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Herpesübertragung?

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

04.11.2018 | 17:21 Uhr

Sehr geehrter Herr Prof.Dr Leidel,

 

Sie haben mir schon sehr oft geholfen und ich hoffen Sie können mich auch dieses Mal beruhigen. 

Vor 10 Tagen kam unser Sohn zur Welt. Er kam 3 Wochen zu früh, aber ist Gott sei Dank weitestgehend fit.

Als unsere Tochter vor ca.21 Monaten zur Welt kam, wusste ich noch nicht wie gefährlich eine Herpesinfektion für Neugeborene ist. Leider litt ich nach der Geburt daran und habe meine Tochter damit angesteckt. Wir hatten sie daraufhin 10 Tage mit Aciclovir behandelt und Gott sei Dank hatte sie nie Symptome gezeigt.

Nun habe ich natürlich total Panik, dass sich alles wiederholt.

Ich habe leider eine Aphte in meinem Mund entdeckt. Ich dachte zunächst es sei was anderes und habe meinen Sohn normal gestillt. Hände habe ich zuvor gewaschen. Seit ich es genauer weiß, trage ich einen Mundschutz. Ich habe so Angst ihn durch die Aphte bereits angesteckt zu haben. Sie ist sehr klein (ca.2mm) und sitzt am Zungenrand. Im Internet steht, dass Aphten auch durch Herpes Viren verursacht werden. Oft lese ich, dass sie dann gehäuft auftreten. Kann eine Einzelne auch durch die Viren verursacht sein?

Ich habe so Angst, meinen Sohn dadurch angesteckt zu haben. Direkter Kontakt bestand nie.

Können Sie mir bitte sagen wie ich mich in Zukunft verhalten soll? Und wie Sie die Situation einschätzen? Ich bin andauernd von Aphten geplagt....

 

Herzlichen Dank für ihre Hilfe!

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Experte-Leidel
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05.11.2018, 13:50 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag SvenjaAbel,

zunächst einmal meinen herzlichen Glückwunsch.

Die Aphten im Mund und an der Zunge sind in den allermeisten Fällen nicht ansteckend. Wenn die Aphten in seltenen Fällen tatsächlich durch Herpesviren verursacht werden, besteht allerding eine Ansteckungsmöglichkeit. Es ist richtig, dass dann meistens mehrere Aphten vorhanden sind. Eine einzelne Aphte am Zungenrand würde ich als nicht ansteckend ansehen.

Natürlich sorgt sich eine Mutter um die Gesundheit ihrer Kinder, gerade, wenn diese noch so klein sind. Aber lassen Sie sich von Ängsten nicht allzusehr quälen. das wäre auch nicht gut für Sie und nicht für Ihr Kind.

Alles Gute für Sie und Ihre größer gewordene familie und freundliche Grüße

Dr. Jan Leidel

 

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05.11.2018, 17:37 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Prof.Dr.Leidel,

 

vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort!

Eine Frage hätte ich diesbezüglich noch. 

Darf ich mit Herpes im Mundbereich oder Aphten weiterstillen oder werden die Viren über die Muttermilch übertragen? 


Vielen Dank für Ihre Hilfe!!!

 

 

Experte-Leidel
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06.11.2018, 09:38 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Svenja,

in Deutschland haben sich ca. 85% aller Menschen irgendwann mit Herpesviren angesteckt, viele davon schon in der Kindheit. Nach der infektion bleiben die Viren im Körper und "schlummern" in bestimmten Zellen. Bei manchen Menschen können sie immer wieder mal "wach" werden und dann z. B. die typischen Bläschen im Lippenbereich bilden.

Herpesbläschen im Mund sind vor allem bei der ersten Infektion vorhanden, bei einem Rezidiv, also einem erneuten Aufflackern, sind sie selten im Mund, sondern eher an der Lippe. Dann sollte man auf jeden Fall das Kind nicht mit den Lippen berühren, also z. B. küssen. Das Stillen musss nicht unterbrochen werden. Allerdings kann man Herpesbläschen an der Lippe z. B. mit Aciclovircreme abdecken und die Hände häufig waschen und evtl. desinfizieren.

Die Aphte am Zungenrand ist mit ganz hoher Wahrscheinlichkeit nicht durch Herpesviren verursacht. Sie steckt nicht an und ist erst recht kein Grund, mit dem Stilen aufzuhören. Im Zweifel sollten Sie Ihre Hebamme oder den/die betreuende/n Frauenärztin/-arzt fragen. Diese Personen können Sie sehen und noch zuverlässiger beraten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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07.11.2018, 14:15 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel, 

 

ich wollte mich nochmal ganz herzlich für Ihre beruhigende, ausführliche Antwort bedanken!

 

Mit den besten Grüßen,

Svenja

Experte-Leidel
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07.11.2018, 22:48 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend Svenja,

haben Sie Dank für Ihr freundliches Feedback. Dann macht einem diese Arbeit nochmal so viel Freude.

Herzliche Grüße

Dr. Jan Leidel

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