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Tinnitus Schwindel Kopfschmerzen

Kategorie: Allgemeinmedizin » Expertenrat Hals, Nase, Ohren | Expertenfrage

25.08.2024 | 10:38 Uhr

Hallo,

ich hätte gerne Meinungen über mögliche Ursachen meiner Beschwerden die ich derzeit habe, durch Arztbesuche finden ich die Ursache bisher nicht eindeutig. Angefangen hat alles vor ca. 4 Monaten schleichend mit: Benommenheit, Schwindel, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Seit ca. 3 Monaten habe ich Tinnitus auf beiden Ohren bin Geräuschempfindlich Schwindel Müdigkeit und Kopfschmerzen haben zugenommen. Beim HNO wurde Hörverlust auf beiden Ohren festgestellt, daher verwende ich jetzt Hörgeräte. Einen positiven Einfluss auf den Tinnitus hat es bisher nicht gehabt.

Bei meinem Blutbild waren folgenden Werte erhöht:

  • EBV VCA IgG-Ak < 20.0 lag bei mir über 750.0
  • Verizella Zoster IgG Ak < 50 lag bei mir bei 2022.0.

Im Krankenhaus wurde mir Nervenwasser entnommen, hier lag der Wert der unter 4 liegen sollte bei 10. Laut Arzt nur eine geringe Erhöhung, die Ursache wurde nicht festgestellt.

Bei dem Befund MRT sind mir folgende Sätze aufgefallen:

  • Regelrechtes Flow-void Phänomen der basalen Hirnarterien.
  • Schleimhautschwellung Nasenhaupthöhle links

Ich habe Beschwerden mit der HWS und Ausstrahlen in die Hände seit ca. 7 Jahre, von einem Eingriff wurde mir bisher abgeraten. Den Befund von einem neuen MRT erhalte  ich morgen. Kann eine Wirbelkanalverengung der HWS eine mögliche Ursache sein für Hörverlust und Tinnitus?

Für mich wären Meinungen und Einschätzungen sehr hilfreich :)

Vielen Dank
MFG Thomas

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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28.08.2024, 11:14 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Thomas,

Ihre Beschwerden und die bisherigen Untersuchungsergebnisse erscheinen insgesamt recht komplex. Eine abschließende Beurteilung aus der Ferne ist selbstverständlich nicht möglich, dennoch möchten wir Ihnen gerne einige Überlegungen dazu mitteilen.
Probleme wie beispielsweise eine Wirbelkanalverengung können dazu führen, dass Nerven komprimiert werden. Dies kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, einschließlich Schwindel, Kopfschmerzen, Benommenheit oder eventuell sogar Tinnitus. Auch die Ausstrahlungen in die Hände könnten dadurch erklärt werden.
Die gemessenen Antikörper deuten darauf hin, dass Sie eine Epstein-Barr-Virus-Infektion durchgemacht haben oder an einer chronischen Infektion leiden. Diese Infektion kann theoretisch ebenfalls Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und möglicherweise sogar Tinnitus verursachen. Vergleichbares gilt für das Varizella-Zoster-Virus. Der erhöhte Wert könnte auf eine leichte Entzündung im zentralen Nervensystem hinweisen. Ob es sich dabei um die genannten Erreger handelt, lässt sich jedoch nicht eindeutig daraus ablesen.
Dies passt zu dem HNO-Befund. Dass die Hörgeräte zwar das Hören verbessern, aber keinen Einfluss auf den Tinnitus haben, spricht eher dafür, dass der Tinnitus im Gehirn und nicht im Ohr verursacht wird.
Die Schleimhautschwellung im MRT könnte ein Hinweis auf eine chronische Sinusitis sein, also eine chronische Schleimhautentzündung der Nasennebenhöhlen. Diese kann ebenfalls Schwindel und Kopfschmerzen verursachen. Das Flow-void-Phänomen ist dagegen ein normaler Befund, der die Durchgängigkeit der hinteren Hirnarterien bestätigt.
Insgesamt ist es aufgrund der komplexen Konstellation der Befunde schwierig, eine genaue Ursache festzustellen. Möglicherweise kann das neue MRT Aufschluss bringen. Es wäre außerdem sinnvoll, weitere Spezialisten wie Neurologen und HNO-Ärzte aufzusuchen, um zusätzliche Untersuchungen durchzuführen und gegebenenfalls beispielsweise die Sinusitis zu behandeln. Eine gezielte Behandlung der weiteren möglichen Ursachen gestaltet sich schwierig, da es für vieles keine spezifische Therapie gibt.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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08.09.2024, 09:57 Uhr
Kommentar

Hallo liebes Gesundheitsteam,

vielen Dank für die ausführliche Einschätzung. In der Zwischenzeit habe ich meinen Befund von dem MRT der HWS und war bei bei Ärzten der Fachrichtungen Neurologie, Orthopädie, HNO.

Befund MRT der HWS:

Aktivierte Osteochondrose HWK 6/7. Multisegmentale Extrusionen, Protrusionen, Bulging sowie Unkarthrosen und Spondylathrosen. Bei HWK 5/6 hochgradige Einengung des rechten Neuroframens rechte C6 Wurzel und bei 6/7 hochgradige Einengung des linken Neuroframens linke C7 Wurzel.

Es wurde zudem eine Tricepsschwäche in linken Arm aufgrund der Einengung an der HWS festgestellt. Aktuell nehme ich das Medikament Etoricoxib, dieses lindert die Beschwerden Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und Sehstörungen. Die Beschwerden Tinnitus und Schwindel sind unverändert. In den Händen habe ich Taubheitsgefühle in einzelnen Fingern, auf der rechten Seite manchmal in der ganzen Hand wodurch ich in der Nacht häufig aufwache.

Nach der ersten Einschätzung meiner Orthopädin hat diese mich an ein Wirbelsäulenzentrum mit der Einschätzung akutes HWS Syndrom überwiesen, hier war ich bei einem Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Hier dieser mir mitgeteilt:

Ob die HWS Veränderungen für die Kopfschmerzen und den Schwindel sowie Tinnitus verantwortlich sind ist nicht messbar, daher würde man nur aufgrund einer Vermutung keine Eingriff vornehmen. Sollte es wegen Nervenschäden zu einem Eingriff kommen würden die betroffenen Bandscheiben entfernt und durch einen Platzhalter ersetzt werden. Ich wäre danach für ca. 3 Monate Arbeitsunfähig.

Die Ärzte der Fachrichtungen Neurologie, Orthopädie, HNO sind der Meinung das meine Beschwerden sehr wahrschienlich von der HWS kommen.

Die Entferung von Handscheiben wirkt auf mich wie einer sehr radikaler Ansatz. Gibt es Alternativen die eine Option für mich sein könnten?

 

 

 

 

Lifeline Gesundheitsteam
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24.09.2024, 21:22 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

in der Tat ist der cervicogene Kopfschmerz bzw .Tinnitus eine sogenannte Ausschlussdiagnose, d.h. es gibt keine Untersuchung oder Test, der eindeutig nachweisen kann, dass die Beschwerden durch die HWS verursacht werden. 

Die Beschwerden im linken Arm können durchaus auf die Verengungen der HWS verursacht sein. Um die Verengungen zu beseitigen muss das einengende Gewebe entfernt werden. Um einen Hinweis zu bekommen, ob die Beschwerden durch eine Operation gebessert werden können, kann eine Testinfiltration der entsprechenden Nerven erfolgen, führt dies zu einer Linderung, ist auch eine Operation ggf. zielführend.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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