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Infektionsgefahr Marder Trockenbau Dachdämmung

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

22.10.2022 | 16:32 Uhr

Sehr geehrter Dr. Leidel,

ich möchte Sie gern mal wieder um ihren Rat fragen,da wenig über dieses Thema im Internet zu finden ist.

Ich habe ganz aktuelll erneut ein großes Problem mit dem Marder. Der Marder ist im Trockenbau bzw. Dachdämmung. Nun war er gestern über dem Technik-Heizraum unterwegs, wo eine etwas größere Aussparung für den Schornstein vom Heizkessel vorhanden ist, Meine Frage ist nun wenn verschiedene Krankheitserreger in den Hinterlassenschaften als Staub oder Aerosole durch die Öfnung kommen inwieweit da ein Risiko besteht, wenn man sich in dem Raum aufhält. Mußte kurz danach in den Raum .Ich weiß ja Tollwut schreiben sie immer gibt es nicht und falls doch mal?  Z.B.die Fledemaustollwut  2001 bei einem Marder mal vorgekommen ist.

Mein Problem z.B betfrifft auch kleine Risse im Trockenbau in einem anderen Raum. Es läßt sich ja leider durch den Trockenbau nicht einsehen wo der Marder überall hinkommt. auch  eventl. entstandene Schäden.Der Schornstein hat die Zuluft auch übers Dach, was sicher auch ungünstig ist wenn der Marder mal auf dem Dach und nicht unter dem rumturnt.

Da ergibt sich noch die Frage wenn der Dachdecker das Dach z.T. öffnet zum Finden bzw.von Öffnungen, wo der Marder reinkommt besteht ja auch das Problem mit dem Staub, sicher meist von außen.  Im Internet schreiben manche Schädlingsbekämpfer dazu von einem notwendigen aufwändigen Staubschutz und Gesundheitsschutz, andere nur von möglichen Gesundheitsproblemen.

Ich bin Ihnen sehr dankbat für Ihre Mühe!

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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22.10.2022, 17:35 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

ich verstehe Sie gut, wenn sie den Marder als Untermieter gerne loswürden. Dafür gibt es die "Kammerjäger", die darin sehr erfahren und effektiv sind.

Ihre Sorge hinsichtlich der Tollwut teile ich nicht. Ja, nach der "Ausrottung" der terrestrischen Tollwut (Deutschland ist seit 2008 tatsächlich und seit 2010 offiziell frei von Tollwut bei landlebenden Tieren).

Ja, sehr selten können Wildtiere und auch der Mensch sich mit Fledermaustollwutviren infizieren. Dies ist jedoch ein wirklich sehr seltenes Einzelgeschehen. Bisher wurde in Europa in fünf Tollwutfällen bei Säugetieren ein Fledermaus assoziierter Virustyp nachgewiesen, davon einmal im Jahr 2001 in Deutschland - ausgerechnet - bei einem Marder.

Also: Deutschland ist frei von Tollwut bei landlebenden Tieren. Dies kann theoretisch durch eine Infektion mit Fledermaustollwut durchbrochen werden. Ein entsprechender Fall ist mir jedoch nicht bekannt.

Aber Sie sind ein freier Mensch in einem freien Land und können natürlich aus Sorge vor einem infizierten Marder Rat suchen und einen Kammerjäger beauftragen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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22.10.2022, 23:23 Uhr
Antwort

Guten Abend Dr. Leidel,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort und Ihren Ratschlag

Nun bleibt erstmal die Frage, wenn Sie wegen Tollwut keine Sorge haben und keinen akuten Handlungabedarf sehen, nach dem vorhandenen Infektionsrrisiko ibeim Aufentthalt in dem jeweiligen Raum in der Luft  bzw. auf Gegenständen auch durch andere Krankheitserreger,Viren,Keime usw.. wenn der Marder da oben drüber unterwegs ist und irgenwelche kleinen Risse oder Öffnungen vorhanden sind. 

Besteht Z.B. in dem Technik-Heizraum  auf abgestellten Gegenständen z.B Staubsauger und  in der geöffneten Waschmaschine eiin Risiko? Die Waschmaschine kann man ja nicht so einfach irgendwo anders hinstellen.

