Avatar

Fuchs im Garten

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

22.01.2022 | 14:33 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

ich hatte heute Nacht einen Fuchs im Garten und Einfahrt, gut erkennbar an den Spuren. Der Postbote hat Pakete direkt auf die Spuren gestellt und ich habe diese Pakete, welche auch Nass waren, dann rein und mir leider direkt an den Mund und etwas rein gelangt. Wäre das eine gefährliche Situation? Es war ja doch recht kalt und nass angenommen der Fuchs hätte gespeichelt?

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Experte-Leidel
Beitrag melden
22.01.2022, 16:29 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Master 1282,

seit 2010 ist Deutschland als frei von Tollwut bei landlebenden Tieren zertifiziert. Das war seinerzeit durch die konsequente Elimination der Tollwut bei Füchsen erreicht worde, die bis dahin die wichtigsten Überträgertiere waren. Heute gibt es hier keine tollwutkranken Füchse mehr.

Insofern konnte auch von dem Paket keinerlei Gefahr ausgehen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

Beitrag melden
22.01.2022, 16:45 Uhr
Kommentar

Vielen Dank. Wir haben hier auch in der Region Wölfe aber das wird sich vermutlich ähnlich verhalten?

Experte-Leidel
Beitrag melden
22.01.2022, 16:48 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Ja, da gilt das Gleiche.

Avatar
Beitrag melden
22.01.2022, 17:04 Uhr
Antwort

kann man sich auf dieses "zertifikat" verlassen oder muss man sich trotzdem gedanken machen dass es einmal einen "ausreisser" gibt welcher krank ist?

Experte-Leidel
Beitrag melden
22.01.2022, 21:20 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Es ist für einen Fuchs derzeit ziemlich unmöglich, sich irgendwo in Mitteleuropa eine Tollwut-Infektion einzufangen.

Aber ganz abgesehen davon wäre die von Ihnen geschilderte Situation ohnehin nicht dazu geeignet gewesen, dass Sie sich hätten anstecken können. Die Infektion erfolgt (fast immer) durch den Biss eines kranken Tieres und sehr viel seltener durch den direkten Kontakt des Speichels mit einer Schleimhaut oder Wunde z. B. durch Belecken. Der sehr indirekte Kontakt, bei dem der  Fuchs sabbert, Sabber kommt an Paket, Sie kommen mit dem Mund an das Paket würde für eine infektion schwerlich reichen.

Aber wenn Sie doch Angst vor einer Infektion haben, was Ihr Gutes Recht wäre, sollten Sie unbedingt am Montag zu Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin gehen und sich eine postexpositionelle Impfung geben lassen.

Ich würde das nicht tun. Aber Sie sind ein freier Mensch und es schadet nie, sich noch eine Zweitmeinung zu holen. Ich möchte jetzt allerdings gerne den Austausch der Mails beenden.

Alles Gute

Dr. Jan Leidel

 

Avatar
Beitrag melden
23.01.2022, 06:31 Uhr
Antwort

Bitte entschuldigen Sie aber jetzt haben Sie mich verunsichert. 

Halten Sie es für Sinnvoll dass eine derartige PEP gemacht wird oder nicht? Mein Allgemeinarzt wird die Sache vermutlich nicht so versiert einschätzen wie Sie. 

Avatar
Beitrag melden
23.01.2022, 06:41 Uhr
Antwort

war es ein Risiko oder nicht?

Experte-Leidel
Beitrag melden
23.01.2022, 13:34 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Master 1282,

langsam machen Sie mich sprachlos. 

Erste Frage: "Wäre das eine gefährliche Situation? Es war ja doch recht kalt und nass angenommen der Fuchs hätte gespeichelt?"

Antwort: "Heute gibt es hier keine tollwutkranken Füchse mehr. Insofern konnte auch von dem Paket keinerlei Gefahr ausgehen."

Diese doch recht klare Antwort führt zur

zweiten Frage: "Wir haben hier auch in der Region Wölfe aber das wird sich vermutlich ähnlich verhalten?"

Antwort: "Ja, da gilt das Gleiche."

Das reicht Ihnen nicht. Also kommt die

dritte Frage: "kann man sich auf dieses "zertifikat" verlassen oder muss man sich trotzdem gedanken machen dass es einmal einen "ausreisser" gibt welcher krank ist?"

Antwort: "Es ist für einen Fuchs derzeit ziemlich unmöglich, sich irgendwo in Mitteleuropa eine Tollwut-Infektion einzufangen. Aber ganz abgesehen davon wäre die von Ihnen geschilderte Situation ohnehin nicht dazu geeignet gewesen, dass Sie sich hätten anstecken können." 

Es folgt eine längere Erklärung. Und weil ich sehe, dass Sie mir wohl nicht ganz vertrauen rate ich zu einer Zweitmeinung durch den Hausarzt.

vierte und fünfte Frage: "Bitte entschuldigen Sie aber jetzt haben Sie mich verunsichert. Halten Sie es für Sinnvoll dass eine derartige PEP gemacht wird oder nicht? Mein Allgemeinarzt wird die Sache vermutlich nicht so versiert einschätzen wie Sie." Und: war es ein Risiko oder nicht?

Meine abschließende Antwort: Lesen Sie nochmal meine Antwort auf Ihre dritte Frage: Aber ganz abgesehen davon wäre die von Ihnen geschilderte Situation ohnehin nicht dazu geeignet gewesen, dass Sie sich hätten anstecken können.

Und damit beende ich dieses Frage-Antwort-Spiel.

Dr. Jan Leidel

Diskussionsverlauf
Corona: Welche Symptome sind möglich?

Die wichtigsten Fakten zum Coronavirus im Überblick und der aktuelle Impfstatus in Deutschland →

mehr...
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Expertenrat
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.