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Tollwutübertrahing

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

15.04.2023 | 14:49 Uhr

Sehr geehrter Dr. Leidel,

der Arbeitsplatz meines Mannes befindet sich in einem großen, alten Bürogebäude, direkt an einem See. Momentan wird das Dach neu eingedeckt. Die Arbeiten haben schon begonnen und die Dachdecker nutzen auch die Toiletten mit und fassen natürlich auch an alle Türklinken an. Am angrenzenden See konnte mein Mann schon oft in der Dämmerung Fledermäuse beobachten die dort scheinbar ideale Bedingungen zur Insektenjagd haben. Das Dach des Gebäudes war sehr alt und "offen". Es kann also durchaus sein dass dort Fledermäuse gelebt haben oder sich unter den Dachziegeln eingenistet haben. Sie merken... meine Fantasie geht mit mir durch.

Ich habe furchtbare Angst dass mein Mann sich so mit Tollwut anstecken kann oder die Viren so in unserem Auto verteilt und im schlimmsten Fall nach Hause zu den Kindern trägt. 

Wenn die Dachdecker dort bei den Arbeiten tote Tiere berühren die an Tollwut verstorben sind, anschließend die Türklinken berühren oder die Toiletten benutzen... kann mein Mann so Tollwutviren aufnehmen wenn er dieselben Stellen anfässt? 
Mein Sohn geht mittwochs nach der Schule auch immer bei seinem Vater auf der Arbeit vorbei. Sollte ich das erstmal verbieten?

Können wir uns auf den genannten Wegen mit Tollwut infizieren?

Danke für Ihre Antwort. Liebe Grüße 

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Experte-Leidel
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15.04.2023, 20:42 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend NinaB,

Ich zitiere den NaBu NRW:

"Fledermäuse sehen mit ihren Ohren, fliegen mit ihren Händen und schlafen mit dem Kopf nach unten – und das bereits seit ca. 50 Millionen Jahren! Heute leben auf der Erde mehr als 1.400 Fledermausarten. In Deutschland sind 25 Fledermausarten heimisch. Dabei stoßen sie zwar kaum auf natürliche Feinde, aber sie kämpfen mit den negativen Folgen einer intensiven Land- und Forstwirtschaft sowie der Vernichtung ihrer natürlichen Lebensräume durch den Menschen: Viele ihrer traditionellen Quartiere wurden zerstört und Nahrungsquellen reduziert. Unterstützt wurde dieser Wandel durch ungerechtfertigte Vorurteile gegenüber Fledermäusen. Doch jeder kann zu ihrem Schutz etwas beitragen. Fledermausschutz ist auch immer Naturschutz in einem weiteren Sinne, von dem viele weitere Arten in Flora und Fauna profitieren."

Machen Sie sich um Ihren Mann keine Sorgen. Er wird sich auf diese Weise sicher nicht mit Tollwut anstecken.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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