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HEPATITIS B GEFAHR?

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

18.08.2018 | 10:10 Uhr

Hallo loebws Team,

Ich wurde vor 19 Jahren im Alter von ca 7 Jahren drei Mal gegen Hepatitis B geimpft.

 

Ich bin generell sehr vorsichtig und habe immer, außer in festen Beziehungen mit Kondom verhütet. Außer bei einem ONS ist ejnmal das Kondom gerissen, deshalb für 10 sec ungeschützt.

Nun habe  ich im Netz auf Hepatitis B gestossen und habe nun tierische Angst davor..

War meine Impfung den die letzten Jahre uberhaupt aktiv.. und wenn nicht ganz, dann nur ein bisschen oder gibt es entweder ganz oder nicht? Ich lese oft dass man davon ausgeht, wenn man einmal im Alter zwischen 7 und 18 geimpft  wurde 20 Jahre Schutz hat eventuell sogar ein leben lang deshalb braucht man keine Auffrischung.

 

Da ich jetzt natürlich Angst habe, bilde ich mir ein meine Leber zu spueren also auf der rechten Seite des Bauchds einen Druck zu verspüren.

 

Wie sieht es denn geneegen mit der Übertragung beim Küssen aus.. auch dort lese ich sehr widersprüchliche Sachen...

 

Vieken Dank schon Mal für die Hilfe

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Experte-Leidel
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18.08.2018, 16:11 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Force,

in den allermeisten Fällen führt die dreimalige Impfung im Kindesalter tatsächlich zu einem sehr langen, wahrscheinlich lebenslangen Schutz vor einer Erkrankung.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr ja relativ kurzer Kontakt tatsächlich zu einer Infektion geführt haben könnte, ist aber auch sonst eher gering. Eine Übertragung durch Speichel, also z. B. durch Küssen, ist ebenfalls eher unwahrscheinlich.

Also: wahrscheinlich haben Sie ohnehin einen Schutz vor Erkrankung, und wahrscheinlich ist es sowieso nicht zu einer Übertragung gekommen.

Ich weiß nicht, wie lange Ihr ONS zurückliegt. Aber es würde im Falle einer (sehr unwahrscheinlichen) Infektion mehrere Wochen dauern, bis irgendwelche Beschwerden auftreten. Was Sie jetzt spüren ist eher Angst und vielleicht schlechtes Gewissen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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19.08.2018, 09:59 Uhr
Kommentar

Hallo Dr. Leidel,

danke schon mal für die Antwort.

Also das ONS ist schon fast 8 Monate her. 

Ich bin jetzt nochmal alle Risikokontake durchgegangen und habe bemerkt, dass ich mit einer festen Freundin vor 5 Jahren Sex hate und wir haben erst nach 2 Minuten gemerkt, dass sie ihre Tage hat,

Bestand dort ja warscheinlich dann ein großes Risiko, falls sie nicht geimpft wurde bzw vll sogar eine chronische Erkrankung hatte.

Wie sieht das Risiko bei ungeschützem oralen Verkehr bei der Frau aus?

Weil das wird ja eigentlich wie bei mir fast nur ungeschützt gemacht.

 

Insgesamt bin ich Ihnen sehr dankbar für ihre Hilfe, nur leider habe ich zu viel gegoogelt und denke jetzt sonst was.

Wobei Okjektiv bei mir das Risiko ja doch gering war auser die paar Kontakte.

 

Die Wahrscheinlichkeit, dass ich Antikörper gebildet hab und keine Responder oder low Driver bin liegt meines erachtens bei 90%.

Die Gefahr sich beim Sex oder bei oralen Spielen anzustecken ist 30%??

Die Gefahr auf jemanden mit chronischer oder akuten Hepatitis B zu treffen beträgt 1%?

Und der Verlauf bzw dass sie chronisch wird ist ca auch bei 10%

Sorry für die vielen Fragen, aber was ich jetzt gelesen habe, habe viele diese Krankheit und wissen es nicht.

Ist ein Leben mit Hepatitis B sehr eingeschränkt bezüglich Frauen und Freunde? Weil bis vor 2 Wochen kannte ich die Krankheit nur als au Drogenkrankheit und wenn man eine Frau kennenlernt und davon erfährt läuft die besimmt weg.

Danke schonmal :D

Experte-Leidel
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19.08.2018, 14:32 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Force,

der Versuch, eigene gesundheitliche Probleme mit Dr. Google zu lösen, kann ganz schön stressig sein.

Wenn das Ereignis, das Sie beunruhigt, 8 Monate zurück liegt, hätte eine Erkrankung längst aufgetreten sein müssen. Natürlich gibt es (selten) auch Infektionen ohne Krankheitserscheinungen. Das gilt natürlich auch für den möglichen Kontakt vor 5 Jahren.

Wenn Sie beunruhigt sind, könnten Sie sich testen lassen. Das ist nicht nur beim Hausarzt möglich, sondern auch in vielen Gesundheitsämtern, AIDS-Hilfen oder anderen Institutionen. Ein Test auf einen bestehenden Schutz durch die frühere Impfung wäre nur aussageklräftig, wenn er deutlich positiv ausfallen würde (ant-HBs > 100 IE/l). Wenn der Titer deutlich niedriger ist, könnten Sie gleichwohl geschützt sein. Denn wichtiger als die momentanen Antikörperspiegel ist das Vorhandensein eines "Immungedächtnisses". Wenn das durch die Impfung erzeugt wurde (im Kindealter bei ca. 98%), können die Antikörper ruhig abfallen. Im Falle eines Kontakts mit Hepatitis B-Viren würde das immungedächtnis diese erkennen und sofort mit der Produktion von Antikörpern beginnen. Das Virus braucht aber mehrere Wochen, bis es Sie krank machen könnte, und bis dahin wäre der Schutz wieder da.

