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Starker Haarausfall mit Schmerzen/Jucken

Kategorie: Haut-Haar-Nägel » Expertenrat Haarausfall | Expertenfrage

27.10.2021 | 01:10 Uhr

Liebes Experten- Team!

Das Thema belastet mich mittlerweile wirklich sehr und es wird immer schlimmer. Ich habe binnen etwa 18 Monaten einen Großteil meiner Haare verloren und das unter Schmerzen, Juckreiz und starken Schuppen. Ich hoffe man kann noch einen Teil der Haare retten und die für mich stark belastenden Symptome loswerden. Bin erst Anfang 20 und männlich. Es gibt familiär bedingt keinen erblichen Haarausfall. Ich schildere Ihnen kurz die Untersuchungsergebnisse die bereits vorliegen. Der Haarausfall äußert sich am ganzen Kopf sehr diffus. Kopfhautbiopsie und Blutuntersuchung wurden gemacht. Antifungale Shampoos bringen keine Besserung, Apfelessig und Salicylsäure lindern evtl kurzfristig Schmerzen/Juckreiz. Die Kopfhaut weist an mehreren Stellen Pickeln auf. Ich habe das Gefühl es hängt auch mit der plötzlichen vermehrten Pickelbildung zusammen. 

Ergebnis Kopfhautbiopsie:

 Histologie:

"Das vorliegende Praparat zeigt Ortho-, Hyper-, Parakeratose , darunter eine psoriasiforme akanthotisch verbreiterte Epidermis, man sieht darunter ein schutteres Rundzellinfiltrat aus Lymphozyten, Histiozyten, eine Talgdrusenhyperplasie und ein fibrosiertes dermales Bindegewebe. Die PAS-Farbung unauffallig./bb "

 Blutuntersuchung: Werte normal, außer:

Progesteronwerte zu hoch (0.28 ng/ml) und Östradiol zu niedrig (20.7 pg/ml).  

 

Die Schuppen sind eher fette Schuppen und sehr viele. Alle paar Minuten oder etwa einmal die Stunde hängen lockere Haare über der Stirn und die ausfallenden Haare hängen eigentlich fast immer an einem weißen manchmal gelben Krümel (Schuppe oder Haarwurzel) . Oft auch drei Haare am Stück an einer einzigen Schuppe. Es schimmert inzwischen immer mehr die Kopfhaut durch, manchmal sieht man auch richtig stark einen weißen Belag auf der Kopfhaut.

1) Wäre es möglich, dass ein entzündlicher Prozess irgendwo im Körper (Darm?) bzw meine stark vorhandene Hausstaubmilbenallergie das Immunsystem so sehr belastet und daher die Kopfhaut plötzlich so massiv entzündlich reagiert und schmerzt/juckt?

2) Ist es wahrscheinlich, dass der HA plötzlich wieder aufhört und Haare nachwachsen? Momentan hängen viele Haare gebogen weg und fallen dann im Lauf der darauffolgenden Tage aus. Die Punkte/Stoppeln/Haarwurzeln sind aber noch alle sichtbar. Ich hoffe die jetzt noch irgendwie rechtzeitig aktivieren zu können, bevor es zu spät ist.

 

Vorab vielen Dank für jeden Rat! Bei einem Dermatologen war ich bereits und die  antifungalen Shampoos haben leider gar nichts gebracht. Es ist offenbar irgendetwas aus dem Gleichgewicht geraten und ich erhoffe, das Problem ursächlich behandeln zu können. Aber außer den Darm untersuchen zu lassen (habe ich bisher noch nie gemacht) , würde mir jetzt nichts einfallen. Ich bin normal schlank, ernähre mich ausgewogen, habe derzeit eben nur starke Probleme mit einer Stauballergie. 

Was könnte ich probieren? In welche Richtung könnte ich was untersuchen lassen?

 

 

 

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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01.11.2021, 11:13 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo ask,

leider ist es uns via Internetforum nicht gestattet ohne ausführliche Anamnese und genaue körperliche Untersuchung eine Diagnose zu stellen. Wir kennen Sie und Ihre Befunde ja nicht, weshalb wir auch keine genaue Therapie empfehlen können, da wir Therapieerfolge nicht kontrollieren und unerwünschte Nebenwirkungen via Internetforum nicht händeln können.

Haben Sie denn bisher irgendetwas anderes ausprobiert außer die antifungalen Shampoos? Wurde bei Ihnen schon ein Therapieversuch mit Finasterid oder Mixonidil unternommen? Auch wenn bei Ihnen bisher in der Familie kein erblich bedingter Haarausfall bekannt ist, kann es dennoch zu einer Veränderung gekommen sein und die Therapien könnten anschlagen.

Auch Androgene oder topische Glukokortikoide können in Kombination mit zB sensiblen Shampoos gegen die Schuppenbildung helfen. 

Liegen denn bei Ihnen in der Familie Fälle von Schuppenflechte vor?

Nehmen Sie denn aktuell irgendwelche Medikamente dauerhaft ein? Ein diffuser Haarausfall ist auch häufig eine Nebenwirkung von Medikamenteneinnahmen. 

