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Tollwut

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

03.02.2019 | 16:43 Uhr

Liebes Expertenteam,

ich wurde vor fast 14 Tagen von einer Babykatze (nicht geimpft)gebissen.Es ist nicht zu 100 Prozent auszuschließen,ob sie Tollwut hatte. Es ist zwar sehr unwahrscheinlich,aber die Symptome könnten möglicherweise darauf hindeuten.Ich arbeite beim Tierarzt,die Leute sind nie wieder gekommen, aber wir wissen, dass die Katze 3 Tage nach dem sie bei uns war verstorben ist und evtl. aus dem Ausland kam.Ich wurde gestern sicherheitshalber Simultan geimpft und jetzt weiterhin noch nach dem Essenschema.

Meine Sorge ist nun,ob ich den Virus unter Umständen an meinen Freund über Schleimhautkontakt etc.pp übertragen haben könnte....Die Meinungen,die ich bisher eingeholt habe,sind zweigeteilt,die einen sagen,das wird definitiv nur von Tier auf Mensch übertragen,der Giftnotruf meinte es sei theoretisch möglich,dass ich den Virus an meinem Freund übertragen haben für den Fall,dass ich ihn wirklich hatte natürlich nur.Wo anders habe ich noch gelesen,dass eine Übertragung wenn dann nur möglich gewesen wäre,wenn ich selbst schon Symptome gehabt hätte,also der Virus schon im zentralen Nervensystem angelangt ist.

 

Was denken Sie?Mir selbst ist die Option erstmal nicht in den Sinn gekommen,da es als lange hieß,dass keine Gefahr besteht,dass ich es selbst überhaupt habe.

Bisher wollte er nicht selbst zum Arzt....Soll ich ihn noch mehr drängen oder ist meine Sorge wirklich unbegründet...Mittlerweile würde die Zeit einfach sehr!!!!drängen.

 

Vielen lieben Dank für die Info

 

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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03.02.2019, 20:06 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend,

tatsächlich kann man aus den von Ihnen genannten Gründen nicht sicher ausschließen, dass die kleine Katze infiziert gewesen sein könnte. Deswegen halte ich die postexpositionelle Prophylaxe nach dem Essen-Schema für sinnvoll und richtig.

Aber Ihren Freund haben Sie sicher nicht gefährdert. Dazu hätten Sie wirkich eine Infektion haben müssen, die so weit fortgeschritten hätte sein müssen, dass die Viren nicht nur im ZNS angelangt waren, sondern sogar bereits wieder zurück in die Speicheldrüsen gewandert sind. Die Übertragung der Infektion erfolgt nämlich über den virushaltigen Speichel. Andere Schleimhäute sind nicht infektiös.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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03.02.2019, 20:35 Uhr
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Sehr geehrter Dr.Leidel,

 

vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort.Dann bin ich ja beruhigt.

Das einzig mögliche "Infektionsmedium "ist ja Speichel(,und der nur wie von Ihnen beschrieben) und nicht andere Körperflüssigkeiten,Ausscheidungen etc..Richtig?

Viele Grüße und danke!

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05.02.2019, 17:12 Uhr
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Sehr geehrter Dr.Leidel,

 

vielen lieben Dank.

Jetzt hätte ich noch ein letztes Anliegen.

Mein Chef hat die Katze nun ins Labor eingeschickt.Sie stammt tatsächlich aus Ungarn.

Sie war allerdings jetzt schon ca.2 Wochen bei Minustemperaturen eingegraben.Können die Viren da ggf.trotzdem noch nachgewiesen werden?

Und sollte sich ein negativer Befund ergeben ist es notwendig die Impfung nach dem Essen-Schema fortzuführen für den Fall,dass ich selbst für mich einfach für die Zukunft gern eine Immunität hätte,da ich täglich mit kranken Tag zu tun habe oder ist die Immunität jetzt nach 2 Mal Berirab und 2 Impfung en Rabipur Tag bereits aufgebaut?

Leider kennt sich hier keiner so richtig damit aus und ich muss die Info geben...

Vielen lieben Dank

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

 

Experte-Leidel
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05.02.2019, 15:11 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

ja, richtig.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

Experte-Leidel
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05.02.2019, 18:11 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag nochmal,

ob bei der Katze noch eine Diagnose gestellt werden kann, kann ich schlecht abschätzen. Aber es gibt durchaus typische Veränderungen im Gehirn, die angesichts der niedrigen Temperaturen noch gefunden werden können.

Ich würde die PEP nach dem sog. "Essen-Schema" zuende führen, also noch je eine Rabipur-Spritze an den Tagen 7 - 14 und 28. 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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10.02.2019, 13:54 Uhr
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Hallo Herr Dr.Leidel,

vielen Dank.

Leider wird jetzt die Impfung Tag 7 um zwei Tage überschritten,wegen des Wochenendes.Also erst an Tag 9 geimpft.Mein Arzt kennt sich nicht aus um ehrlich zu sein und nimmt das ganze auch nicht so Ernst.Die restlichen werden dann schon wieder im Schema stattfinden,also jeweils noch 1 bzw.2 Wochen später,da es ja dann montags ist.Habe ich dann trotzdem einen langandauernden Schutz ?Geht das so genau.

Vielen Dank für die Info.

Einen schönen Tag noch.

Mit freundlichen Grüßen

T.


11.02.2019 10:18 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

Experte-Leidel
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10.02.2019, 15:54 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag T.,

man sollte sich natürlich nach Möglichkeit an die empfohlenen Zeitabstände halten. Aber die Verzögerung von 2 Tagen ist sicher nicht wirklich problematisch.

Sie werden nach Abschluss der Impfseie einen guten Schutz haben, von dem man aber nicht sagen kann, wie lange er tatsächlich anhält. Daher wird empfohlen, bei einer erneuten Risikosituation (z. B. Hundebiss in Indien) jeweils nochmals eine verkürzte PEP durchzuführen (2 Injektionen an den Tagen 0 und 3, kein Immunglobulin).

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel


11.02.2019 09:58 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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10.02.2019, 16:04 Uhr
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Hallo Herr Dr.Leidel,

vielen lieben Dank.

Sie helfen mir sehr weiter.

Ich glaube für einen dauerhaften Schutz sollte man die Impfung auch alle paar Jahre auffrischen oder nur bei einer erneuten Risikosituation?

VLG

 

Experte-Leidel
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10.02.2019, 16:12 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag nochmal,

die Impfstoffhersteller empfehlen eine Auffrischung alle 2 bis 5 Jahre. Dies wird aber von den Experten der WHO nicht für notwendig gehalten. Dort geht man davon aus, dass nach einer "vollständigen Impfung" (das bezieht sich auf eine übliche vorbeugende Impfung mit drei Injektionen an den Tagen 0 - 7 - 21 (oder 28) und eine Auffrischung 1 bis 2 Jahre später) keine weiteren Auffrischungen mehr erforderlich seien. Aber: Bei jeder Risikosituation erneut zwei Impfungen an den Tagen 0 und 3.

Noch einen schönen Restsonntag und

mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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10.02.2019, 16:14 Uhr
Kommentar

Super,danke für all Ihre Hilfe.

Das wünsche ich Ihnen auch.

Mit freundlichen Grüßen

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