Guten Abend Her Dr. Leidel,
ich wollte einmal ihre Einschätzung bezüglich des Impfens in der Schwangerschaft.
Ich bin absoluter Impfbefürwörter, nur in der Schwangerschaft doch skeptisch und habe Angst um das Ungeborene.
Zum Einen ist die Grippeimpfung nun vorrätig. Meine Frauenärztin meinte nur, ja kann man machen, aber mehr auch nicht. Ich befinde mich in der 34.SSW. Wenn alles soweit gut geht, wird unser Baby eine Woche circa vor Entbindungstermin geholt.
Ich würde mich jetzt nur impfen lassen wegen des Nestschutzes. Gibt es diesen bei der Grippeimpfung bzw. baut er sich noch auf?
Ansonsten würde ich mich direkt nach der Geburt impfen lassen.
Des Weiteren wollte ich ihre Meinung zum Thema Keuchhusten Impfung wissen. Ich weiß, dass sie in Deutschland nicht empfohlen ist. Auch hier geht es mir nur um den Nestschutz. Ich wurde 2014 das letzte Mal geimpft. Meine Frauenärztin wusste gar nichts von dieser Impfung in der Schwangerschaft und mein Hausarzt hat mir abgeraten.
Ich habe leider gelesen, dass man nicht weiß wie sich das darin enthaltene Aluminium auf das Baby auswirkt.
Wäre eine Impfung jetzt überhaupt noch sinnvoll?
Man liest immer wieder, dass es eigentlich noch keine wirklich aussagekräftigen Studien bezüglich des Impfen in der Schwangerschaft gibt. Ich weiß nicht was richtig und was falsch ist....
Die letzte Frage betrifft meine Tochter. Ich habe Sie schon einmal etwas Ähnliches gefragt, wurde nun wieder total verunsichert.
Unsere Tochter wurde am 10.2.17 geboren.
Am 7.12.17 erhielt sie die erste MMR Impfung und am 1.3.18 die zweite MMR Impfung. Die erste wurde ohne Varizellen gegeben. Diese erhielt sie mit 11 Monaten und die zweite MMR wurden Kombination mit Varizellen gegeben.
Nun gibt es wohl eine Studie, die besagt, wenn man vor dem ersten Geburtstag MMR impft, dann würde die Impfung nicht sicher wirken und auch eine zweite Impfung würde die erste nicht mehr auffangen und der Schutz wäre geringer.
Können Sie mir dies erklären?
Ich selbst habe Biologie studiert, verstehe aber hier den Sachverhalt nicht. Dass eine frühe erste Impfung eventuell durch mütterliche AK abgeschwächt werden kann, leuchtet mir ein. Aber weshalb sollte dann die zweite Impfung schlechter wirken?
Schlagen Sie vor eine Titerbestimmung machen zu lassen?
Ich bin so verunsichert, weil ich einen frühestmöglichen Schutz für mein Kind wollte und nun Angst habe, dass ich genau das Gegenteil erreicht habe.
Und birgt eine frühere Impfung Gefahr doch an SSPE zu erkranken?
Ich verstehe auch wahrlich gesagt die ganzen Diskussionen mit den mütterlichen AK nicht. Wird z.B. Gegen Tetanus geimpft, wird ja öfter geimpft, weil der Schutz schrittweise aufgebaut wird. Aber hier müssten doch dann auch immer bereits niedrige Konzentrationen an AK vorhanden sein, die eventuell den Impferfolg etwas beeinträchtigen.
Oder wo liegt hier mein Denkfehler?
Ich hoffe Sie können mich beruhigen. Ich bin so verunsichert.
Herzlichen Dank für Ihre Einschätzung und Hilfe!