag oder drgl. und Sie brauchen keine postexpositionelle Impfung, sondern eine Therapie Ihrer Angststörung.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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26.04.2017, 11:14 Uhr
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Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

 

vielen vielen Dank für Ihre Antwort! Ich bin/war nun sehr beruhigt. 
Bis ich heute Morgen wieder eine Situation hatte, die mich verunsichert.

Ich war auf dem Weg in die Uni, als ich vor dem Eingang stand und auf einmal ein Hund vor mir stand und anfing, meine Hose zu beschnüffeln und abzulecken. Natürlich habe ich dem Besitzer sofort gesagt, er solle seinen Hund bitte rufen. Danach bin ich in die Uni und habe mir die Hände gewaschen. Zuhause angekommen (2 Stunden später) hab ich mir dann die Hose ausgezogen und bin dann leider mit dem Teil der Hose, der vom Hund abgeleckt wurde, an meiner Ferse entlang gerutscht. Der Teil der Ferse ist leider durch ständiges Reiben der Schuhe leicht gerötet und ein wenig abgeschrammt. Ist das eine potentielle Eintrittspforte?

Danke für Ihre Zeit,

liebe Grüße,

Verena

Experte-Leidel
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27.04.2017, 11:02 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Verena,

ich halte eine Infektion durch diese Begenung mit einem Hund für ausgeschlossen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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27.04.2017, 15:24 Uhr
Kommentar

Danke. 

Und als ich heute im Zug nachhause saß, war ich im Waggon für Kinder und ganz vorne war eine (osteuropäische) Mutter mit ihrem Kind und das Kind hatte natürlich dauernd die Finger im Mund und danach die Türklinke etc., berührt. Auch kein Risiko, falls das Kind Tollwut hatte?

Experte-Leidel
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27.04.2017, 15:35 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag KlingerV,

ich denke, das ist jetzt keine vernünftige Frage mehr. Und es macht keinen Sinn, wenn Sie mir jetzt jeden Tag eine andere Begebenheit schildern, die Sie - warum auch immen - ängstigt. ich habe Ihnen mitgeteilt wie die von Ihnen gefürchtete Krankheit übertragen wird. das muss reichen.

Mit freundlichen Grüßen Dr. Jan Leidel 

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27.04.2017, 19:33 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

Ich weiß, dass Sie Patienten mit einer Angststörung sehr schlecht helfen können.. Aber können Sie mir die o.g. Situation im Zug nochmal bestätigen? Warum habe ich kein Risiko, wenn diesmal wirklich frischer Speichel am Türknopf war? Meine Angst geht gerade wieder mit mir durch :-( und das schlimmste für mich ist, das ich solche Situationen nicht vermeiden kann. 

Ich habe danach auch mein Handy in der Hand gehabt, den Griff vom Koffer... 

Falls es einen neuen Tollwutfall in Europa gibt, wo würde ich dies erfahren können?

Freundliche Grüße,

Verena

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28.04.2017, 09:37 Uhr
Kommentar von Community-Managerin

Guten Morgen Verena,

bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Ihre Fragen unseren Expertenrat sprengen.

Der Ursprung Ihrer Ängste liegt an einer anderen Stelle, hier kann Ihnen die Beantwortung unseres Experten Herrn Dr.Leidel nur kurzweilig helfen und geht eigentlich am Thema unseres Expertenrates vorbei.

Falls Sie aufgrund Ihrer Ängste noch nicht in therapeutischer Behandlung sind, sollten Sie sich überlegen Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Folgenden Artikel würde ich Ihnen gerne empfehlen:

http://www.lifeline.de/krankheiten/phobie-id45975.html

Unten stehend finden Sie eine Strategie, wie Sie dem Moment der Angst begegnen können.

Wir wünschen Ihnen alles Gute.

Viele Grüße

Victoria Martini

Lifeline - Community-Managerin

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