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Impfstoff Abhayrab Zuverlässig?

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

12.07.2019 | 13:31 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

in der Türkei wird der Tollwutimpfstoff ((Abhayrab)) von der Firma Human Biological Institute angewendet. Ist dieser Impfstoff zuverlässlich? Im internet kursieren auf diversen Seiten gerüchte, dass dieser Impfstoff verunreingt ist und/oder nicht wirksam sein kann. Meine zweite Frage wäre: Kann als Nebenwirkung nach der gabe von Rabipur eine Kehlkopfentzündung enstehen, die virenbeding ist? 

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

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Experte-Leidel
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15.07.2019, 14:57 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

ich möchte mich zunächst für die verspätete Antwort entschuldigen.

Nun aber zu Ihren Fragen: Abhayrab® ist ein moderner Zellkultur-Impfstoff, der sich in vielen Untersuchungen als zuverlässig erwiesen hat. Die Viren für diesen Impfstoff werden in Nierenzellen einer afrikanischen Affenart (Verozellen) gezüchtet. Damit entspricht dieser Impfstoff dem  ebenfalls verbreiteten Impfstoff Verorab®.

Leider kommt es gelegentlich zu Arzneimittelfälschungen. Ich weiß, dass 2014 Fälschungen von Abhayrab im Umlauf waren. Derzeit sind mir Berichte hierüber nicht bekannt.

Eine Kehlkopfentzündung als Nebenwirkung von Rabipur®  ist mir nicht bekannt. Auch in der Fachinformation zu diesem Impfstoff und in der wissenschaftlichen Literatur gibt es keinerlei Hinweis darauf. Und eine durch Viren hervorgerufene Entzündung ist ohnehin ausgeschlossen, da Rabipur@ wie auch alle anderen Tollwutimpfstoffe für die Anwendung beim Menschen keine vermehrungsfähigen Viren enthält.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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15.07.2019, 16:49 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Dr. Leidel,

vielen Dank für diese hilfreiche Antwort. Leider ist bei mir nach der 4.Rabipur Impfung eine Kehlkopfentzündung entstand, die ich leider nicht weg kriege. Am Mittwoch (17.06.2019) erhalte ich die letzte Impfung. Was meinen Sie, wie konnte diese Laryngitis entstehen? Kann die letzte Impfung die Symptomatik verschlimmern?

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort

Experte-Leidel
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15.07.2019, 17:12 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag nochmal,

offenbar haben Sie eine postexpositionelle Prophylaxe (PEP) nach einem Risikokontakt erhalten. Und wahrscheinlich sind Sie nach dem sog. "Essen-Schema" bisher an den Tagen 0 - 3 - 7 - 14 geimpft worden. Die Impfung am 17.07. wäre dann die 5. Impfung an Tag 28.

Wie gesagt, sehe ich keinen Zusammenhang zwischen Ihrer Laryngitis und der vierten Rabipur-Impfung. Und ich kann mir auch nicht recht vorstellen, dass die 5. Impfung am 17.07. zu einer zusätzlichen Verschlimmerung führt. Aber ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass für immungesunde Personen nach einem Risikokontakt ein verkürztes Schema zugelassen ist, bei dem die 5. Impfung unterbleibt. Allerdings sollte dann zu Beginn eine Wundversorgung und die Gabe eines Antiserums erfolgt sein, wenn es sich um einen Kontakt der Kategorie III gehandelt hat (Bissverletzung oder Kratzwunde, Belecken einer Wunde oder Schleimhaut).

Vielleicht wäre das ja eine Option für Sie. Und Ursache und Behandlung der Laryngitis sollten Sie am besten mit einem HNO-Arzt abklären.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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16.07.2019, 12:23 Uhr
Kommentar

Guten Tag Dr. Leidel,

ja genau ich erhalte eine (PEP) nach einem Katzenkratzer in der Türkei.

1. Impfdosis (Abhayrab)

2-5. Impfdosis (Rabipur)

Risikokategorie Einstufung II ohne Behandlung mit Immunglobulin.

Dr. Leidel meine letzte Frage wäre: Kann die Kehlkopfentzündung eine Fehldiagnose sein und eine Zusammenhang haben mit dem Beginn einer Tollwuterkrankung?

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort 

Experte-Leidel
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16.07.2019, 13:10 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

ja, ich habe mir das so ungefähr gedacht. Die PEP war als vorsorgliche Maßnahme sicherheitshalber völlig ok. Ich halte es für ausgeschlossen, dass die Laryngitis ein Frühsymptom einer TW-Erkrankung sein könnte. 

In Ihrem Fall wäre ein verkürztes Essen-Schema möglich, aber das entscheidet der Arzt oder die Ärztin, die die PEP durchführt.

Machen Sie sich keine Sorgen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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