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Bornavirus/durch Ratten übertragene Krankheiten

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

11.08.2024 | 19:37 Uhr

Guten Tag,

gestern haben meine Frau und ich auf unserer Terrasse Kotpillen entdeck, vermutlich von Ratten, wobei ich aber auch gelesen habe, dass der Kot von Wandertatten auch mitbdem Kot von Spitzmäusen verwechselt werden kann. Es waren nur zwei Kotpillen und ich habe diese ausgiebig mit Desinfektionsmittel besprüht bevor ich diese mit einem Einmalhandschuh über den eine Mülltüte gestülpt war und mit Desinfektionstüchern aufgenommen habe, allerdings hatte ich keine Feinstaubmaske auf. Am Abend habe ich vor unserem Haus am Lichtschacht zum Keller nochmals zwei Kotpillen entdeckt. Auch hier wieder das gleiche Vorgehen wie zuvor, diesmal aber zusätzlich mit FFP2-Maske. Allein das Besprühen mit Desinfektionsmittel sollte ja jedwedes Risiko schon sehr deutlich gesenkt haben, dennoch und hier kommt meine Angststörung ins Spiel wegen der ich schon seit ein paar Jahren in Behandlung bin, frage ich mich trotzdem ob ich mir nicht doch irgendwas eingefangen haben könnte obwohl der eigentlich rationale Teil von mir eigentlich weiß dass nichts passiert sein kann (bzgl. Bornavirus: wir leben in Baden Württemberg im Rems-Murr-Kreis, so dass das Risiko, auch wenn wir laut Karte des RKI wohl noch am Rand des Endemiegebietes leben, nochmal deutlich geringer sein sollte. Darüber hinaus leben wir auch im Ort und nicht am Rand so das Feldspitzmäuse eher weniger zu erwarten sein dürften. Dennoch: Angststörubg, siehe oben). 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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15.08.2024, 17:52 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo, 

Wir können sehr gut nachvollziehen, dass Sie in Anbetracht der Angststörung sehr belastet sind. Prinzipiell muss man aber sagen, dass Sie wirklich alles richtig gemacht haben. Insgesamt ist es eher unwahrscheinlich, dass es zu einer Infektion gekommen ist. Wie Sie richtig sagen, wird dieses Virus vor allem durch den Kontakt mit Kot von Spitzmäusen übertragen. Dass es durch Rattenkot zu einer Ansteckung kommt, ist eher unwahrscheinlich. Nachdem Sie in einer Region leben, die laut RKI-Karten nicht stark betroffen ist, ist das Risiko reduziert. Hinzu kommt, dass Sie nicht in der Nähe eines Feldes wohnen.
Dass Sie Handschuhe getragen haben, den Kot mit Desinfektionsmittel besprüht haben und eine FFP2-Maske getragen haben, sollte das Risiko weiter deutlich reduziert haben. Durch das Desinfektionsmittel sollten potenzielle Erreger zum größten Teil abgetötet worden sein; Maske und Handschuhe haben vor Staub und Partikeln und letztendlich vor dem Einatmen geschützt. Insofern ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass Sie sich infiziert haben.
Sollten Sie Symptome entwickeln, sollten Sie natürlich einen Arzt aufsuchen. Dass es sich dabei um eine Bornavirusinfektion handelt, ist jedoch sehr unwahrscheinlich.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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28.08.2024, 12:30 Uhr
Antwort

Guten Tag,

zunächst noch im Nachhinein vielen Dank für die ausführliche Antwort.  Nun ist es so, dass ich erfahren habe dass in der Garageneinfahrt eines Nachbarhauses wohl eine tote Spitzmaus liegt (die der Nachbar hoffentlich zwischenzeitlich beseitigt hat), was mir wiederrum nun entsprechend Sorgen macht bezüglich der Thematik. Leider ist es so, das mich die Thematik Bornavirus auch schon seit Jahren verfolgt und ich mich sehr schwer damit tue, das abzuschütteln, auch wenn ich weiß dass die Erkrankung sehr sehr selten ist und es in Baden Württemberg bisher noch gar keine Fälle beim Menschen gab. Aufgrund des Fundes der Spitzmaus (wobei ich nicht weiß ob es sich um eine Feld-, Garten, oder Hausspitzmaus handelt, das Bornavirus wurde ja bisher nur bei Ersterer gefunden): wie schätzen Sie das Risiko ein, bezüglich dem was ich schon in meiner ersten Anfrage geschildert habe? Über eine weitere Antwort würde ich mich sehr freuen.

Lifeline Gesundheitsteam
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31.08.2024, 13:27 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

wie Sie bereits selber schon gesagt haben, ist das Risiko sehr gering. Die Lebenserwartung von wildlebenden Mäusen ist generell sehr gering. Tote Mäuse sind daher sehr oft zu finden, eine Bornavirusinfektion ist dürfte eine insgesamt seltene Todesursache für die Mäuse sein.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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