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Tollwut

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

02.08.2018 | 08:40 Uhr

Guten Tag,

Vor etwa 5 oder 6 Jahren fanden wir im Garten eine Fledermaus. Mein Mann hob sie damals ohne Handschuhe auf und wir versuchten sie zu füttern. Wir wussten es einfach nicht besser. Sie leckte Wasser von einer Erddbeere. Nun könnte dabei ja theoretisch Speichel an die Hände gelangt sein und von dort in unsere Augen oder den Mund. Gebissen wurde niemand. Ich habe gelesen das Tollwut auch nach Jahren ausbrechen kann. Muss ich mir nach dieser Zeit noch Sorgen machen oder kann man das nun vernachlässigen? Hätte ich gegebenenfalls die Tollwut in den Schwangerschaften auf meine Kinder übertragen? So

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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02.08.2018, 15:17 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag PanikPaula,

seit mindestens 50 Jahren ist in Deutschland kein Mensch durch Fledermaus-Tollwut zu Schaden gekommen. Einige wenige, bei denen es tatsächlich zu einem Biss der verängstigten Tiere gekommen ist, wurden nachträglich mit einer PEP versorgt. Wenn die Fledermaus-Tollwut so einfach übertragen werden könnte, wie Sie das fürchten, gäbe es viel mehr Todesfälle.

Aber wichtiger ist: Nach so langer Zeit müssen Sie sich wirklich keine Sorgen machen. Fälle, bei denen es angeblich nach mehreren Jahren noch zu einer Erkrankung kam, sind sehr, sehr seltene Raritäten und wohl nicht immer wirklich zutreffend. Sie sind damals einfach nicht infiziert worden. Deshalb konnten sie eine infektion auch nicht auf Ihre Kinder übertragen.

Also: Wandeln Sie sich von einer PanikPaula in eine ZuversichtsPaula (ich weiß, das ist leichter gesagt als getan) und genießen sie eine gute Zeit mit Ihrer Familie.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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06.08.2018, 14:33 Uhr
Antwort

Hallo Dr. Leidel

Ich habe gerade in ihren älteren Beiträgen zum Thema Tollwut gelesen, da mich mal wieder die Angst überkommen hat. Eine Zwangserkrankung ist keine schöne Sache das kann ich ihnen sagen :-) 

Ich wollte aber gar keine neue Frage stellen sondern Ihnen einfach Danke sagen. Ihre freundliche, verständnisvolle Art und Engelsgeduld, mit der sie hier manchen, offensichtlich Zwangskranken antworten ist sagenhaft. 

Für uns Angst/Zwangspatienten ist es wichtig gute Infos zu bekommen mit denen wir im Rahmen der Therapie arbeiten können. Genau so wichtig ist es aber das man auch mal gesagt bekommt Stop! so nicht :-) Genau so habe ich es bei Ihnen beobachtet. Dafür vielen Dank!!!

Experte-Leidel
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06.08.2018, 15:43 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag PanikPaula,

danke für Ihre freundliche Rückmeldung, über die ich mich gefreut habe. Das motiviert wieder, auch die oft schwierigen Fragen der Angst- bzw. Zwangspatienten zu beantworten.

Herzliche Grüße

Dr. Jan Leidel

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08.08.2018, 22:36 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Leidel,

Ich habe gelesen das sich Hunde und Katzen theoretisch mit Fledermaustollwut infizieren können, es praktisch aber nicht bzw nur unter Laborbedingungen vorgekommen ist. Außerdem habe ich in dem Zusammenhang  etwas von Dead End Infektion gelesen. Eine infizierte Katze könne den Virus sowieso nicht weitergeben. Leider habe ich das nur aus einer Quelle und weiß nicht wie zuverlässig diese ist. Können sie dazu etwas sagen? 

Freundliche Grüße Paula

Experte-Leidel
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09.08.2018, 13:00 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag PanikPaula,

es gibt solche Informationen, deren Seriosität ich nicht prüfen kann. Nach Aussage kompetenter Stellen, können sich Katzen durchaus anstecken. Anders ist es tatsächlich bei Vögeln. Da sind natürliche Infektionen absolute Raritäten, experimentell gelingt es aber.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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09.08.2018, 21:10 Uhr
Antwort

Also würde man wenn man einen Kratzer oder Biss durch ein nicht geimpftes Tier (Katze) erleidet eine PEP geben? 

Meine Schwiegereltern füttern seit Jahren eine streunende Katze auf ihrem Grundstück, die auch dort in der Gartenhütte schläft. Ab und zu will sie gestreichelt werden. Sie ist nicht geimpft weil sie sich nicht fangen lässt. Nun spielt aber mein kleiner Sohn und bald auch ein Baby auf diesem Grundstück, deshalb mache ich mir Sorgen. Sie sehen, schwanger und Angst/Zwangsstörungen sind gar keine gute Kombi :-( 

Experte-Leidel
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10.08.2018, 12:26 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten tag PanikPaula,

nein, das sollte man natürlich nicht. Deutschland ist wie auch Österreich und die Schweiz frei von Tollwut bei landlebenden Tieren. Es gibt überhaupt keinen Anlass für die Vermutung, dass die sich übrigens offenbar völlig normal verhaltende Katze tollwutinfiziert sein könnte.

Angst sollte Ihre Vernunft nicht gänzlich abschalten, ok?

Können wir uns darauf verständigen, dass die Sache damit erledigt ist und Sie für alles Weitere jemanden zu Rate ziehen, der oder die für die Behandlung von Angst/Zwangsstörungen qualifiziert ist?

Alles Gute

Dr. Jan Leidel

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10.08.2018, 12:33 Uhr
Antwort

Vielen Dank für ihre Hilfe Herr Dr. Leidel.

Ja, ich denke ich bin nun ausreichend informiert und konzentriere mich jetzt darauf die Hilfen aus meiner Therapie anzuwenden.

Freundliche Grüße Paula

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