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Schlechter Schlaf nach Covid 19-Impfung

Kategorie: Allgemeinmedizin » Expertenrat Impfungen | Expertenfrage

10.05.2021 | 19:17 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

am Freitag erhielt ich meine Zweitimpfung gegen Covid 19 mit AstraZeneca. Leider erfuhr ich am Tag danach erst durch Zufall, dass für eine erfolgreiche Impfreaktion guter Schlaf wohl sehr wichtig ist. Hier liegt allerdings der Knackpunkt, denn dieser war bei mir eher chaotisch und ganz bestimmt nicht wohltuend: In der Nacht nach der Impfung schlief ich um kurz vor 22 Uhr ein, wachte allerdings um 1 Uhr wieder auf und lag dann für knapp vier Stunden etwa komplett hellwach im Bett, bis um kurz vor fünf Uhr. Erst dann konnte ich wieder einschlafen, allerdings auch nur bis um acht Uhr in der Früh, denn um diese Zeit riss mein Freund mich unbeabsichtigt aus dem Schlaf. Mittags war ich dann so kaputt, dass ich mich von 15 bis 18 Uhr ins Bett legte und noch einmal schlief. Die zwei darauffolgenden Nächte waren ähnlich kurz. Von Samstag auf Sonntag: 5 Stunden und in der Nacht von gestern auf heute waren es ebenfalls nur 5 1/2 Stunden, die mir an Schlaf gegönnt wurden. Alles aufgrund von Schlafproblemen, bzw Durchschlafstörungen.

Meine Frage ist nun bestimmt schwer zu beantworten, aber habe ich mit diesen bescheidenen Schlafzeiten trotzdem die Chance auf eine relativ gute Antikörperbindung? 

Oder zumindest darauf, dass noch einmal Antikörper gebildet wurden?

Falls es wichtig ist: Nach der Erstimpfung mit AstraZeneca schlief ich interessanterweise viel besser und länger.

Mit freundlichen Grüßen

Althena

 

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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10.05.2021, 19:41 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend Athena,

Sie brauchen sich wegen Ihrer bescheidenen Schlafzeiten keine Sorgen zu machen. Das Immunsystem arbeitet auch bei einem unausgeschlafenen Menschen tapfer und emsig.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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12.05.2021, 06:07 Uhr
Kommentar

Guten Tag Herr Dr. Leidel,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort! 

Da habe ich mich doch wohl etwas zu sehr von den Berichten über die Studie mit den Hepatitis B-Impfungen verunsichern lassen. Dort las ich, dass die Probanden, die nach der Impfung weniger als sechs Stunden schliefen, geringere -oder sogar gar keine- Antikörper bildeten und die Schlafdauer wohl insgesamt einen größeren Einfluss auf den Erfolg einer Impfung hat. Aber nun bin ich schon um einiges beruhigter.  

Aus Interesse: Ist es denn möglich, dass sich die Antikörper bei manchen Personen durch Schlafmangel langsamer bilden, als bei ausgeschlafen und weniger gestressten Menschen?

Freundliche Grüße

Althena

 

 

 

Experte-Leidel
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12.05.2021, 11:11 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Althena,

ich bin schon etwas beschämt. Die vorhandenen Studien zum Zusammenhang von Impferfolg und Schlafdauer sowie Qualität waren mir einfach nicht bekannt. Ich habe also seit gestern versucht zu recherchieren.

Die Studie der Psychologen .aus Pittaburgh von 2012 zur Impfung gegen Hepatitis B und Schlaf ist wie auch die Promotion von Demet Efe (Lübeck ebenfalls 2012) über den Zusammenhang von Schlaf und dem Erfolg einer impfung gegen Hepatitis A zeigen diesen Zusammenhang ja durchaus.

Man mag einwenden, dass diese Studien underpowerd seien und dass Nonresponder auf die Hepatitis B-Impfung ohnehin nicht so selten sind. Aber ich hätte das eigentlich kennen müssen.

Beim Robert Koch-Institut sowie dem für Schutzimpfungen ja zuständigen Paul-Ehrlich-Institut habe ich zu diesem Zusammenhang ebenso wenig finden können, wie bei der STIKO.

An meiner Einschätzung ändert das alles wenig. Es war bei ihnen die zweite Impfung. D. h. Ihr Immunsystem hatte sich bereits mit der Impfung auseinandergesetzt. Außerdem haben Sie - verglichen mit den erwähnten Studien - gar nicht so wenig geschlafen.

Über Einflüsse auf die Geschwindigkeit der Antikörperbildung ist mir nichts bekannt. Ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen. Und wenn Sie es genau wissen wollen, könnten Sie ja in etwa zwei Wochen die Antikörper messen lassen. 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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12.05.2021, 12:58 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

machen Sie sich deswegen keine Gedanken. Sie sind ja schon ein wandelndes Medizin-Lexikon (was ich absolut positiv meine) und wissen so viel, bzw Ihnen ist so viel bekannt, da fällt das doch wirklich nicht ins Gewicht. An dieser Stelle muss ich einmal loswerden, dass ich ihre Antworten auf die vielen verschiedenen Fragen in den Foren einfach gerne lese und sehr interessant finde!

Ihre Antwort auf meine Frage beruhigt mich auch weiterhin und die Antikörper-Messung kann ich ja wirklich in zwei Wochen vornehmen lassen, wenn diese Gedanken mir immer noch durch den Kopf spuken sollten.

Vielen Dank für Ihre Zeit und dass Sie noch einmal extra nachgeforscht haben!

Viele Grüße

Althena

Experte-Leidel
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12.05.2021, 13:47 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Danke für das freundliche Feedback. Solche Rückmeldungen sind gut für die Motivation.

Mit herzlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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