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Sansibar in der Schwangerschaft?

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

02.09.2015 | 14:13 Uhr

Sehr geehrter Herr Leidel,

wir haben vor etwa sechs Monaten unsere Hochzeitsreise geplant. Im Oktober soll es nach Sansibar gehen. Allerdings erwarten wir nun auch unser erstes Baby, ich werde dann in der 17. Woche sein. Meine Frauenärztin hält es für völlig unproblematisch, allerdings bin ich irgendwie etwas ängstlich insbesondere in Bezug auf Krankheiten wie zum Beispiel Malaria. Soweit ich allerdings weiß, ist Sansibar nun aber malariafrei, sodass es vielleicht doch kein Problem wäre? Ein Medikament könnte ich dann ja meines Wissens nicht einnehmen. Es wäre ganz lieb, wenn Sie mir einen Rat geben könnten. Die Reise ist ein großer Traum, aber das Baby möchte ich auch nicht gefährden.

Haben Sie herzlichen Dank.

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Experte-Leidel
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03.09.2015, 11:25 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Sehr geehrte book2013,

grundsätzlich gilt der Rat an Schwangere, Reisen in tropische oder subtropische Regionen eher nicht durchzuführen, zumal in Länder, in denen ein Mlariarisiko besteht.

Andererseits halte ich das Risiko in Sansibar für sehr überschaubar. Sansibar ist nicht komplett malariafrei, aber das Risiko ist sehr gering. Sie können es weiter reduzieren, wenn Sie sich ab Einbruch der Dämmerung (die Anophelesmücken stechen nicht am Tag) nicht mehr mit bloßen Armen oder Beinen im Freien aufhalten, sondern helle, luftige, den Körper bedeckende Kleidung tragen (lange Ärmel, lange Hosen). Ungeschützte Hautstellen können Sie mit Mückenabwehrmitteln (Repellents) einsprühe oder einreiben, was je nach Mittel nach ein paar Stunden wiederholt werden sollte. Wenn Sie das Glück eines klimatisierten Schlafraums haben, sind Sie darin weitgehend sicher, weil die Biester nicht ins Kühle fliegen. Sonst kann es sinnvoll sein, vor dem Schlafengehen, ein entsprechendes Mittel zu versprühen. Aber - wie gesagt - das rRsiko ist auf Sansibar sehr gering.

Ein Problem könnte die Notwendigkeit einer Gelbfieber-Impfung sein. Offiziell hat das tansanische Gesundheitsministerium folgende Regelung getroffen, die auch am Flughafen in Sansibar akzeptiert wird:

Wenn Sie aus Deutschland direkt nach Tansania fliegen, brauchen Sie keine Gelbfieberimpfung. Wenn Sie aber z. B. über Kenia oder ein anderes Nachbarland nach Tansania einreisen, benötigen Sie die Impfung. Allerdings brauchen Sie diese nicht, wenn es sich nur um einen Zwischenstop handelt, Sie den Flughafen nicht verlassen und sich weniger als 12 Stunden auf dem Flughafen aufhalten.

Die Gelbfieber-Impfung ist eine "Lebendimpfung", die man in der Schwangerschaft nach Möglichkeit vermeiden sollte. Nur bei unabweisbarer Notwendigkeit und nach sorgfältiger Abwägung des Risikos kann sie in Ausnahmefällen durchgeführt werden.

Ich halte es nicht für notwendig, Ihnen von der Reise abzuraten. Aber gestalten Sie diese eher als Erholungsreise und muten Sie sich (und Ihrem Kind) nicht zu viele Anstrengungen und "Abenteuer" zu.

Weitere Hinweise erhalten Sie auf der Website des Auswärtigen Amtes http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/TansaniaSicherheit.html?nn=353162#doc353128bodyText7.

Darin geht es allerdings überwiegend um das Festlöand von Tansania. Auf Sansibar sind die Risiken geringer.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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04.09.2015, 09:58 Uhr
Antwort

Haben Sie vielen herzlichen Dank für Ihre kompetente Anwort. Die Impfungen habe ich vorher bereits geklärt, wobei man für diese Reise keine Gelbfieberimpfung braucht.

Ansonsten werden wir uns in dem Urlaub tatsächlich ausnahmsweise mal eher erholen - normalerweise sind wir im Urlaub immer auf Achse, aber die besondere Umstände erfordern nun einmal besondere Maßnahmen.

 

Besten Dank noch einmal!

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