Ihre statistischen Angaben sind in der richtigen Größenordnung, nur noch etwas günstiger: Wahrscheinlichkeit, dass Sie geschützt sind liegt bei über 95%, Die Wahrscheinlichkeit, auf jemanden infektöses zu treffen, liegt nach einer Studie von 2008 bis 2011 in Deutschland bei etwa 0,3%.

Ca. 90% der Infektionen heilen folgenlos aus. In 10% verläuft die Infektion chronisch mit mehr oder weniger gravierenden Einschränkungen der Lebensqualität und erhöhtem Risiko an einer Folgeerkrankung der Leber zu versterben.

Mir ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass Hepatitis B nicht die einzige Erkrankung ist, die sexuell übertragen werden kann. Man muss da auch an HIV und Hepatitis C denken und natürlich an bakterielle Infektionen. Also Vorsicht beim Sex und besser mit "Sicherheitsgurt fahren".

Alles Gute

Dr. Jan Leidel

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19.08.2018, 16:27 Uhr
Kommentar

Danke auch hier für die rasche und gute Antowrt.

 

Nun ja es gibt jetzt natürlich mehrer Szenarien, die ich im Kopf habe.

Das letzte bzw der letzte Kontakt meiner Meinung nach alles geschützt war vor ca 30 Tagen.

Wenn ich jetzt die Woche einen Test mache, könnte man schon einen 

Hep. B Virus im Blut nachweisen oder wäre das zu früh?

Bezüglich des Immungedächtnis... Also kann man auch mit einem  die Titertest, die aktuellen Antikörper nacheweisen? Nicht ob man quasi schonmal genügend gebildet hat um imun zu sein?

 

Ich habe sogar von einer fast 98% Wahrscheinlichkeit bei gesunden Erwachsenen gelesen, also dass dort Hep B nicht chronisch wird.

Klar ich achte immer auf Verhütung!

 

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19.08.2018, 20:37 Uhr
Antwort

Eine weiter Frage haette ich noch beor ich wieder mal das internet durchforste, frage ich lieber einen Experten.

 

HIV ist ja keine Schmierinfektion aber wie verhält es sich beispielsweise mit VHep. B.

Ist eine Ansteckung zum Beispiel über Vaginalsekt am Finger und dann Berührung des Penis oder der Augen möglich oder ausgeschlossen.

Bzw wie verhält es sich auf Gegenständen, die mit Viren belastet sind und dann an Schleimhäute gelangen.

Ich lese immer nur das Hep. B durch verschiedene Sachen übertragen werden, aber was mir noch nicht klar ist, was ist die Eintrittspforte.

Sind das nur Schleimhäute oder was dient dazu?

 

Ich entschuldige mich für die vielen Fragen, die mich zurzeit beschäftigen..

Experte-Leidel
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19.08.2018, 22:23 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend Force,

offensichtlich hatten Sie ja wiederholt Gelegenheit, sich zu infizieren. Deshalb könnten Tests jetzt durchaus sinnvoll sein. Wenn es nur um den letzten Kontakt geht, wäre es noch etwas früh. Welche Tests durchgeführt werden sollten, besprechen Sie mit Ihrem Arzt. Es ist ein Unterschied, ob eine bestehende Immunität oder eine frische infektion nachgewiesen werden soll.

Die Übertragung der Hepatitis B erfolgt hauptsächlich über Blut. Das ist im Frühstadium einer Erkrankung hochgradig infektiös, sodass kleinste Mengen zur Infektion reichen. In späteren Phasen oder bei chronischen infektionen ist die Infektiosität geringer.

Die meisten Infektionen erfolgen dadurch, dass infektiöses Blut über Verletzungen in der Haut oder einer Schleimhaut in den Körper gelangen. Das Virus kann auch in anderen Körperflüssigkeiten (Speichel, Tränenflüssigkeit, Sperma, Vaginalsekret) enthalten sein, allerdings in ungleich geringerer Menge.

Wenn Sie sich also mit reichlich virushaltigem Vaginalsekret am Finger dieses in eine Wunde am Penis reiben, wäre eine Infektion denkbar. Die Frage nach den belasteten Gegenständen kann ich nur mit einem "kommt darauf an" beantworten. Solche Dinge kann man ja auch nicht einfach durch Experimente wissenschaftlich klären. Wer würde sich als Versuchsperson zur Verfügung stellen?

Keine Infektion erfolgt durch die gemeinsame Benutzung von Geschirr oder Besteck oder durch "normale", nicht sexuelle Kontakte.

Damit habe ich Ihnen soweit alles gesagt, was ich zu sagen habe. Ich möchte Sie bitten, diese Diskussion nun zu beenden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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21.08.2018, 12:38 Uhr
Kommentar

Alles klar vielen vielen Dank Herr Dr. Leidel

Finde es genial, dass sie als Experte vielen Leuten damit helfen.

Aber ich habe auch gemerkt, dass spekulieren hier nicht jilfh sondern nur eine Untersuchung

Diskussionsverlauf
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