Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,
ich hoffe Sie können mich etwas beruhigen. Ich bin zur Zeit in der 27 SSW und glaube meine Hormone drehen etwas durch. Ich habe mich gestern zu einem Ausflug in eine Tropfsteinhölle überreden lassen. Wie ich dort erfahren habe, leben dort ca. 4000 Fledermäuse.
Gleich zu Beginn ist mir ein großer Tropfen ins Gesicht gefallen. Ich hatte den im Auge auf der Brille und ich denke auch an der Lippe. Sofort kam mir der Gedanke, dass es Speichel von einer Fledermaus sein könnte.
Ab diesem Moment war die Angst da, die ich jetzt einfach nicht loswerde. Hätte ich nicht gewusst, dass Fledermäuse Tollwut übertragen, würde ich an einen Wassertropfen denken und das wärs.
Ich hoffe Sie können mir einige Fragen beantworten.
1. Halten Fledermäuse noch Winterschlaf?
2. Wie wahrscheinlich ist es, dass sie zu dieser Jahreszeit Tollwut haben?
3. Es war in der Baumannshölle im Harz. Muss man die Besucher nicht daruf hinweisen? Dort gehen sicher 200 Menschen täglich durch.
4. Wenn eine Fledermaus Tollwut hat, ist sie die ganze Zeit über ansteckend? Oder nur zum Ende?
5. Wenn eine Fledermaus Tollwut hat, kann sie denn überhaupt noch fliegen oder kopfüber schlafen. Oder ist sie dann eher am Boden?
6. Führt jeder Biss oder direkter Kontakt mit Schleimhäuten zur einer Infektion?
7. Ist das Berühren von Gegenständen z. B. in der Hölle, die evtl. angespeichelt sind von der Fledermaus (dort ist es ja nass und trocknet nicht) und dann etwas später das Berühren der Augen direkter Kontakt?
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es sich bei mir um einen Wassertropfen gehandelt hat. Es ist ja auch eine Tropfsteinhölle. Aber meine Angst, sagt eben etwas anderes. Aber würde tatsächlich eine Gefahr bestehen, müssten doch die Besucher darauf hingewiesen werden? Oder wenn es dort schon mal einen Fall gegeben hätte, müsste man doch schließen? Es werden ja auch Führungen mit Kindern durchgeführt.
Entschuldigen Sie bitte die vielen Fragen. Vielen Dank