Risiko Welpe Tollwut

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

15.06.2020 | 21:13 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

leider habe ich schon wieder eine Frage zu Tollwut.

Mein Sohn war heute bei seinem Freund zum spielen. Dieser hat jetzt einen 12 Wochen alten Welpen. Seit vier Wochen ist er jetzt bei Ihnen. Er hat noch keine Tollwutimpfung bekommen. Der Hund ist nicht vom Züchter sondern über eBay bei einer Familie gekauft worden. Nun ja mein Sohn hat natürlich mit dem Hund gespielt. Er hat ihm angelockt und mein Junge hat einige Kratzer. So wäre ja eine Infektion möglich. Wenn der Hund seit vier Wochen bei seinem Freund ist, dann würde man doch bei ihm inzwischen Symptome merken oder? Und ist der Hund von Anfang an ansteckend oder erst wenn die Krankheit ausbricht?

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15.06.2020, 21:24 Uhr
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Ich habe eben gelesen, dass der Hund schon ca. 2 Wochen vor den ersten Symptomen ansteckend sein kann und dann nach ein bis sieben Tagen stirbt. Ist das richtig? Also heißt es, dass wenn der Hund in drei Wochen noch lebt und gesund ist, ich mir keine Sorgen machen müsste? Und wäre nach zwei bis drei Wochen eine Impfung noch möglich? Vielen Dank für Ihre Zeit

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16.06.2020, 11:34 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Maggie79,

der illegale Import von mit TW infizierten Welpen stellt für Deutschland und die anderen europäischen Länder, in denen die TW bei landlebenden Tieren nicht mehr vorkommt, ein theoretisches Risiko dar. Und es ist richtig, dass infizierte Hunde bereits 3 bis 10 Tage vor Auftreten von Krankheitserscheinungen TW-Viren übertragen können.

Können Sie nicht die Eltern des Freundes fragen, woher der kleine Hund stammt. Das könnte ja auch für diese sehr wichtig sein. Denn der Hund würde ja nicht nur Ihren Sohn gefährden. Wenn der Hund tatsächlich infiziert wäre (was ich für äußerst unwahrscheinlich, aber nicht für unmöglich halte), wäre dies ja auch eine große Gefährdung für die Familie und möglicherweise für weitere Personen.

Drei Wochen nach den Kratzern abzuwarten, ist sicher keine gute Idee. Eine Schutzimpfung sollte unbedingt rasch nach der Verletzung erfolgen.

Also: Fragen Sie freundlich nach. Dann können Sie sich auch guten Gewissens entspannen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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16.06.2020, 12:27 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Ich habe die Mama gefragt und sie sagte, sie hätten den Hund von einer Familie über eBay Kleinanzeigen. Sie hätten auch die Mama und den Papa des Hundes kennengelernt. Ich bin jetzt etwas machtlos. Ich kann ja nicht nur aufgrund meiner Angst meinen Sohn impfen lassen, oder. Wenn ich nochmal frage, werden sie mir auch nichts anderes erzählen. Soll ich darauf vertrauen? Und wann müsste spätestens eine Impfung erfolgen?

Vielen Dank

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16.06.2020, 12:58 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag nochmal,

wir wissen beide, dass eine Angststörung das alltägliche Leben sehr beeinträchtigen kann.

Aber wenn die Verkäufer des Hundes eine Familie in Deutschland sind und die Eltern des Welpen auch hier leben, ist doch alles in Ordnung. Es gibt hier keine tollwütigen Hunde.

Zur Frage, wann die Impfung spätestens erfolgen solle, wenn sie denn notwendig wäre, kann ich nur wiederholen: so bald wie möglich. Aber wieso sehen Sie denn überhaupt ein Risiko für Ihren Sohn?

Ich weiß nicht, ob Sie wegen Ihrer Ängste in Behandlung sind. Wenn ja, würde ich empfehlen, dass Sie mit Ihrer Therapeutin oder Ihrem Therapeuten das Gespräch suchen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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16.06.2020, 14:16 Uhr
Antwort

Vielen Dank Herr Leidel,

ich habe noch eine Frage. In einem Artikel, den ich nicht mehr finde, habe ich gelesen, dass nicht jeder Biss bzw. Kontakt mit Tollwutviren auch zur Erkrankung führt. Aber wenn eine Erkrankung ausbricht, diese dann immer tödlich endet. Ist das richtig? Da wurde etwas von 20 oder 25 % geschrieben. Können Sie das so bestätigen?

Und Naja, in drei Wochen könnte ich das Thema abhaken?

Vielen Dank für ihre Geduld.

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16.06.2020, 15:13 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Was Sie über TW schreiben stimmt. Was Sie mit 20 oder 25% meinen, weiß ich nicht.

Wichtig ist, dass Sie das Thema jetzt abhaken und nicht in drei Wochen.

Und ich bitte Sie um Verständnis, dass ich weitere Fragen zu diesem Thema jetzt nicht mehr beantworte. Dass ist vor allem für Sie besser, aber auch für mich.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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