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Infektion Pinzette

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

31.05.2018 | 17:52 Uhr

Guten Abend, 

ich habe ein kurzes Anliegen zum Thema Risiko einer Infektion (vorallem Tollwut)

Ich hatte am Mo.eine Zecke welche mir beim raus ziehen abriss. Ich bin dann zu einer Bekannten und sie schlug mir vor dass sie mir hilft.

Versucht mit ihrer Pinzette ran zu kommen schlug fehl. Sie ritzte dann mit einer Nadel alles herum frei um tiefer an den Rest der Zecke zu kommen. Es blutete dadurch natürlich. Sie ist dann erneut mit der Pinzette in die Wunde. 

Später fiel mir ein dass sie die Pinzette nicht desinfiziert hat. Sie hilft oft Tieren und ich kann nicht ausschließen dass da evtl. Reste von Blut und Speichel dran waren.

FRAGE A: Nur Gesetz dem Fall an der pinzette waren Reste von Speichel oder Blut eines Tieres welches mit tollwut infiziert war, wäre dieses dann noch infektiös?

FRAGE B: Falls Sie kurz zuvor ein Tier behandelt hat. Wie schnell müsste die Pinzette dann vom Tier bis in meine Wunde kommen um eine Infektion auslösen zu können? 

Also wenn man zum beispiel  jmd infizieren wollen würde mit einer pinzette müsste das innerhalb von Sekunden sein oder ginge das gar nicht weil man über Gegenstände nix übertragen kann?

Auch nicht bei einer blutenden Wunde? 

Ist es ratsam mich deshalb noch impfen zu lassen?

Vielen Dank 

 

 

 

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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31.05.2018, 22:16 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend Paula,

Frage A: Das kommt darauf an, wie die Temperatur und Luftfeuchte gewesen ist, ob die Pinzette Sonneneinstrahlung ausgesetzt war und von vielen anderen Aspekten.

Frage B: Siehe Frage A. Außerdem müsste man noch wissen, welche Errger auf die Pinzette gelangt sind.

Aber: Glauben Sie allen Ernstes, dass Ihre Bekannte mit ihrer Pinzette in unserem tollwutfreien Land ihre Pinzette mit diesen Viren kontaminiert haben könnte? Sie sollten sie einmal darauf ansprechen, denn dann wäre ja vor allem diese in Gefahr. 

Außerdem sollten Sie den Zeckenstich im Auge behalten und schauen, ob sich z. B. eine Wanderröte ausbildet.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

 

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31.05.2018, 22:36 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre Antwort Herr Dr. Leidel, 

auf die "Idee" Tollwut bin ich leider erst durch s Google gestoßen. Habe mir nur erst Gedanken gemacht weil nicht desinfiziert und bin bei Tollwut gelandet.

Ansprechen kann ich das nicht. Ich befürchte, dass ich dann eher ausgelacht werde. Hier auf den Land mit wenig Menschen würde das dann schnell die Runde machen. Es ist keine engere Freundin.

Müsste denn die Pinzette sehr schnell verwendet werden um mich überhaupt infizieren zu können????

(Ich spiele jetzt nur mal den schlimmsten Fall durch)

 

Würden Sie mir zu einer Impfung raten? 

Experte-Leidel
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31.05.2018, 22:50 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Wie schnell die Pinzette nach Anwendung am kranken Tier bei Ihnen eingesetzt werden müsste, weiß ich nicht, weil das von vielen Faktoren abhängt.

Nein, zu einer Impfung (das wäre dann eine sog postexpositionelle Prävention (PEP) rate ich nicht. Dafür ist das Ganze zu unwahrscheinlich.

Seien Sie vorsichtiger beim Googeln! :-)

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan leidel

PS.: Ich bin jetzt einige Tage nicht zu erreichen. Aber zwischen uns ist auch nichts mehr zu besprechen

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03.06.2018, 16:37 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Leidel, 

ich hoffe Sie  hatten ein paar schöne Tage? Mir brennt noch eine Frage auf der Seele.

1. Also wäre eine indirekte Ansteckung über einen Gegenstand doch möglich? 

2. Stimmt es, das Tollwut noch nach Jahren ausbrechen kann?

3. Falls man sich impfen lässt (also die normale) wäre der Schutz nach ca. 4 Wochen da oder?

4.Falls man das Virus schon in sich hätte (es erst nach 12 Monaten oder später ausbrechen würde) und man hätte sich zwischenzeitlich geimpft  zBsp nach 6 Monaten nach Infektion (die normale) würde dann das Virus trotzdem noch ausbrechen?  Also ohne PEP nach Ansteckung nur durch die zufällige Impfung.

 

Merci Paula 

 

 

Experte-Leidel
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07.06.2018, 11:10 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten tag Paula,

1. Eine Übertragung durch die Pinzette ist auf jeden Fall äußerst unwahrscheinlich. Aber im Extremfall (sehr viel infektiöser Speichel, sofortiger Kontakt usw.) will ich das auch nicht gänzlich ausschließen. 

2. ja, aber sehr selten.

3. Vier Wochen ach einer vorbeugenden Impfung sind schützende Antikörper im Allgemeinen vorhanen. Bei einer PEP kommt es darauf an, ob die Viren bereits in das Nervengewebe eingedrungen sind. Ist das der Fall, kann man nicht mehr von einem Schutz ausgehen.

4. siehe unter 3.; wenn die Viren im Nervengewebe sind, können sie von den Antikörpern nicht mehr erreicht werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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