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Betahistin Dosierung

Kategorie: Allgemeinmedizin » Expertenrat Hals, Nase, Ohren | Expertenfrage

07.04.2025 | 13:50 Uhr

Hallo,
Ich habe eine Frage zur Dosierung von Betahistin zur Behandlung eines endolymphatischen Hydrops. Laut Arzt kann man 3 mal täglich 48mg nehmen, laut Beipackzettel sind nur 2mal 24mg erlaubt. Ist das ein Widerspruch? Vielen Dank

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Lifeline Gesundheitsteam
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08.04.2025, 12:51 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Das ist eine sehr berechtigte und wichtige Frage. Selbstverständlich dürfen wir keine individuelle Therapieempfehlung abgeben, weshalb letztlich die Empfehlung Ihres Arztes maßgeblich ist.
Auf den ersten Blick mag es zwar widersprüchlich und ungewöhnlich erscheinen, dass der Arzt eine höhere Dosis verschreibt, als im Beipackzettel angegeben. Tatsächlich ist es jedoch in der medizinischen Praxis nicht ungewöhnlich, dass Ärzte von den Standardempfehlungen abweichen, insbesondere wenn dies im besten Interesse des Patienten ist.
Im Beipackzettel wird eine Standarddosierung empfohlen, die auf den Ergebnissen der Zulassungsstudien des Herstellers basiert. Diese Dosierung ist für die breite Anwendung zugelassen und als sicher erachtet. In bestimmten Fällen kann es jedoch notwendig sein, höhere oder sogar deutlich höhere Dosierungen zu verordnen. Hierfür können wissenschaftliche Studien oder klinische Erfahrungen die Grundlage bieten, die nahelegen, dass höhere Dosierungen bei einigen Patienten, bei denen die Standarddosis nicht ausreichend wirkt, einen besseren Behandlungserfolg erzielen können.
Wenn der Arzt in solchen Fällen von der Zulassung des Herstellers abweicht, spricht man von einer sogenannten „Off-Label“-Verwendung. Dies bedeutet, dass die Verordnung nicht direkt durch die Zulassungsbehörde abgesegnet wurde, aber dennoch auf der ärztlichen Einschätzung und der verfügbaren wissenschaftlichen Daten beruht. Der Arzt trägt dabei die Verantwortung für die Entscheidung und muss sicherstellen, dass der Patient über mögliche Risiken und die rationale Grundlage der höheren Dosis informiert ist. In der Praxis wird eine solche Dosierung häufig gut vertragen und führt in vielen Fällen zu einer Verbesserung der Symptome.
Daher kann die verordnete Dosierung durchaus eine gezielte und sinnvolle Entscheidung des Arztes gewesen sein. Wenn Sie dennoch unsicher sind oder weitere Fragen haben, empfehlen wir, sich erneut an Ihren Arzt zu wenden und die Dosierung sowie die Gründe für die Wahl dieser Dosis zu besprechen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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