Wurden bei Ihren Blutwerten auch zB die Schilddrüsenparameter und der Eisenstoffwechsel bestimmt? Wurde überprüft, ob bei Ihnen ein Eiweißmangel vorliegt?

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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02.11.2021, 00:20 Uhr
Antwort

Vielen Dank für die tolle Rückmeldung!!

Das ist absolut verständlich, das keine exakte Diagnose gestellt werden kann. Aber kann man aus der Kopfhautbiopsie grundsätzlich etwas entzündliches herauslesen oder können Sie mir grob sagen, was ganz allgemein potenzielle Ursachen sein könnten? Würde zB klar geschrieben stehen, wenn es eine vernarbende Alopezie (wie lichen ruber, lupus etc..)  wäre? Ich kann kaum übersetzen, was diese Histologie denn bedeutet - es klingt für mich als Laie relativ ernst. 

 Ich wollte Minoxidil bis jetzt noch nicht anwenden, da ich eben aufgrund von Haawurwurzelschmerzen/Juckreiz zuerst die Ursache finden wollte und mir nicht auf meine Haarwurzelschmerzen zusätzlich Minoxidil auf die Kopfhaut raufgeben wollte. Es sind in meiner Familie keine Fälle der Schuppenflechte bekannt. Medikamente nehme ich auch gar keine - außer evtl die sublinguale Hyposensibilisierung gegen die Stauballergie (Acarizax). Die Stauballergie habe ich etwa ein Jahr vor dem Beginn des Haarausfalls bekommen und ist bei mir relativ stark. Eisen und Schilddrüsenwerte sind im Normalbereich. 

 Vielen Dank für das Engagement!! Das bedeutet mir wirklich viel :)

Lifeline Gesundheitsteam
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02.11.2021, 15:26 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo ask,

in einer histologischen Aufarbeitung wird ledigleich deskriptiv die Zellstruktur beschrieben, eine definitive Diagnose wird nicht genannt. Diese wird dann von den behandelnden Ärzten in Zusammenschau mit der körperlichen Untersuchung und dem klinischen Befund gestellt. 

Waren Sie nach Erhalt des Befundes schon bei Ihrem Dermatologen? Mit ihm sollten Sie das weitere Procedere besprechen. Er kennt Sie und Ihre Befunde, kann Sie körperlich untersuchen und die unterschiedlichen Befunde zusammenführen.

Ggf. könnte natürlich auch ein Zusammenhang mit der Stauballergie bestehen, wir gehen jedoch aktuell nicht davon aus, da die Allergie ja schon ein Jahr zuvor aufgetreten ist. Dies müsste jedoch auch vom Dermatologen/Allergologen bestätigt werden. Mit der Hyposensibilisierung hängt es unserer Auffassung nach jedoch nicht zusammen. 

Auch sollten Sie Minoxidil nur nach Rücksprache mit Ihrem Dermatologen anwenden. Dass primär eine Diagnostik erfolgen sollte, ist sehr sinnvoll. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam 

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04.11.2021, 23:59 Uhr
Antwort

Ja, die damals genannte Diagnose wäre ein Seborrhoisches Ekzem bei ausgeprägter Talgdrüsenhyperplasie. Nachdem aber über Monate nichts besser wurde, möchte ich herausfinden, was diese Keratosen so ganz plötzlich verursacht. Denn das kam alles innerhalb weniger Monate heftig einfach aus dem Nichts. Die Kopfhaut ist offenbar erkrankt und ermöglicht den Haaren kein Wachstum durch die verhornte Schuppenschicht. Wichtig wäre einen Schritt weiterzukommen, wie ich die Keratose loswerden kann, damit Haare nachhaltig nachwachsen. Ich wechsle derzeit Shampoos mit Ketoconazol, Pirocton Olamin, Selendisulfid und Zink Pyrithion ab. Manchmal Essig. Ich überlege jetzt eine Zeit lang täglich Salycylsäure abends vor dem Schlafen aufzutragen, vielleicht hilft das etwas die Schuppen in den Griff zu kriegen. 

Warum entstehen vermehrt Pickel auf meiner Kopfhaut, was früher nie war? Ist das ein möglicher Hinweis auf Allergien bzw was kann ich gegen Kopfhautpickel machen? Die Talgdrüsen verstopfen, fette Kopfhaut und Haarausfall ist bei mir derzeit die Folge. Den Darm werde ich demnächst zum ersten Mal untersuchen lassen.. Über jeden Tipp bin ich dankbar!

 

 

 

Lifeline Gesundheitsteam
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05.11.2021, 11:39 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo ask,

die vermehrten Pickel könnten zB auf die Talgdrüsenhyperplasie und die dadurch entstehende fettigere Kopfhaut zurückgeführt werden. Hier könnte Salizylsäure ein möglicher Angriffspunkt sein. Probieren Sie es aus und berichten Sie dann gerne, ob es Ihnen eine Beschwerdelinderung erbracht hat.

Manche reagieren auch auf Milchprodukte oder stark zuckerhaltiges mit einer unreineren Haut, in einem Selbstversuch könnten Sie für 14 Tage Milchprodukte weglassen und sehen, ob es dann besser wird. Mittlerweile gibt es ja sehr gute Alternativen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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