Im Bad ist eine Spanndecke, da sieht man leider gar nicht wo da drüber eventl. Öffnungen sind, durch die Viren usw. reinkommen könnten.

Beim Staubsaugen selbst werden ja eventl. Viren usw.vom Fussboden eher sicher noch weiter verteilt durch aufwirbeln und bleibt ja bestimmt auch nicht alles im Filter?

Und was denken Sie in der Frage wegen dem Dachdecker, ist da ein aufwändiger Schutz angebracht?

 

 

Gute Nacht und vielen Dank für Ihre ganze Mühe mit meinen Problemen

 

 

 

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22.10.2022, 23:51 Uhr
Antwort

bei der Frage Dachdecker geht es mir auch darum, was für eine Staubschutzmaske  eventl. verwendet werden sollte.

Vielen Dank!

Experte-Leidel
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23.10.2022, 13:43 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

ich meine, relativ viel von Tollwut zu verstehen, aber eher wenig von Mardern im Haus.  Ernste Infektionsrisiken scheinen von Mardern unterm Dach eher nicht auzugehen. Aber bei meiner Recherche bin ich auf die folgende Seite gestoßen:

https://www.bauen.de/a/den-marder-auf-dem-dachboden-wieder-loswerden.html#c23541

Auch da geht es weniger um ein Infektionsrisiko, sondern um von Mardern angerichtete Schäden und wie man das Tier wieder los werden kann.

Was die Staubschutzmaske betrifft, so haben Handwerker oft ihre eigenen Masken. Aber wenn Sie bei erheblicher Staubbelastung entsprechende Empfehlungen weitergeben möchten, sind die folgenden Maskentypen empfehlenswert:

  • Vevox FFP3-Masken,
  • Dräger X-plore 1920X
  • Hildenwerk Atemschutzmaske

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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23.10.2022, 21:10 Uhr
Antwort

Guten Abend Dr. Leidel ,

vielen Dank für Ihre Informationen und ehrliche Einschätzung.

Nun bleibt leider weiterhin die gewisse Sorge, wie man sich bei dem Aufenthalt den betroffenen Räumen verhalten sollte, wegen einem zum Glück offenbar geringen Infektionsrisiko bis der Marder mal weg ist.z.B. auf den Gegenständen wie der Waschmaschine und beim Staubsaugen, wie u.a. in meiner Nachricht von gestern beschrieben.

 

Gute Nacht und vielen Dank

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25.10.2022, 09:34 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Dr. Leidel,

ich dachte Sie schreiben noch etwas zu meiner letzten Nachricht, wie Sie das Einschätzen.

Ich danke Ihnen sehr,

mit freundlichen Grüßen

 

Experte-Leidel
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25.10.2022, 10:07 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

ich habe versucht, Ihnen umfassend zu raten: Infektionsrisiko sehe ich keins.

Zu möglichen Schäden habe ich Ihnen den folgenden Link geschickt:

https://www.bauen.de/a/den-marder-auf-dem-dachboden-wieder-loswerden.html#c23541

Wenn der Hamster nicht durch Vrtgrämen oder andere Maßnahmen zu vertreiben ist, bleibt der Einsatz eines "Kammerjägers".

Welche Information fehlt Ihnen?

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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29.10.2022, 08:41 Uhr
Antwort

Guten Morgen Dr. Leidel,

ich danke ihnen ja sehr. Meine Sorge und Frage beim Staubsaugen mit dem Verteilen von eventl.Viren, auch durch Strassenschuhe eingertragen von draussen /z.B, von den Arbeiten am Dach) bleibt, das ist auch allgemein unabhängig vom Problem mit dem Marder eine interessante Frage, wie Sie das einschätzen. Beim Wischen ist das Risiko ja sicher geringer.

Vielen Dank,

Miit freundlchen Grüßen

Experte-Leidel
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29.10.2022, 12:33 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

ja, beim feuchten Wischen ist das Risiko der Staubentwicklung geringer.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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