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bin ich mit dem Tollwut-Virus infiziert?

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

31.01.2017 | 15:19 Uhr

Guten Tag,

ch habe ein wenig Sorge, da mich vor 9 Tagen ein Affe in Thailand mit seinem Fell berührt hat (ist an mir vorbeigerannt und hat mich am Bein gestriffen). Er hat weder eine Schürf-, Biss- noch eine Kratzspur hinterlassen. Leider habe ich die Stelle, an der mich der Affe berührt hat nicht sorgfälltig gewaschen oder desinfiziert. Ein paar Tage später hat mich (in der Nähe der Berührungsstelle) eine blöde Mücke gestochen und ein paar Tage darauf habe ich diese Stelle aufgekrazt. Meine Sorge gilt der Annahme, dass das Tier evtl. durch seine Berührung an meinem Bein Viren hinterlassen hat und durch den Mückenstich dann im Anschluss die Viren in den Körper gelangt sind (was irgendwie sehr unwahrscheinlich klingt, aber ich bekomme die Angst nicht ganz weg). Was mache ich nun? Eine genaue Diagnose ist ja scheinbar nicht möglich. Und ich weiß nicht einmal mit Sicherheit, ob der Mückenstich evtl. sogar noch am selben Tag zu Stande kam. Gejuckt hat es erst 3 Tage später, als ich im Flugzeug Richtung DE saß.

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Experte-Leidel
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31.01.2017, 16:56 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Laufer 12345,

ich halte es für praktisch ausgeschlossen, dass Sie sich auf die geschilderte Weise eine Tollwut-Infektion zugezogen haben könnten. Die Makaken in Thailand können zwar theoretisch an Tollwut erkranken und diese verbreiten, sie spielen aber bei der Übertragung der Tollwut eine allenfalls sehr geringe Rolle. Hunde (und Katzen) sind da wichtiger.

Die Übertragung erfolgt durch Viren, die beim erkrankten Tier im Speichel enthalten sind. Der Kontakt mit dem Speichel muss aber schon direkt durch Biss oder Belecken von Wunden oder einer Schleimhaut wie z. B. der Augen erfolgen. Eine indirekte Übertragung vom Fell auf die Haut führt nicht zur Infektion, auch wenn sich in unmittelbarer Nähe der Hautstelle ein Mückenstich entwickelt und dieser aufgekratzt wird.

Es ist schwer, auch sehr ungewöhnliche und nach menschlichem Ermessen eigentlich unmögliche Risiken absolut sicher auszuschließen. Wenn Sie sich Sorgen machen, können Sie zum Hausarzt oder - vielleicht besser - in eine Klinikambulanz gehen und dort um eine PEP (postexpositionelle Prävention, Impfung nach möglichem Kontakt) bitten. Wahrscheinlich wird man das als unbegründet ablehnen. Aber vielleicht ist man ja doch dazu bereit.

Ich selbst würde nichts unternehmen. Aber wenn Sie häufiger Fernreisen unternehmen möchten, sollten Sie einmal über eine vorbeugende Impfung nachdenken. Diese reduziert den möglichen Stress enorm.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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31.01.2017, 18:28 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

ich bedanke mich herzlichst für Ihre beruhigende Antwort. Ich werde mich morgen diesbezüglich noch einmal mit meinem Hausarzt kurzschließen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.

Lieben Gruß

Läufer12345

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